Statt neuem Sturmgewehr wird nur die Gehäusegruppe ausgetauscht
Vollmundig wurde Ende März vom SPÖ-Verteidigungsminister Doskozil angekündigt, dass die Soldaten des Bundesheeres ein neues Sturmgewehr erhalten. Diese Ankündigung wurde auch mit einem – wenn auch unspektakulären – Medienspektakel zelebriert. Einige Zeitungen, wie beispielsweise Die Presse berichteten darüber.
Wir nahmen diese Beschaffungsmaßnahme des Bundesheeres stillschweigend zur Kenntnis, allerdings nur bis gestern. Denn da meldete sich ein Berufssoldat bei uns, der uns erklärte, dass kein neue Sturmgewehre angeschafft werden, sondern lediglich die Gehäusegruppen der alten Gewehre ausgetauscht werden. Da wir keine Waffenexperten sind, ließen wir uns dies von dem Profi wie folgt erklären:
Das durch Doskozil vorgestellte STG 77A2 (Steyr AUG A3 SF) unterscheidet sich in mehreren Punkten von der letztendlich angeschafften Gehäusegruppe in mehreren Punkten. Das STG 77 A2 verfügt über eine neue 3 Fach Vergrößernde Optik und einem darüber angebrachten Leuchtpunktvisier.
Die neue Gehäusegruppe hat nach wie auch die alte Gehäusegruppe eine 1,5 Fach vergrößernde Optik. Die einzig beiden Unterschiede sind zum einen mehrere Montagevorrichtungen entlang der Optik und die Möglichkeiten diese vollständig zu entfernen. Die Montage eines Lichtmodules am Gewehr ist aber bei der alten Version mittels einer bereits testweise eingeführten Vorrichtung möglich. Somit ergibt sich durch die neue Beschaffung keine Verbesserung für die Soldaten. Ein weiterer entscheidender Vorteil des STG 77A2, der modifizierte Verschluss kommt bei der neuen Version nicht zu tragen.
Seine Behauptung untermauerte der Berufssoldat auch durch ein Youtube-Video. Bislang ist dieses – nicht sehr beachtete – Video noch nicht gelöscht. Sollte dies geschehen, werden wir dieses als Beweissicherung auf unserem Server hochladen.
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Tja, da hat es doch den Anschein, als wenn es sich bei der Mitteilung, dass die Soldaten des Bundesheeres ein neues Sturmgewehr erhalten, um ein Fake-News handelt. Wenn dem so ist, fänden wir das sehr erstaunlich – denn gerade die SPÖ spricht sich vehement gegen Fake-News aus.
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2017-04-16