Wozu noch ein Darknet, wo es doch Facebook gibt?

Gegen Geld kann man auf Facebook augenscheinlich so ziemlich alles inserieren

Facebook ist eine Plattform, deren Verantwortliche eine Kontrolle von entgeltlicher Werbung scheinbar nicht für notwendig halten. Unzählige Betrüger und andere Kriminelle tummeln sich auf besagte Social-Media-Plattform und sponsern diese mit ihren kriminellen Inseraten. Heute fiel uns beispielsweise eine entgeltliche Anzeige von „Österreichische Fahrschule“ auf. Diese werben ganz ungeniert wörtlich damit: „Bei uns erhalten Sie in weniger als einer Woche Ihren Original-Führerschein der gewünschten Kategorie“.

Da wir uns die Sache genauer ansehen wollten, sind wir mit den augenscheinlich Kriminellen über Messenger in Kontakt getreten. Und tatsächlich, die meinen ihre Werbung ernst.

Die Kriminellen schickten uns sogar noch Fotos und Videos von ausgestellten österreichischen Führerscheinen. Diese wollen wir hier nicht veröffentlichen, da wir annehmen, dass diese gestohlen sind. Die Bankverbindung der Herrschaften, welche wir zwecks Überweisung der 1.100,- Euro erhalten haben, wollen wir unserer Leserschaft jedoch zur Kenntnis bringen.

Bei den unzähligen kriminellen Inseraten auf Facebook – die wochenlang unbehelligt dort online sind – stellen wir uns die Frage, worum es überhaupt noch ein Darknet gibt? Den virtuellen Kontakt zu den Führerscheinfälschern haben wir abgebrochen, nachdem wir uns jene Infos geholt haben, welche wir brauchten.

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Erfolgreicher Schlag gegen den Online-Drogenhandel


Suchtmittel im Wert von 13 Millionen Euro online verkauft

 

Im Rahmen der Operation Sandmann ermittelte das Bundeskriminalamt (BK) federführend seit Juli 2018 gemeinsam mit den US-Amerikanischen Strafverfolgungsbehörden DEA („Drug Enforcement Administration“) und HSI („Homeland Security Investigation“) gegen eine serbische Tätergruppierung, die Suchtgift in großen Mengen versendete. Im Dezember 2018 konnte ein Hauptverdächtiger festgenommen sowie insgesamt 13 Kilogramm Suchtmittel sichergestellt werden.

 

Durch die enge Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden aus Österreich, den USA sowie der europäischen Polizeibehörde Europol gelang der Polizei ein erfolgreicher Schlag gegen eine kriminelle Organisation. Eine serbische Tätergruppierung verkaufte seit knapp zehn Jahren online suchmittelhaltige Tabletten an europäische Abnehmer, vor allem aber an Kunden in den USA.

 

Zu Beginn benutzten die Täter verschlüsselte E-Mail-Dienste, später verkauften sie die Tabletten auf Darknet-Marktplätzen. Die Anzahl der gehandelten Tabletten beläuft sich auf Millionen. Die kleinste angebotene Verkaufseinheit waren jeweils 1.000 Stück. Ein im BK auf den Online-Suchtmittelhandel spezialisiertes, neu gegründetes Referat kam den Tätern auf die Spur, da sie begannen Wien als Vertriebsweg zu nutzen. Die Tabletten wurden im Auto von Serbien nach Wien transportiert und von hier aus über verschiedene Postämter weltweit verschickt. Durch umfangreiche Ermittlungen gelang es den betreffenden Online-Shop auf einer Darknet-Plattform ausfindig zu machen. Die Ermittlungen ergaben, dass die Tätergruppierung Gewinne aus dem Online-Shop in Form virtueller Währung knapp 13 Millionen Euro widerrechtlich erwirtschaftet hatte.

 

Gemeinsam mit dem Einsatzkommando Cobra der Direktion für Spezialeinheiten und der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität (EGS) des Landeskriminalamtes Wien, gelang dem Büro zur Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität im BK im Dezember 2018 die Festnahme von einem Hauptverdächtigen in Wien. Im Zuge der anschließenden Hausdurchsuchungen stellten die Ermittler 13 Kilogramm Suchtmittel in Form von rund 91.000 Tabletten sicher. Der 61 jährige Haupttäter befindet sich in Untersuchungshaft und zeigt sich geständig. Er gab an, innerhalb der letzten Monate zwischen 40 und 50 Drogenpakete in die USA versendet zu haben.

 

In Österreich wurden die Ermittlungen durch das Büro zur Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität im Bundeskriminalamt im Rahmen der Operation Sandmann geführt. Die Ermittlungen zu den Mittätern laufen international. Es wird von weiteren Erfolgen ausgegangen.

 

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2019-02-08


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