Orden am laufenden Band


Was sind Auszeichnungen an Politiker(innen) wirklich wert?

Weihnachten ist zwar erst in rund  3 ½  Monaten,  aber dem Noch-Bürgermeister von
Wien, Dr. Michael Häupl,  gelüstete es schon heute diversen Schmuck aufzuhängen.
Diese  Schmückung  fand  im  Verteilen  von Orden bzw.  Ehrenzeichen statt.   Es ist
wohl überflüssig zu erwähnen,  dass alle Geehrten Mandatare der SPÖ sind.
Das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielt
die Dritte Präsidentin des Wiener Landtages Marinna Klicka.
Das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielten
die  Abgeordneten  zum   Wiener  Landtag  Franz  Ekkamp,  Heinz  Hufnagl,  Siegfried
Lindenmayr und Kurt Stürzenbecher.
Das  Goldene Ehrenzeichen  für  Verdienste  um die Republik Österreich erhielten die
Bezirksvorsteherin von Penzing Andrea Kalchbrenner und die Bezirksvorsteherin von
Favoriten Hermine Mospointner.
Das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielt Bezirksvor-
steher-Stellvertreter (bis Jänner 2015) von Hietzing Reinhard Feistritzer.
Landtagspräsident Harry Kopietz (SPÖ) hielt die Laudatio.   Er würdigte die ausgezeich-
nete  Arbeit aller  Geehrten für die Menschen in ihren jeweiligen Bezirken, aber auch in
ganz Wien.

Da staunen wir aber,  denn bei den Geehrten ging es nicht um ehrenamtliche Mitarbeiter-
(innen), die ihre Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung stellten,  sondern um hochbezahlte
Politiker(innen).   Deren Pflicht besteht ohnehin darin einen guten Job abzuliefern.
Allerdings  fragen  wir uns,  was in den Köpfen von Leuten vorgeht,  wenn sie sich für ihre
gut bezahlte Tätigkeit, deren ordnungsgemäße Erfüllung eigentlich eine Selbstverständ-
lichkeit  sein  sollte,  einen  Orden  an die Brust heften lassen.   Gauben diese tatsächlich,
dass sie die Auszeichnung wirklich verdient haben?
Uns  ist  beispielsweise  kein Maurer bekannt,  der von Häupl einen Orden bekommen
hätte,  weil er besonders schöne  Häuser baut.   Dieses Beispiel ließe sich zigfach fort-
setzen.
Aber  vielleicht will der Wiener Bürgermeister auch nur, dass ihn seine Genoss(innen) in
guter  Erinnerung  behalten,  bevor  er nach dem  11. Oktober 2015   seinen Hut nimmt.
Denn die Ehrenzeichen wurden von ihm persönlich überreicht.
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2015-09-09