Wien Energie ignorierte Abbuchungsverbot
Abrechnungen von Wien Energie sind meist derart erstellt, sodass sie für Otto Normalbürger
nur sehr schwer bis teilweise gar nicht nachvollziehbar sind. Aus diesem Grund verzichten
unzählige Kunden des städtischen Energieversorgers darauf, diesen eine Einzugsberechtig-
ung für ihr Bankkonto zu erteilen.
Der Grund liegt auch auf der Hand. Wer will schon, dass jemand auf seinem Konto Geld
abbuchen kann, wenn dessen Rechnungen ein tagelanges Studium erfordern. So auch
der Unternehmer XY aus Wien Favoriten, der seine Energierechnung zuerst genauestens
überprüft und diese – sofern korrekt ausgestellt – dann per Erlagschein bezahlt.
<<
Herr XY (Name der Redaktion bekannt) staunte daher, als er folgendes Schreiben von
Wien Energie erhielt.
Nachdem Herr XY dem städtischen Energieversorger keine Einzugberechtigung erteilt hatte,
dachte er an einen Irrtum. Er teilte dies sofort per E-Mail mit und untersagte noch zusätzlich,
dass von seinem Konto Geld abgebucht werden dürfe.
Der Erhalt seines Mails wurde von Wien Energie auch bestätigt und so dachte Herr XY, dass
die damit Sache erledigt sei. Das war ein Irrtum, denn als er sich einen elektronischen Konto-
auszug ausdruckte stellte er fest, dass Wien Energie – 15 Tage nach Erhalt seines Mails –
trotzdem den Betrag von Euro 138,60 von seinem Konto abgebucht hatte.
Da fragen wir uns, ob man bei Wien Energie in diesem Fall nur dumm oder gar dreist war?
Zwischenzeitlich hat Herr XY sein Geld wieder zurück. Allerdings war dies mit einem Arbeits-
aufwand verbunden (Korrespondenz mit der Bank), der ihm durch Dummheit oder Dreistig-
keit des städtischen Energieversorgers entstand und auch nicht entschädigt wurde.
*****
2014-03-17
Den Installateur einfach selbst anrufen
In Niederösterreich besteht für Besitzer von Gasanlagen, die gesetzliche Verpflichtung diese
alle 12 Jahre überprüfen zu lassen. Bei dieser Überprüfung, die nur von einem befugten Fach-
mann vorgenommen werden darf, wird die Dichtheit der Gasleitung überprüft.
Screen: © erstaunlich.at
Die Dauer der Überprüfung dauert inklusive Wartezeit und Erledigung des Papierkrams zirka
eine halbe Stunde. Die EVN bietet in ihrem Schreiben einen quasi Schnäppchen-Pauschalpreis
von 159,- Euro an. Dafür muss der Kunde den Energieversorger beauftragen, der wiederum
den Auftrag zur Überprüfung an seine speziell geschulten Vertragspartner weitergibt.
Dass die Auftragsweiterleitung an einen quasi Subunternehmer den Preis in der Regel verteuert,
wird in diesem Fall einwandfrei bestätigt. Wir haben mit einem EVN-Kunden die Probe aufs
Exempel gemacht und kamen kostenmäßig auf ein ganz anderes Ergebnis.
Screen: © erstaunlich.at
Der Kunde sparte sage und schreibe 39,- Euro nur deshalb, weil er selbst zum Telefonhörer
griff und direkt einen befugten Installateur mit der Überprüfung beauftragte. Dazu bedurfte
es auch keiner komplizierten Abwicklung. Unser Resümee: Hände weg von diesem Pauschal-
preisangebot der EVN.
*****
2014-02-08
Energieversorger stopfen sich die Taschen voll
Die Doppelfunktion von Bund und Ländern als einerseits Eigentümer von Energieversorgern,
andererseits als Gesetzgeber und Aufseher führt zu mangelndem Wettbewerb, der zu
Lasten der Konsumenten geht. Das stellte das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) fest.
Marktbeherrschende Unternehmen wie etwa die Wiener Stadtwerke können für Strom
und Gas völlig überhöhte Preise verlangen. Und das tun sie auch, wie die gängige Praxis
beweist. Die Wiener SPÖ – welche sich das stetig das soziale Mäntelchen umhängt – sollte
diesem Treiben eigentlich ein Ende setzen.
Aber das Gegenteil ist der Fall. Egal, ob es sich Gebühren-Wucher oder völlig überzogene
Preise für Gas und Strom handelt, glänzt die rotgrüne Wiener Stadtregierung durch dezentes
Wegschauen und plündert damit die Bürger(innen) regelrecht aus.
Die nächsten Wahlen kommen sicher
Besonders einkommensschwache Gruppen müssen unter der unsozialen Politik der Stadt-
regierung leiden. Bereits heute lebt jede(r) sechste Wiener(in) an oder unter der Armuts-
grenze und Sozialisten und Grüne sorgen mit ihrer verfehlten Politik dafür, dass die Tendenz
weiter steigend ist.
Bedenkt man, dass die Wiener Stadtwerke gewaltige Gewinne einfahren, ist eine Senkung
der Gas- und Strompreise unabdingbar. Damit würden die Bürger(innen) entlastet, die Kauf-
kraft gehoben und somit die Wiener Wirtschaft gestärkt werden.
Aber offenbar interessieren sich Häupl, Vassilakou und Co. nicht für die prekäre Lage vieler
Wiener(innen). Es ist ihnen augenscheinlich egal, dass das Wiener Volk langsam aber sicher
finanziell ausblutet. Vielleicht sollten Rot und Grün deshalb im eigenen Interesse, über die von
uns gemachten Vorschläge nachdenken. Denn die nächsten Wahlen kommen mit Sicherheit
und wenn der Abwärtstrend bei diesen Parteien weiter anhält, werden sie über kurz oder lang
im politischen Nirwana verschwinden.
*****
2012-01-03
Erdgasüberschuss
Wien Energie dürfte einen erheblichen Überschuss an Erdgas besitzen und will offenbar
groß ins gewinnträchtige Tankstellengeschäft einsteigen. Denn anders ist es nicht zu
erklären, dass der Rote Energieversorger plötzlich kräftig die Werbetrommel für Erdgas-
autos rührt und damit wirbt, dass Erdgas um 60 Prozent günstiger als Benzin ist.
Wie abgekartet das Treibstoffpreis-Spiel ist zeigt sich schon darin, dass Wien Energie die
Treibstoffpreise voraussagt. Ein Liter Eurosuper dürfte im Jänner 1,284 Euro kosten, ein
Liter Diesel 1,239 Euro (Durchschnittspreise von Dezember plus neue Steuern), so der
städtische Energieversorger.
Milchmädchen-Rechnung
Erstaunlich erschreckend ist aber das technische Unwissen der Verantwortlichen von Wien
Energie, mit dem diese ihre Werbekampagne betreiben. So wird in dieser APA-OTS folgen-
der Vergleich aufgestellt:
Preis pro Liter/kg Durchschnitts- Kosten pro Kosten auf
(Preis von Dezember verbrauch 100 km 15.000 km
plus neue Steuern) pro 100 km
Erdgas 0,914 4,3 3,93 590,–
Eurosuper 1,284 7,8 10,02 1.503,–
Diesel 1,239 5,6 6,94 1.041,–
Der erstaunlich niedrige Verbrauch eines mit Erdgas betriebenen Autos zum vergleichbaren
Benziner wird dann wie folgt begründet: „Der niedrige Verbrauch von Erdgasautos liegt im
höheren Brennwert“. Das ist natürlich absoluter Nonsens. Zwar hat Erdgas eine höhere Ok-
tanzahl (110 gegenüber 98), dies wirkt sich aber nur auf die Klopffestigkeit und nicht auf die
Leistung oder den Verbrauch eines Motors aus.
In der Realität gibt es keinen Unterschied im Verbrauch und in der Leistung vergleichbarer
Motore. Diese Erkenntnis ist nicht auf unserem Mist gewachsen, sondern in zahlreichen
Tests festgehalten, in denen Fahrzeuge im Alltagsbetrieb getestet wurden.
Daher ist der angegebene Wert des Erdgasautos von 4,3 Liter gegenüber dem gleichwert-
igen Benziner mit 7,8 Liter, reines Wunschdenken oder eine schlecht ausgeklügelte Werbe-
strategie. Unbestritten ist jedoch der günstige Preis, der von Wien-Energie so offeriert wird:
„Ein Kilogramm des umweltfreundlichen Treibstoffs kostet in Wien derzeit 0,914 Euro.“
Betonung auf „derzeit“
Fairerweise muß man sagen, dass in der Preisansage von Wien-Energie das Wort „derzeit“
angeführt wurde. Denn dieser Preis wird sich schlagartig ändern, wenn genügend Erdgas-
autos auf unseren Strassen unterwegs sind.
Das Phänomen einer blitzartigen Treibstoff-Preisänderung nach oben, haben wir schon
mehrmals erlebt. Zum Beispiel in den 70iger Jahren mit dem Flüssiggas. Kaum waren ge-
nug Pkws damit ausgerüstet, schnellte der Gaspreis explosionsartig nach oben. Durch den
Mehrverbrauch dieser Fahrzeuge, zahlte sich der Betrieb mit Flüssiggas schlussendlich gar
nicht mehr aus.
Aber auch die sparsamen Dieselautos waren ein Musterbeispiel für eine derartige Geschäfts-
praktik. Welche Werbekampagne wurde erst in jüngster Zeit betrieben, um sparsame Diesel-
fahrzeuge an den Mann, bzw. die Frau zu bringen. Kaum waren die Verkaufszahlen erfüllt
und fast jeder zweite Pkw auf unseren Strassen dieselbetrieben, erlebte der Dieselpreis
einen wahren Höhenflug, der bis zum heutigen Tage anhält.
Melkkühe gesucht?
Berechnet man die Umrüstungskosten, bzw. den erhöhten Anschaffungspreis eines Erdgas-
autos, sowie das zur Zeit spärlich vorhandene Versorgungsnetz (dadurch höhere Anfahrts-
kosten), wird diese angebotene Energieversorgung vorerst ein Nullsummenspiel werden.
Bedenkt man dann die Preisexplosion, die mit Sicherheit erfolgen wird wenn ausreichend
Erdgasautos verkauft wurden, werden die Autofahrer(innen) wie gewohnt als Melkkühe der
Nation überbleiben und kräftig draufzahlen.
Sozialer Gedanke weit gefehlt
Auf die Idee, den Überschuss an Erdgas zu einem fairen Preis an die Bevölkerung abzu-
geben, ist man beim Roten Energieversorger offenbar nicht gekommen. Da spielt es keine
Rolle ob Mindestrentner in ihren Wohnungen frieren, weil sie ihre Heizungen abschalten
müssen, da der Gaspreis für sie fast unerschwinglich geworden ist.
Aber vom sozialen Gedanken hält man bei Wien-Energie nicht viel und versucht sein Glück
lieber im Tankstellengeschäft. Und wenn die Autofahrer(innen) nach den Negativerfahr-
ungen mit Flüssiggas und Diesel nun nicht mehr so naiv sind und den verlockenden Werbe-
angeboten von Wien-Energie die kalte Schulter zeigen, ist auch nichts passiert. Der Rote
Energieversorger wird weiterhin den Erdgasüberschuss horten und die Mindestrentner wer-
den weiterhin in ihren Wohnungen frieren.
*****
2011-01-02
Energie von der Sonne
Photovoltaikanlagen sind eine feine Sache. Mit dieser umweltfreundlichen Anlage, kann
Energie „theoretisch“ zum Nulltarif gewonnen werden. Allein in Niederösterreich wurden
heuer mehr als 4.000 PV-Anlagen errichtet.
Einziger Pferdefuss bei dieser umweltfreundlichen Energiegewinnung ist der hohe An-
schaffungspreis einer solchen Photovoltaikanlagen. Offenbar ist diese Preisgestaltung
absichtlich so gesteuert, um den konventionellen Energieanbietern nicht all zu sehr weh
zutun.
Dass Land Niederösterreich trug jedoch dem Umweltbewusstsein seiner Bürger(innen)
Rechnung und förderte eine solche Anschaffung in Form eines einmaligen, nicht rück-
zahlbaren Zuschusses in der Höhe bis maximal 12.000,- Euro.
Zum Missfallen der „alten“ Energieversorger
Irgendwie dürfte der Boom auf diese alternativen Energieversorgungsanlagen, den einge-
sessenen Energielieferanten nicht gefallen haben und diese haben möglicherweise bei
der Niederösterreichischen Landesregierung ein Veto eingelegt.
Denn anders ist es kaum erklärbar, dass die Niederösterreichische Landesregierung nun
10 Tage vor Weihnachten verlautbaren ließ, dass es die Förderung in dieser Art ab dem
1. Jänner 2011 nicht mehr geben wird.
Keine direkte Förderung mehr
Ab dem Jahre 2011 gibt es nun drei Prozent Zinsenzuschuss im Rahmen der neu gereg-
elten Wohnbauförderung. Darunter fallen auch die Photovoltaik-Anlagen. Dass heißt auf
gut Deutsch, wer eine Förderung will, muss sich einen Kredit aufnehmen. Personen welche
eine derartige Anlage aus gesparten Geld finanzieren wollen, gehen leer aus.
Erstaunlich dass die NÖ Landesregierung gerade jenen Institutionen ein Geschäft zu-
schanzt, welche nicht unerheblich an der Wirtschaftskrise schuld waren und mit öffent-
lichen Geldern vor dem Bankrott bewahrt wurden.
Erstaunliche Argumentation
Wesentlich erstaunlicher ist aber die Argumentation eines Sprechers der NÖ Landesregier-
ung. Dieser rechtfertigt die neue Maßnahme damit, dass auch sozialschwächere Personen
in den Genuss der neuen Förderung gelangen sollen.
Die Aufnahme eines Kredites wäre für diesen Personenkreis theoretisch auch bis dato mög-
lich gewesen. Theoretisch deshalb, weil wir kaum annehmen dass ein sozialschwacher Kredit-
werber, von welcher Bank auch immer ein Darlehen bekommen hätte.
Und an diesem Zustand wird sich auch ab dem 1. Jänner 2011 nichts ändern. Das führt
uns wieder zu unserer Annahme zurück, dass die „alten“ Energieversorger möglicherweise
bei der NÖ Landesregierung kräftig interveniert haben, diese Förderung auf Eis zu legen.
Denn jeder Floh beisst und jede montierte Photovoltaikanlagen schmälert den Umsatz
der eingesessenen Energielieferanten. Wo kämen wir denn hin, wenn sich ein jeder Haus-
besitzer von der Sonne gratis mit Energie versorgen lässt.
*****
2010-12-15
Wien-Energie vs. Fernwärme-Wien
Nach dem gestrigen Beitrag über die Verrechnungsmethoden von Wien-Energie, wollen
wir heute nochmals zum Roten Energieversorger Fernwärme-Wien zurückkehren, über
den wir bereits am 9.September einen Beitrag geschrieben haben.
Alles reine Infamie?
Als erstaunliche Rechtfertigung für die Verrechnungsmethoden der Fernwärme-Wien,
meinte der Vorsitzende des Stadtwerkeausschusses, SP-Gemeinderat Franz Ekkamp
wie folgt: „Für den Großteil der Fernwärme-Kunden spielt der Anschlusswert gar keine
Rolle und stellt daher auch keine Verrechnungsgröße dar“. Da irrt der gute Mann aber
gewaltig, denn alle anfallenden Kosten werden dem Endverbraucher verrechnet.
Eine weitere Aussage von Ekkamp „Hier von gewerbsmäßigem Betrug zu sprechen, ist
reine Infamie und daher klar zurückzuweisen“ , könnte die zuständige Staatsanwältin Dr.
Katrin Bauer möglicherweise anders gesehen haben und verpasste der Strafanzeige fol-
gende Geschäftszahl: 29 St 123/ 10g (Strafakt).
Der Ordnung halber merken wir an, dass für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung gilt.
Wir werden an der Sache dranbleiben und zur gegebener Zeit wieder darüber berichten.
*****
2010-09-18
Keine nachvollziehbaren Rechnungen
Dass Rechnungen von Wien-Energie nur schwer bis gar nicht nachvollziehbar sind, ist ein
offenes Geheimnis. Zahlreiche Konsumentenschutz- Organisationen haben dieses Faktum
bereits unzählige Male kritisiert.
Leser wandten sich mit Jahresabrechnungen an uns
Im August erstellte Wien-Energie die Jahresabrechnung für den 10. Wiener Gemeinde-
bezirk. Zwei Wohnungsmieter und ERSTAUNLICH-Stammleser im Haus, in dem auch die
ERSTAUNLICH-Redaktion untergebracht ist, wandten sich mit ihren Jahresabrechnungen
an uns, da ihnen diese zu hoch erschien und vor allem nicht nachvollziehbar war.
Die beiden Wohnungsmieter und Wien-Energie-Kunden( Namen der Redaktion bekannt)
ersuchten uns einen Beitrag über diese Abrechnungen zu verfassen, da ihnen beim Ener-
gielieferanten kein Gehör geschenkt wurde.
Keine Stellungsnahme aber dafür erstaunliche Reaktion
Da wir aber im Sinne einer objektiven Berichterstattung, der Firma Wien-Energie die Ge-
legenheit einer Stellungsnahme ermöglichen wollten, schrieben wir den städtischen Ener-
gieversorger an.
Wien-Energie nahm zwar zu unserem Schreiben keine Stellung, dennoch geschah etwas
Erstaunliches. Ohne dass ein Mitarbeiter des Roten Energieversorgers in die Wohnungen
der Mieter kam um einen eventuellen Zählerstand zu überprüfen, erhielten diese je das
folgende Schreiben, sowie eine korrigierte Jahresabrechnung .
Gutschriften statt Nachzahlungen
Dass bedeutet im Klartext, dass in der Verrechnung ein Fehler passiert sein muss. Hätten
wir nicht im Namen unserer Leser reklamiert, wäre der Fehler niemanden aufgefallen.
Stattdessen erhält der Kunde mit der Abrechnung(5135669487) 587,82 Euro zurück,
anstatt 623,28 Euro bezahlen zu müssen.
Auch der Kunde mit der Abrechnung (5135669490) braucht nicht 141,60 Euro nach-
zuzahlen, sondern erhält 199,99 Euro retourniert.
Wie rechnet Wien-Energie eigentlich ab?
Dass berechtigt natürlich zur Frage, mit welcher Sorgfalt Wien-Energie, Rechnungen für Ihre
Kunden erstellt. Wer weiß, wie viele Energiebezieher zu viel bezahlen, weil sie ihre Abrech-
nungen nicht reklamieren.
Wie bereits eingangs erwähnt, sind Abrechnungen von Wien-Energie nur schwer bis gar
nicht nachvollziehbar. Dies dürfte auch ein Grund sein, dass die meisten Kunden ihre Rech-
nungen nicht reklamieren. Man muss schon fast ein gelernter Buchhalter sein, um bei diesen
Fakturen einen Durchblick zu gewinnen.
Bauchgefühl und gesunder Menschenverstand
Unsere beiden Leser haben rein aus einem Bauchgefühl heraus gehandelt. Sicherlich hat un-
ser Schreiben, in dem die Überprüfung durch einen geeigneten Sachverständigen in Aussicht
gestellt wurde dazu beigetragen, dass Wien-Energie die beanstandeten Abrechnungen
nochmals überprüfte.
Man kann daher nur allen Kunden von Wien-Energie anraten, ihre Rechnungen zu reklamieren,
wenn sich das Bauchgefühl meldet. Dabei sollte man sich vom eventuell nicht vorhanden
Durchblick, keineswegs abschrecken lassen.
*****
2010-09-17
Energieversorger EVN im Aufwind
Wie schön dass es noch Betriebe gibt, die von der weltweiten Wirtschaftskrise nicht
betroffen sind. Die EVN ist einer dieser Betriebe, die einen Umsatz von etwa 2,2
Milliarden Euro erwirtschaften konnten.
51% dieses Betriebes, der rund 9.500 Mitarbeiter beschäftigt, befindet sich im Besitz
des Landes Niederösterreich.
Zentrale der Energiemacht, hier wird richtig Geld gemacht
Dem Wirtschaftsbericht der EVN von 2006/07 ist zu entnehmen, dass das Unternehmen zu-
letzt ein Umsatzplus von 7,8 % und einen Gewinn in der Höhe von 227 Millionen Euro einfahren
konnte. Auch die Beteiligungen in Südosteuropa laufen gut und so sind fast alle glücklich und
zufrieden.
Nicht alle sind glücklich
Die Betonung liegt auf „fast alle“, den wären da nicht die finanziellen Zuwendungen an die
aktiven Vorstände in der Höhe von rund einer Million Euro, sowie weitere 1,2 Millionen an
ehemalige Vorstände und deren Familien.
Der ÖVP-nahe Chef der EVN bekommt davon alleine ein jährliches Grundgehalt von 550.000,-
Euro zuzüglich Gewinnbeteiligung in der Höhe von etwa 200.000,- Euro, was einen Jahresver-
dienst von rund 750.000,- Euro ergibt.
Kräftige Preiserhöhungen
Derartige Gehälter müssen natürlich auch finanziert werden und so kam man an einer kräftigen
Tariferhöhung nicht vorbei.
Den Medien gegenüber bezifferte man die Erhöhung des Gaspreises mit maximal 28%. Rechnet
man aber die tatsächliche Steigerung , anhand der, von der EVN ausgeschickten Broschüre nach,
kommt man auf Verbrauchspreiserhöhungen von bis zu 37,5 %.
Ein ähnlich gelagertes Verhältnis ergibt sich auch beim Strompreis, wo die kolportierten 10 % tat-
sächlich 12,6 % sind.
(Zahlen aus Presseaussendung FPÖ-NÖ entnommen)
Erstaunlich ist, dass diese Preiserhöhung gerade zu einem Zeitpunkt eintrat, in der Energie am
Weltmarkt, so billig wie schon lange nicht mehr einzukaufen war.
Da die EVN den Wiener Energieversorgern aber um nichts nachstehen wollten, räumte auch
sie den Kunden die Möglichkeit eines Widerspruches ein, der allerdings auch mit einer Beendigung
des Liefervertrages sanktioniert wurde.
Wer bezahlt die Zeche ?
Es ist der „Otto Normalbürger“, die fleißig arbeitende Schicht unseres Landes. Es sind Mindest-
pensionisten und sozial schwache Menschen, denen man einen lachhaften „Heizkostenzu-
schuss“ gewährt, um zu zeigen wie „sozial“ man ist.
Also fassen wir zusammen, da gibt es enorme Gewinne, traumhafte Gagen und im gleichem
Atemzug eine kräftige Preiserhöhung.
Obwohl das Land Niederösterreich mit 51% Mehrheitseigentümer ist, findet sich kein
Volksvertreter, der diesen Irrwitz Einhalt gebietet.
Was macht der Landesvater ?
Wie hat der Landeshauptmann Dr. Pröll, als gewählter Mandatar und Vertreter des nieder-
österreichischen Volkes darauf reagiert ?
Ausser das er sich bei jeder ihm bietenden Gelegenheit, mit alten Leuten, kleinen Kindern
und herzigen Viecherln ablichten lässt, um von irgendwelchen Lettern freundlich herab zu
lächeln, machte gar nichts.
Gibt sich sehr volksnah der Landesvater, solange es nichts kostet !
Dabei hätte er als Vertreter des niederösterreichischen Volkes die Pflicht und als Vertreter
des Mehrheitseigentümer die Möglichkeit, dem ganzen einen Riegel vorzuschieben.
Stauni
2009-03-10