Mensdorff-Pouilly bei blutiger Gatterjagd erwischt


Polizei spricht Platzverbot gegen

TierschützerInnen 200 m um Jagdgatter aus

Die Federwildjagden auf in Kistln ausgesetzte Vögel führt  Mensdorff-Pouilly momentan
lieber  nicht  durch,  zu  groß  ist die Aufmerksamkeit vonTierschützer(innen).  Deshalb
verschanzt  er  sich  in  seinem  Jagdgatter  bei  Bildein.   Dort sprach die Polizei für die
gestrige  Gatterjagd ab 6 Uhr früh sogar eine Betretungsverbotszone in 200 m Umkreis
um das Gatter aus.   Straßensperren und ein massives Polizeiaufgebot sollten die Tier-
schützer  abhalten.   Doch  diese  dokumentierten  die  Panik unter den Tieren,  als die
Treiber  von  Mensdorff-Pouilly  im  Gatter  auf  und  ab  marschierten und schrien.  Da-
zwischen immer wieder die Schüsse der Jagdgäste, die auf ihren Hochständen saßen.
Angeschossene,  verzweifelte  Wildschweine.   Zu Tode geängstigte Hirschrudel, hech-
elnd, mit  offenem  Mund.  Eine  Wildschweinfamilie,  bei der die  Mutter vor den Augen
ihrer  Kinder  abgeschossen  wurde.   Die Frischlinge  flohen kopflos in alle Richtungen.
Dazwischen Mufflons und immer wieder Wildschweine und Hirsche.  Die Treiber zogen
in  Linie  das  Gatter  auf  und  ab,  die Tiere flohen ständig im Kreis,  den Zaun entlang.
Ein Kesseltreiben der besonderen Art.
Dabei wurden diese Tiere in den Vortagen eigens für diese Jagdbelustigung ange-
liefert.   Der VGT dokumentierte  Wildschweintransporte aus Zuchtgattern in dieses
Jagdgatter mit Fahrzeugen von Mensdorff-Pouilly.
VGT-Obmann  Martin  Balluch  ist  zutiefst  erschüttert:   „Wie  kann  man  nur Tiere
züchten, in ein Gehege  transportieren  und dann ständig im Kreis hetzen,  sodass
die  Schützen  immer  wieder auf dieselben Tiere zum Schuss kommen?   Was für
ein  absurdes  Theater!   Was geht in Menschen vor,  die so etwas tun?  Besonders
erschüttert  uns  aber das Vorgehen der Polizei.   Mit mehr als 20 Fahrzeugen und
entsprechend  viel  Personal versuchten sie das verrückte Treiben von Mensdorff-
Pouilly  vor  den  Augen  der   Öffentlichkeit  verborgen  zu  halten.   Solange  das
erlaubt  ist,  sei  das  ihre  Pflicht,  wurde  mir  erklärt.   Die  Mehrheit  sei  natürlich
dagegen,  sah  auch die Polizei ein.   Wir sollten uns eben an  Landesrätin Dunst
wenden,  um diesem Spektakel ein Ende zu machen!   Wir appellieren daher an
die Vernunft der politisch Verantwortlichen, endlich einen Schlussstrich zu ziehen.
Was hier im Bezirk Güssing bei Mensdorff-Pouilly vor sich geht, spottet jeder Be-
schreibung.   Ein Verbot muss her! Sofort!“  (Quelle: APA/OTS)
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2015-11-08