Bürgerversammlung in Wien Leopoldstadt


Bürger äußerten ihren Unmut über unzumutbare Zustände

Der  Bezirksvorsteher  des zweiten Wiener Gemeindebezirkes lud gestern zur Bürgerversamm-
lung  in  die  BFI – FH  in  der  Wohlmutstraße.  Thema  waren  der  Praterstern das Stuwerviertel
sowie der Prater.   Doch auch andere Bereiche der Leopoldstadt kamen zur Sprache,  aber der
Hauptteil betraf Praterstern & Stuwerviertel.
Die  Bürger  äußerten  ihren  Unmut  über  die  Zustände  in  den  genannten Bereichen und
Bezirksvorsteher,  Stadtkommandant  (Polizei 2/20),  Sicherheitswachkommandant (Polizei
2/20),  Drogenfahndung (Polizei Wien),  sowie Sozialarbeiter von Wiener Drogenprävention
und Caritas standen Rede und Antwort.
Der  Haupttenor  waren  die  „Zustände“  am Praterstern,  die Osteuropäer dort sowie die Punks.
Da  seit Anfang  des  Jahres  die  Polizeipräsenz  am  „Stern“  massiv  erhöht wurde,  kommt es
seither auch zu weniger Sicherheitsproblemen und das subjektive Sicherheitsgefühl der Leute,
welche den Praterstern passieren müssen stieg dadurch enorm an.
Auch  das die Bänke im Bereich des U1 Abganges gegen eine Pissoir-Anlage ausgewechselt
wurden  und  somit  das  „Sandlereck“  entfernt  wurde,  wurde von den Anwesenden inklusive
uns  gut  geheißen.   Bleibt  abzuwarten,  ob  diese Maßnahme auch im Sommer die Wirkung
erzielt, die sei jetzt hat.
Ein  weit  größeres Thema  war  jedoch das Stuwerviertel,  welches unter Lärm,  Abgase und
Prostitution zu leiden hat.   Anrainer beschwerten sich über diese Zustände,  auch wenn sich
die  Lage  seit  dem  neuen Prostitutionsgesetz 2012 gebessert hat.   Nächtliche Streitereien,
Autoverkehr  und  Pöbeleien  regten  die  Bewohner  des  Viertels  auf,  ebenso  wie die neu
entstandene  Drogenszene  in der Umgebung inklusive Max Winter Park und Venedigerau-
Park.
Man  versprach  die  Lage  nochmals  zu sondieren und ggf. zu verbessern,  Schritt für Schritt,
besonders  was  die  Drogenproblematik anbelangt.   Der Moderator,  Michael Schrenk,  inter-
pretierte  zum Ärgernis der Anwesenden das Eine oder Andere Mal die Aussagen der Redner
und  zog  sich  so  den Unmut der Bürger zu.   Manchmal wirkte er auch etwas herablassend,
was  auch  nicht  gut ankam,  bis er schließlich gegen 22:00 Uhr die Versammlung etwas ab-
rupt  beendete,  zum Erstaunen des Veranstalters,  sowie des eigentlich am Wort gewesenen
Polizei-Stadtkommandanten.
Nach  der  Versammlung , welche die FPÖ Bezirkspartei beantragte und von allen Fraktionen
gebilligt  wurde,  rissen  sich  Journalisten  um  so  manchen Redner aus dem Publikum aber
auch  um die Redner vom Veranstalterpult.   Ein Fernsehender aus der Leopoldstadt befragte
besonders betroffene Bürger und machte  u.a. mit uns eine Reportage (Reportageteil) für die
zweite Staffel „Pratergeschichten“, die ab Juni gesendet werden soll.
Resümierend ist von der Bürgerversammlung anzumerken,  dass sie eigentlich nichts brachte.
Also  wird  man  wohl  weiterhin  im  Bezirksparlament  über  Stuwerviertel  „Stern“  und  Prater
streiten um vielleicht irgendwann mal zu einem Ergebnis zu kommen. Ob das dann im Sinne
der Bürger ist, bleibt abzuwarten.
Ergänzend wäre anzumerken, dass es gegen die Versammlung einen „Anschlag“ gab.  Schon
knapp  nach  Beginn  der Bürgerversammlung flogen vier Farbbeutel gegen die Scheiben des
Saales  der BFI – FH  in  der Wohlmutstraße.   Möglicherweise kam dieser von der linke Szene,
welche sich in der Mühlfeldgasse einquartierte und so seit geraumer Zeit dort ein Haus
besetzt hält.
Erich Weber
2014-03-11