SPÖ-Frauen im Kampf gegen Sexismus
Die Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger will nun ein deutliches Zeichen gegen
Sexismus in der Werbung setzen. Dabei kann sie sich der Unterstützung der SPÖ-Bundes-
frauen erfreuen.
(Fotoquelle: www.wien.gv.at)
Wie die SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Mautz heute in eine Presseaussend-
ung festhält, geht es um die Würde der Frauen und auch um stereotype Rollenbilder, die
durch herabwürdigende und verachtenswerte Darstellungen suggeriert werden.
Zum Zwecke der Untermauerung ihrer kämpferischen Absichten, wurde unter diesem Link
ein Download-Musterbrief eingerichtet, um Frauen die Möglichkeit zu geben, sich mittels
Brief gegen sexistische Werbung zu beschweren.
Ein höchst erstaunlicher Grund
Harte Geschütze die da aufgefahren werden dachten wir uns und wollten natürlich wissen,
welche spezielle Art der Werbung derartige Kampfmassnahmen erfordern. Wir ersuchten
im Büro der Frau Andrea Mautz, um genaue Aufklärung zu diesem Thema und erhielten
prompt nachfolgendes E-Mail.
Zitat aus dem Mail: Die Werbung suggeriert: „Wer das entsprechende Bier konsumiert,
bekommt die dazupassende Frau.“
Die Hirter Bier Werbung war also Stein des Anstoßes. Zugegeben, sehr produktbezogen
ist dieses Sujet nicht. Die drei sehr attraktiven Damen dienen offensichtlich als Blickfang
für den Gerstensaft.
Das Erstaunliche daran ist, dass das angeblich sexistische Sujet auf den gemeindeeigenen
Werbeflächen plakatiert wird. Bei Gewista ist man eben anderer Meinung, als bei den SPÖ-
Bundesfrauen. Auch scheint man dort auf die Meinung von Sandra Frauenberger keinen
besonderen Wert zu legen.
Zu jeder Flasche eine Frau
Wir sehen in diesem Werbeplakat keine herabwürdigende Art auf Sexualität und Haarfarbe.
Es gibt ein altes Sprichwort das besagt, sowie der Schelm denkt, so ist er. Man muss schon
über eine sehr ausschweifende Fantasie verfügen um in dieser Werbung zu erkennen, dass
zur betreffenden Biersorte, die dazupassende Frau erhältlich ist.
Das Werbung in sehr vielen Fällen nicht produktbezogen ist, ist eine Tatsache. In der Werb-
ung werden auch Dinge oder Ereignisse versprochen, von denen ein jeder normaldenkender
Mensch weiß, dass diese nicht eingehalten werden können.
Wenn es Frauenberger und ihren Mitstreiterinnen darum geht, dass Werbesujets in denen
Frauen vorkommen nur realitätsbezogen sein dürfen um nicht als sexistisch zu gelten, frag-
en wir uns wie in der Praxis dann ein Werbeplakat für Tampons oder Monatsbinden aus-
sehen soll.
Attraktive Frauen sind Werbeträgerinnen
Attraktive Frauen spielen in der Werbung eine sehr wichtige Rolle als Werbeträgerinnen. Es
liegt in der Natur der Sache, dass hübsche Frauen ein Blickfang sind und dies auch von der
Werbeindustrie ausgenützt wird.
Bei jeder Autosalon-Ausstellung posieren äußerst attraktive Models, obwohl diese mit den
Blechkarossen im eigentlichen Sinn nichts zu tun haben. Auch wird niemand auf die Idee
kommen, dass er zum passenden Auto die dazugehörige Frau erhält.
Realitätsbezogene Werbung
Aber kommen wir zur realitätsbezogenen Werbung. Wir haben im Internet zwei sehr
schöne Beispiele dafür gefunden. Ein Fitnessstudio wirbt für den Besuch in seinen Hal-
len und die allseits bekannte Firma Palmers bewirbt auf diesem Plakat Strumpfhosen.
(Fotoquelle: watchgroup-sexismus.at)
Das Werbeplakat vom Fitnessstudio Atrium wird als sexistisch verurteilt. Wäre es weniger
sexistisch wenn statt dem knackigen Frauen-Po, ein von Zellulitis zerfurchtes Hinterteil zu
sehen wäre. Vermutlich wäre dieses zwar realitätsbezogener, aber dem Studiobetreiber
ging es offenbar darum, den Erfolg eines durchgeführten Fitnessprogramms aufzuzeigen.
(Fotoquelle: http://www.epamedia.at)
Dass der Großteil der Frauen nicht so aussieht, wie die auf dem Palmers-Plakat abgebildeten
Models, dürfte jeder(frau) klar sein. Hier wird allerdings ganz realitätsbezogen für Damenbe-
kleidung Werbung gemacht. Ist auch dieses Sujet sexistisch und herabwürdigend?
Futterneid und Konkurrenzdenken
Beim Thema sexistische Werbung kommt eines immer wieder klar in den Vordergrund. Die
Frauen die auf den Plakaten abgebildet sind oder in diversen Werbespots mitspielen, sind
zum überwiegenden Teil äußerst attraktiv.
Nun liegt bekanntlicher Weise zwar die Schönheit im Auge des Betrachters, aber es ist
schon auffällig dass jene Damen die am lautesten Sexismus rufen, nicht unbedingt zu den
attraktiven weiblichen Geschlechtsgenossinnen zählen.
Daher drängt sich für uns der Verdacht auf, dass es hier vordergründig gar nicht um Sexis-
mus in der Werbung geht, sondern dieses Thema als Vorwand für vorhandenen Futterneid
und/ oder Konkurrenzdenken verwendet wird.
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2010-07-28