LESERBRIEF
Wie schon in einem Leserbrief von mir angekündigt und auch von den Medien übernom-
men wurde, wird die Wiener Rettung großteils auf zwei Sanitäter umgestellt. In weiterer
Folge werden aber nicht mehr Rettungswagen in den Dienst gestellt – welche dann sicher
von Nöten wären, um die Versorgung weiter zu gewährleisten. Aber auch unsere Geräte
müssen geholt oder mitgenommen werden, das normalerweise der dritte Sanitäter macht.
Es wurde leider auch nicht darauf geachtet, dass so manche Gerätschaften die wir zur
Patientenbergung benötigen, (Spineboard, Rettungssessel, Schaufel-trage, usw.) nur zu
dritt, oder auch ab einem gewissen Gewicht des Patienten (Trage), nur zu viert bedient
werden dürfen (ich erkläre anschließend warum).
Bei Schaufel-Trage und Spineboard, so verlangt es der Hersteller aus Sicherheitsgründen
um die Stabilität zu gewährleisten, werden drei Sanitäter benötigt, die wir dann aber
nicht mehr haben.
Auch beim Rettungssessel ist ein dritter Mann vorgeschrieben, um ihn beim Abwärts-
fahren zu sichern. Unsere Trage ist für 230 kg ausgelegt. Doch ab einem 130 kg
Patienten + 24 kg Trage ist es nicht mehr möglich einen Patienten fachgerecht und
sicher zu tragen. In diesem Fall käme ein Bergetuch zum Einsatz, wofür wir wiederum
einen dritten Sanitäter brauchen würden.
Ein kleines Beispiel: Ihre Mutter klagt über Schmerzen im Oberbauch und es geht ihr all-
gemein nicht so gut, darum rufen Sie die Rettung. Anhand Ihrer Angaben und Diagnose
(Bauchschmerzen), kommt eine Zwei-Mann-Besatzung. Diese untersucht Ihre Mutter
( EKG usw.) und stellt fest, dass es ein MCI (Infarkt) ist. Jetzt beginnen die Probleme zu
laufen. Ihre Mutter muss dringend in ein Spital, das aber noch warten muss. Ein zweiter
Rettungswagen muss erst zufahren, um die schon anwesenden Sanitäter, bei der Berg-
ung Ihrer Mutter, zu unterstützen (Ein enges Stiegenhaus).
Es vergeht wertvolle Zeit die auf Kosten des unterversorgten Gewebes am Herzen verloren
geht. Nicht schon schlimm genug, dass Ihre Mutter in Zukunft viel weniger Belastung aus-
halten wird und dadurch ein eingeschränktes Leben führen wird, das auch Sie betrifft in
weiterer Folge. Es werden dadurch auch Mehrkosten verursacht (zweiter Rettungswagen,
längerer Spanien-Aufenthalt, weitere Reha-Massnahmen usw.), die die Wegnahme des
dritten Sanitäters aufgrund der Kosten und Umstellung nicht rechtfertigen.
Wien ist die zweitgrößte deutschsprachige Stadt Europas und hat nur ein Drittel der Menge
an Rettungsfahrzeugen von Berlin (98 RTW) und einen hohen Versorgungsstandard. Bei
uns wird keine Feuerwehr (wie in Deutschland üblich) zur Unterstützung für das Bergen von
PatientInnen bereit gestellt. Das war bisher nur durch den dritten, vollwertigen Sanitäter
möglich.
Leider kommt uns der nun, durch die Umstellung auf 12,5 Std.- Betrieb und Einsparungen,
langsam, aber schleichend abhanden. Bei jeder Bergung ist es wichtig ausgebildete Sanitäter
zu haben, die eine Schulung für die zu verwendeten Geräte haben, um Zeit zu sparen und
Schaden zu vermeiden. Wichtig ist es auch, weitere Rettungsfahrzeuge anzuschaffen und
auch diese zu Besetzen, denn Wien wächst weiter und wird nicht kleiner.
Es ist für Sie wichtig, dass ein qualifiziertes Team zu Ihnen kommt, um Ihnen die bestmög-
liche Versorgung zu geben und Sie schnellstmöglich in ein Spital zu bringen, um den Schaden
für Sie so gering zu halten wie möglich. Leider wird es in Zukunft anders ablaufen und auch
Sie einmal betreffen, sollte sich nichts ändern.
Darum ist der dritte Mann für Sie so wichtig – jetzt und in Zukunft!
Liebe Grüße vom
Hausverstand eines
kleinen Sanitäters
2014-12-26
Zweierbesatzung kann massive Gefahr für Patienten bedeuten
Der auf .ERSTAUNLICH. veröffentlichte Leserbrief des. „Hausverstandes eines kleinen
Sanitäters“ .hat nun den Weg bis in die Politik gefunden. So warnte die FPÖ-Gemeinde-
rätin Angela Schütz im Zuge der heutigen Budgetdebatte, vor der Abschaffung der
Dreierbesatzungen in Rettungstransportwägen.
„In der letzten Dienstrechtsnovelle wurde neben dem neuen Rettungsschema auch die
schrittweise Reduktion der Mannschaft, die im Rettungswagen mitfährt, von drei auf
zwei Mann beschlossen. Dies stellt nicht nur ein Risiko für sämtliche Patienten dar
sondern behindert auch die Sanitäter massiv bei ihrer Arbeit“, so Angela Schütz.
Derzeit gibt es bei der Wiener Berufsrettung eine Dienstanweisung, welche für eine
Zwei-Mann-Besatzung ein Problem darstellen könnte. Sanitäter dürfen nämlich nicht
alleine bei einem Patienten oder in dessen Wohnung bleiben. Auf der anderen Seite
sind sie aber voll für den Patienten verantwortlich.
Das bedeutet im Klartext, wenn etwas vergessen oder der Einsatzcode nicht korrekt
angegeben wurde, stellt sich die Frage, wer die Gerätschaften aus dem Auto holen
soll. Im Problemfall müsste ein zweiter Wagen zum Einsatzort bestellt werden und
das kann natürlich dauern.
Noch ist Wien in Sachen Reanimation im Spitzenfeld. Dies kann sich aber mit einer
Zweierbesatzung – bei welchen kein weiterer Sanitäter das Telefon bedienen, Geräte
holen oder andere Tätigkeiten durchführen – kann schnell ändern. Es besteht durch-
aus die berechtigte Befürchtung, dass zu einer Verschlechterung der Patientenver-
sorgung und -betreuung kommen kann.
„Um dies zu verhindern, bringt die FPÖ einen Antrag ein, welcher sich für die Bei-
behaltung von Dreierbesatzungen in den Rettungstransportwägen ausspricht“, so
Angela Schütz.
*****
2014-11-25
L E S E R B R I E F
Ich bin der Hausverstand eines kleinen Sanitäters, der von so manchen Karrieresuchenden
in der Stadt Wien, leider sehr unterdrückt wird!
Zu diesen Thema gibt es ja schon vieles und es wird auch immer dazu gesagt ,seitens der
MA70 und Stadtregierung dass sich nichts verschlechtern wird !? Nun sag ich mal, es ist ein
schön geredetes Theaterstück der Finanz -, der Gesundheitstaträtin bis hin in die oberen
Etagen der Wiener Rettung ( Chef, Stellvertreter, Leitung de r MA70 ). Sie haben alle den
Auftrag zu sparen um jeden Preis, was sie auch unbedingt durchziehen wollen und müssen.
Das haben sie geschafft. Doch ich es wirklich so? Nein ist es nicht. Sondern nur eine Ver-
schlechterung, finanziell wie wirtschaftlich, von den Folgen die auf die Bürger gar nicht
zu reden.
Bis jetzt waren es drei Sanitäter und nicht ein Fahrer und 2 Sanitäter ( Pressesprecher
Wiener Rettung )! Es waren alle am Bord ausgebildet und vollwertige Sanitäter . Der Dritte
an Bord ( Fahrer ) wurde sehr wohl für Tätigkeit beim und um den Patienten herangezogen,
sei es bei einer Reanimation, oder um Geräte zu holen / nach zu bringen, wenn sich der Zu-
stand der Patienten verschlechtert. Um in manchen Fällen die Angehörigen zu beruhigen,
sodass die Sanitäter arbeiten, bergen, usw. können. Aber natürlich auch um den RTW
(Rettungswagen, 3 Sanitäter zur Zeit noch) zu kümmern und alles was damit zusammen-
hängt ( Verkehr, das keiner den RTW zuparkt, usw )
Ab jetzt wird es anders!
In Zukunft werde n nur noch zwei Sanitäter zu Ihnen kommen, außer Sie sind eine öffent-
liche Person, dann würden es auch mehr Fahrzeuge sein die kommen ( Zeitungsbilder und
Artikeln ), so wie oft in der Vergangenheit. ( Helmut Zilk , Caspar Einem , oder unseren
verstorbenen Bundespräsidenten Thomas Klestil, die Liste ist lang ! )
Da Sie aber nur ein „Durchschnittsbürger“ sind, wird es heißen Bitte warten !!!!!!!!!!!! Nun,
warum wird das so sein ? Das ist einfach erklärt: Schauen Sie selbst auf die Seite der MA70.
1) 62 Einsatzfahrzeuge (davon 13 NEF, zwei NAW, 37 RTW, zwei KTW (Bettenintensiv-
transporter und Neugeborenen-Intensivtransporter) sowie acht Spezialeinsatzfahrzeuge
des K-Zuges)
2) Vier für Wien“ stehen den Wienerinnen und Wienern darüber hinaus 245 Einsatzfahr-
zeuge zur Verfügung ( aber nur KTWs ( Krankentransportwagen ) die in den Hauptzeiten
7.00 bis 16.00 Uhr Spitals-oder Heimtransporte machen, mit ihrer Oma z.B. und in der
Nacht auf ein Minimum reduziert wird !)
3) NEFs. Leider sind nicht alle NFF ( Kleiner Wagen mit Arzt und einen Sanitäter ) zur Zeit
besetzt da wie bekand ein Ärztemangel bei der Wiener Rettung besteht und auch die Posten
nur schlebend wenn überhaupt nachbesetzt werden. Zwei NAW ( Notarztwagen ein Arzt und
drei Sanitätern ) wahrscheinlich sind damit die „Vier für Wien“ gemeint. Und der Rest sind
nur Spezialfahrzeuge die in das normale Rettungsgeschehen nicht eingreifen.
Es gibt für Wien 37 RTW der MA70 (der Rest sind NEF , NAW , KTW und Sonderfahrzeuge),
wie schon beschrieben fahren die RTWs zu Dritt ( zur Zeit noch ), in Zukunft zum größten
Teil zu zweit. Also wird es in Zukunft nötig sein, wenn ihr Angehöriger liegend oder sitzend
ins Spital gebracht wird, ein weiteres Fahrzeug zu ordern ( um zu bergen / tragen, helfen ),
da es ja sonst nicht durchführbar ist und wäre, denn ein Sanitäter alleine kann keine Trage
zum ihren Angehörigen bringen ( zu Zweit ist es oft nicht möglich zu bergen usw.), da der
der zweite Sanitäter beim Patienten bleiben muss, sonst wäre es grob fahrlässig wenn in
dieser Zeit sich der Zustand Ihres Angehörigen verschlechtern würde. Somit brauche ich
schon zwei RTWs mit dann schon vier Mann / Frau Besatzung!?!
Spätestens jetzt stellt sich die Frage der Sparsamkeit die man erreichen will?
Noch dazu binde ich ein weiteres Rettungsmittel ein, welches anderer Orts über längere Zeit
gebraucht würde ( Anfahrtsweg und der Aufenthalt am Bestimmungsort). Damit sind von
den 37 RTWs der MA70 nur noch zwei Drittel vorhanden wenn überhaupt —- Auch gut
eingespart aber am falschen Platz!
Es wird gesagt, das drei Mann/Frau RTWs Innerstädtisch vorhanden sein müssen. Gleich mal
vorweg: Gibt es dann in den Randbezirken dann keine Notfälle mehr? Oder nimmt man die
weiteren Anfahrtswege über 12 Minuten in Kauf?
Ja und Nein es wird sicher eine Rettungswagen kommen. Doch eher nur mit zwei Sanitätern
und ein weiterer RTW müsste zufahren welcher auch immer von den zwei Modellen (äußerst
sparsam?! )
Wie werden die drei Mann/Frau Besatzungen aussehen?
Wie schon angedacht mit Zivildienern? Wenn man mal so durchrechnet, dass man pro RTW,
vier Zivildiener braucht um das Fahrzeug 24 Std. in Dienst zu stellen oder 4 x Schichtdienst
12,5 Stunden, werden die befreundeten Organisationen (Rotes Kreuz, Arbeiter-Samariter-Bund,
Johanniter-Unfall-Hilfe, Malteser Hospitaldienst ) nicht erfreut sein wenn ihnen die Zivildiener
abhanden kommen und noch dazu in dem einen Monat ihrer Ausbildung, wird es sicher
schwerer Fahrzeuge zu besetzen. Da wir gegenüber anderen Städten in der EU jetzt schon
unterversorgt sind ( Einwohnerzahl durch RTWs gerechnet ), kann es nur schlimmer werden
für uns, die Bewohner der schönen Stadt Wien.
Diese Neuerungen wurden gut durchdacht ( *Google Recherche zwei Mann / Frau RTWs in
der restlichen Städten der EU ). Anscheinend von Leuten die einen höherwertigen Posten
anstreben! Wie macht man das? Man spart um jeden Preis und vergisst das man durch
Einsparungen am falschen Platz die nachstehenden Kosten im Kauf nimmt! Die Stadt Wien
rühmt sich gerne als sozial mit einen großen Auffangnetz für alle Schichten welcher Herkunft
und Art auch immer, doch das Netz hat Löcher!
Und so fallen still und heimlich die Sozialleistungen in den leeren Raum. In der heutigen Zeit
ist es hinderlich und zu teuer, das Gesundheitswesen umzugestalten (da es Geld kostet), wenn
man was werden will in der Politik. Liebe Mitbürger, jetzt liegt es an Ihnen etwas zu ändern,
denn Sie haben die Macht in der Stadt Wien. Sie sind das Volk denen die Politiker zuhören
müssen! Ich habe auch ein Schreiben an den Bürgermeister Michael Häupl geschickt.
Liebe Grüße vom
Hausverstand eines
kleinen Sanitäters
Anmerkung der Redaktion: Der Brief an Michael Häupl kann unter diesem LINK aufgerufen
werden.
*****
2014-07-15
Das gemeine Volk muss Platz machen
In Moskau ist es üblich, dass die Reichen und Mächtigen nicht im Stau stehen, sondern mit
Hilfe von Blaulicht an ihren eigenen Pkws oder sonstigen Begleitfahrzeugen, am gemeinen
Autofahrervolk vorbeibrausen. Von dieser Unsitte machte gestern auch der Bundespräsident,
Dr. Heinz Fischer, zum Ärgernis der im Stau wartenden Autolenker(innen) Gebrauch.
Das Staatsoberhaupt besuchte mit dem luxemburgischen Großherzog und dessen Frau das
Bundesland Oberösterreich. Unter anderem wurde dem ehemalige KZ Mauthausen, der
VOEST und dem Linzer ARS Electronica Center eine Visite abgestattet. Zwischen den beiden
letzten Stationen herrschte auf der Linzer A7 ein starker Stau.
Laut „heute.at“ entschied ein Polizei-Oberst, die Rettungsgasse mit Blaulicht und Folgeton
zu benützen. Möglicherweise wird dies dem Offizier das „Goldene Ehrenzeichen der
Republik Österreich“ einbringen. Der gute Mann muss nur darauf achten, dass er nicht auf
seiner eigenen Schleimspur ausrutscht.
Auch die Politik lässt das extravagante Verhalten von Heinz Fischer nicht kalt. „Dass sich der
Herr Bundespräsident mit seinem Dienstfahrzeug durch die Rettungsgasse geleiten lässt ist
ein Skandal der Sonderklasse“, sagte der freiheitliche Verkehrssprecher Nabg. Gerhard
Deimek, der betonte, dass die Rettungsgasse ausschließlich Einsatzfahrzeugen vorbehalten
sei, die zu einem Unfallort unterwegs seien und nicht für Vergnügungsfahrten Fischers
reserviert sei.
Der BZÖ-Bündnissprecher Rainer Widmann spricht von einer missbräuchlichen Verwendung
der Rettungsgasse. „Viele im Stau steckende Autofahrer mussten Platz machen, damit der
Konvoi des Präsidenten auf der A7 in Linz durch die Rettungsgasse brausen konnte“, so
Widmann.
„Die Rettungsgasse dient dazu, Einsatzfahrzeugen bei Notfällen das rasche Vorbeikommen
zu ermöglichen und nicht als Präsidentenprivileg“, ergänzte der BZÖ-Politiker und kündigte
eine parlamentarische Anfrage an Bundesministerin Doris Bures an. Ob diese jedoch etwas
nützt darf bezweifelt werden, denn irgendeine hanebüchene Ausrede wird schon als Recht-
fertigung herhalten müssen.
Auch wird der Vorfall wohl kaum ein Unrechtsbewusstsein bei Dr. Fischer auslösen. Denn
als ehemaliges langjähriges Präsidiumsmitglied der österreichisch-nordkoreanischen Freund-
schaftsgesellschaft, werden ihm vermutlich Sonderprivilegien der Politiker-Kaste nicht fremd
sein.
Eine berechtigte Frage stellt sich jedoch. Die SPÖ hält doch den Umweltgedanken so hoch
und auch in der Kronen Zeitung werden immer wieder ÖBB-Inserate geschaltet. Warum
fuhr man eigentlich nicht mit der Bahn, sondern benützte hubraumstarke Luxuslimousinen?
*****
2013-04-18
ERSTAUNLICH landete Volltreffer in Sachen Rettungsgasse
In unseren Beiträgen „Rettungsgassen-Chaos“, „Rettungsgassen“ und „Rettungsgasse in der
Praxis“ haben wir ausführlich darüber berichtet, was wir von dieser Verkehrsmaßnahme
halten. Nämlich gar nichts, weil sie nichts bringt, sondern im Gegenteil lebensrettende Maß-
nahmen verzögert, da eine Rettungsgasse – speziell auf zweispurigen Autobahnen – kaum
bis gar nicht zu realisieren ist. Wir haben unsere Behauptungen in den betreffenden Bei-
trägen auch mit zahlreichem Foto- und Videomaterial dokumentiert.
Foto: © erstaunlich.at
Wie sich nun herausstellt, haben wir mit unseren Behauptungen voll ins Schwarze getroffen.
Die Rettungsgassen scheinen nur einen Sinn zu haben und zwar, dass gnadenlose Abkassieren
bei den Autofahrer(innen) durch die Polizei, wenn eine solche nicht gebildet wurde. Dies
spiegelt sich auch in der Aussage von Oberst Binder (Wiener Verkehrspolizei) im Kurier wieder.
„Wir strafen derzeit sehr viel, aber die Rettungsgasse funktioniert noch immer wenig bis gar
nicht“, so der leitende Polizeibeamte. Warum es kein Funktionieren gibt scheint die Polizei nicht
zu interessieren. Hauptsache die Kassa stimmt!
Noch eine Aussage – jedoch anderer Art- die im Kurier getätigt wurde lässt aufhorchen. „Wir
sind seit 27 Jahren einsatzmäßig im Staubereich unterwegs. Es gab keinerlei Notwendigkeit
für die Rettungsgasse. Sie wird auch niemals funktionieren“, sagt Hermann Dominik, Leiter
der Sanitätsstaffel des Österreichischen Rettungsdienstes. „Wer die Rettungsgasse wieder ab-
schafft, den schlage ich für einen Orden vor.“
Wir haben auch behauptet, dass der Pannenstreifen bis zur Einführung der nutzlosen, ja so-
gar gefährlichen Rettungsgasse, hervorragend für die Fortbewegung von Einsatzfahrzeugen
zu Verkehrsunfällen geeignet war. Auch dies wird im Kurier-Beitrag bestätigt. Bereits vor der
Verabschiedung des Gesetzes gab es auch Hunderte Bilder der ÖAMTC-Christophorus-Piloten
bei Verkehrsunfällen, die belegten, dass der Pannenstreifen praktisch immer frei geblieben ist.
Doch diese Warnungen wollte im Vorfeld niemand hören.
Also sollten unbeirrbare Geister – aus welchem Grund auch immer – auf die Beibehaltung der
Rettungsgasse beharren, dann sollte diese wenigstens in „Abzocker –Gasse“ unbenannt wer-
den. Denn für mehr, als für das Abkassieren bei den Autofahrer(innen), ist diese irrwitzige
Verkehrsmaßnahme nicht zu gebrauchen.
*****
2012-08-10
LESERBRIEF
In Amstetten wurde heute für zwei Stunden von der Fa. AVANTI Sprit unter EUR 1,-
verkauft. Damit wird die kürzlich in Betrieb genommene Automatentankstelle be-
worben. Diese Tankstelle liegt an der Wiener Straße, der Hauptdurchzugsstraße von
Amstetten.
Es hat sich eine 600m lange Autokolonne gebildet, um dieses Verkehrschaos in den
Griff zu bekommen, wurden zwei Polizisten und ein Einsatzfahrzeug an den Einsatz-
ort beordert.
Als Steuerzahler interessierte mich, wer für diesen Polizeieinsatz die Kosten übernimmt.
Da es sich um eine Werbeaktion von AVANTI handelt, sollte man meinen, dieses Unter-
nehmen wird auch zur Kasse gebeten. Die Antwort der Beamten lautete aber anders:
„ein ganz normaler Polizeieinsatz“. Alle bezahlen für den Werbegag eines Großunter-
nehmens.
Mit freundlichen Grüßen
Robert D.
2012-04-19
Bildung einer Rettungsgasse funktioniert nach wie vor nicht
Wie unsinnig die gesetzliche Vorschrift zur Bildung einer Rettungsgasse ist, wurde gestern
wieder einmal einwandfrei unter Beweise gestellt. Bei zwei Unfällen – auf der A2 und der
A4 – endeten die Versuche Rettungsgassen zu bilden wie bereits gewohnt in einem Chaos.
Die Einsatzfahrzeuge, die nach der alten Regelung ohne Behinderung den Pannenstreifen
benützen hätten können, blieben im Stau hängen.
Foto: © erstaunlich.at
Das fantasievolle Plakat der ASFINAG soll demonstrieren, wie eine Rettungsgasse zu bilden
wäre und auszusehen hat. Allerdings dürfte den Verantwortlichen beim staatlichen Autobahn-
betreiber jeglicher Sinn für die Realität fehlen.
Denn wie wir schon im Beitrag „Rettungsgassen-Chaos“ festhielten, ist es nahezu unmöglich
auf einer zweispurigen Autobahn eine Rettungsgasse zu bilden, die den Einsatzfahrzeugen
ein rascheres Fortkommen garantiert, als dies bisher auf dem Pannenstreifen der Fall war.
Zeichnung: Koechlin
Weil einige Schreibtischtäter die Realität nicht behirnen, müssen es eben andere Personen in
den Beinen haben. Nach diesem Motto werden Sanitäter in Hinkunft bei Unfällen längere Weg-
strecken zu Fuß zurücklegen müssen.
Rettungsgassen für ungehindertes Fortkommen von Privilegierten
Fahrzeuglenker sind verpflichtet bei Stocken des Verkehrs eine Gasse zu bilden, um Einsatz-
fahrzeugen die Durchfahrt zu ermöglichen, so will es der Gesetzgeber. Interessant ist dabei die
Tatsache, dass die Bildung einer Rettungsgasse nicht nur dann notwendig ist, wenn ein Unfall
als Ursache der Verzögerung auftritt.
Das heißt im Klartext, dass bei jeglichem Stauaufkommen eine Rettungsgasse zu bilden ist.
Egal ob der Stau durch Elefantenrennen (Lkw überholt Lkw), welche sich oft über etliche Auto-
bahnkilometer erstrecken oder durch einen ältereren Verkehrsteilnehmer, der mit seinem Benz
obligatorisch den linken Fahrstreifen mit 90 km/h benutzt, verursacht wird.
Allein darin ist die Unsinnigkeit dieser gesetzlichen Regelung zu erkennen, denn ein rasches
Fortkommen von Einsatzfahrzeugen sollte ausschließlich bei Unfällen erforderlich sein. Sollte
sich zufälliger Weise, ein von Polizeifahrzeugen eskortierter Privilegierte in einem „normalen“
Stau befinden, dann soll dieser gefälligst wie Otto Normalbürger warten bis sich der Stau
auflöst. Denn ein rascheres Fortkommen dieses privilegierten Personenkreises, kann wohl
nicht die Bildung einer Rettungsgasse rechtfertigen.
“Geisterfahrerlösung“ für Einsatzfahrzeuge wäre ideal
Aber zurück zu den Unfällen. Klar ist, dass es bei Personenschäden auf jede Minute ankommt.
Ein rasches Eintreffen der Rettungskräfte erhöht die Überlebenschance von schwer verletzten
Personen. Anstatt Fahrzeuglenker zur Bildung einer Rettungsgasse zu verpflichten, erscheint
es weitaus sinnvoller ein Gesetz zu erlassen, welches das verpflichtende Anhalten und die so-
fortige Untersagung der Weiterfahrt vorschreibt, wenn vor einem ein Unfall passiert ist.
Rettungsfahrzeuge könnten dann bei der nächsten Ausfahrt auf die Autobahn auffahren, um
quasi als „Geisterfahrer“ völlig ungehindert zum Unfallort zu gelangen. Als zusätzliche Sicher-
heit, falls befürchtet wird das sich Lenker nicht ans Weiterfahrverbot halten, könnte man zur
Absicherung eine Motorradstreife der Polizei oder der Asfinag zum Unfallort schicken, welche
das Verbot der Weiterfahrt überwachen.
Eine solche Maßnahme wäre weit sinnvoller als die vergebliche Bildung einer Rettungsstraße,
die in der Praxis ohnehin nur sehr schwer oder gar nicht realisierbar ist. Aber soweit dürften
die Verantwortlichen im Verkehrsministerium und bei der Asfinag nicht gedacht haben. Da
nützt es auch nichts, wenn fantasievolle Plakate aufgestellt und Zeitungen mit Inseraten ge-
füttert werden.
*****
2012-01-21
Wo gibt es in Österreich solche Autobahnen?
Betrachtet man nachfolgendes Plakat des staatlichen Autobahnbetreibers „Asfinag“ könnte
man glauben, dass die Autobahnen in Österreich allesamt drei bis vierspurig sind. Wie weit
die Asfinag von der Realität entfernt ist untermauern unsere Beiträge „Ungültige Mautkont-
rollen“ und „Gefährliche Vignettenkontrolle – TEIL1 und TEIL2“. Daher sind wir über
dieses fantasievolle Plakat nicht wirklich erstaunt.
<<
Foto: © erstaunlich.at
Pflicht zur Bildung von Rettungsgassen
Seit 1.1.2012 ist das Gesetz zur Bildung von Rettungsgassen auf Autobahnen und mehrspur-
igen Schnellstraßen in Kraft getreten. Fahrzeuglenker sind verpflichtet bei Stocken des Ver-
kehrs eine Gasse zu bilden, um Einsatzfahrzeugen die Durchfahrt zu ermöglichen. Bisher
befuhren diese bei Staubildung den Pannenstreifen.
Auf zweispurigen Autobahnen müssen nun Fahrzeuglenker, die sich auf der linken Fahrspur
befinden nach links und jene auf der ersten Spur nach rechts auf den Pannenstreifen aus-
weichen und anhalten.
Auf Grund der zahlreichen Radio-Verkehrsdurchsagen dieser Woche, die vermehrt Staus
wegen gescheiterte Versuche zur Bildung von Rettungsgassen meldeten, haben wir nachfolg-
endes Video gedreht.
{mp4-flv img=“videos/rg01.jpg“ showstop=“true“}rgavier{/mp4-flv}
Video: © erstaunlich.at
In der praxisfernen Theorie soll eine Rettungsgasse ein rascheres Fortkommen von Einsatz-
fahrzeugen gewährleisten und das ist ein Ding der Unmöglichkeit, wie es unser Video beweist.
Lastkraftfahrzeuge sind bis zu 18 Meter Lang und über zwei Meter breit. Um einen Sattelzug
oder Lkw mit Anhänger auf den Pannenstreifen zu lenken und anzuhalten, benötigen selbst
routinierte Lenker die doppelte Länge ihres Schwerfahrzeuges.
Diese Wegstrecke ist in der Praxis schon bei aufkommender Staubildung nicht mehr vorhan-
den. Daher wird das Heck des Fahrzeuges zum Teil in die erste Fahrspur hineinragen und
diese blockieren. Wie unser Video beweist ist es auch Lenkern, die sich auf der linken Fahr-
spur befinden fast unmöglich weiter nach links auszuweichen, da sie ansonsten mit der
Betontrennwand kollidieren.
Chaos: Rettungsgassenbildung auf 2-spurigen Autobahnen
Die Bildung einer Rettungsgasse ist auf drei- oder noch mehr spurigen Autobahnen möglich.
Allerdings auf zweispurigen Autobahnen (wie in unserem Video die A4) führen Versuche
eines solchen Unterfangens mit Sicherheit zu vermehrter Staubildung und zur Blockade von
Einsatzfahrzeugen.
Fotos: © erstaunlich.at
Realität auf der Autobahn Fantasieplakat der Asfinag
Für uns stellt sich daher die Frage, warum man zumindest auf 2-spurigen Autobahnen nicht
am altbewährten Prinzip „Pannenstreifen für Einsatzfahrzeuge“ festgehalten hat. Mit
dem neuen praxisfernen Gesetz sind Staus und chaotische Situationen so gut wie sicher vor-
programmiert. Dass dies einem rascherem Fortkommen von Einsatzfahrzeugen abträglich
ist, wird wohl jedermann(frau) erkennen.
*****
2012-01-05
Wichtige Pressemeldung
Wie durch eine APA-OTS Pressemeldung soeben bekannt wurde, ist einer Spezialtruppe der
entscheidende Durchbruch bei der Kriminalitätsbekämpfung in Wien gelungen. Die Wiener
Kapperltruppe Waste-Watcher, im Volksmund auch liebevoll „Hundstrimmerl-Sheriffs“ ge-
nannt, konnte in 10.000 Amtshandlungen gegen das organisierte Verbrechen des „Hinter-
lassens von Hundehauferln“ beachtliche Erfolge erzielen.
Hundespezialistin Sima zieht Bilanz
Umweltstadträtin Ulli Sima, das ist jene Dame die von Hunden wenig bis gar keine Ahnung
hat, was auch dadurch bestätigt wird da sie die Hunderasse „Kampfhund“ mit erfunden hat,
zieht eine beeindruckende Bilanz aus der Tätigkeit der Waste-Watcher.
Diese erfolgreichen Heldentaten im Kampf gegen das organisierte Hinterlassen von Hunde-
haufen ist natürlich eine Pressekonferenz wert, bei der Vertreter(innen) der Medien herzlich
eingeladen sind.
Bitte merken Sie sich diesen außerordentlich wichtigen Termin vor.
Datum: 16.8.2010, um 10:00 Uhr.
Ort: Büro Umweltstadträtin Ulli Sima Rathaus,
Halbstock, Stiege 4, Felderstraße 1, 1010 Wien.
Im Anschluss daran findet ein Fototermin statt, bei denen die neuen und streng geheimen
Einsatzfahrzeuge der Waste-Watchers fotografiert werden können.
Also vergessen Sie alles was Sie über die Bekämpfung der organisierten Kriminalität von
Banden aus den ehemaligen Ostblockstaaten wissen wollten und eilen Sie zu diesen äuß-
erst wichtigen Termin.
Versuch der billigen Effekthascherei
Spaß beiseite, natürlich ist es unangenehm in einen Hundehaufen zu treten und es ist auch
wichtig, dass es Personen gibt welche auf die Sauberkeit in Wien achten. Allerdings aus
dieser Tätigkeit eine Zeremonie zu zelebrieren, ist mehr als erstaunlich.
Da die Umweltstadträtin Ulli Sima mit ihrer Kampfhunderasse-Theorie offenbar nicht die
notwendige Aufmerksamkeit erhielt, versucht sie nun die Tätigkeit der Waste-Watcher aus-
zuschlachten und einen ganz normalen Job als Sicherheitserfolg der rote Stadtregierung
zu verkaufen.
*****
2010-08-15