Verlosungsboom
In Linz beginnt´s (diesmal nicht), sondern in Kärnten
Den Anfang machte eine Kärntnerin die monatelang vergeblich versucht hatte,ihre Villain Klagenfurt am Wörthersee zu verkaufen. Dann kam sie auf die Idee, das Objekt via
Internet zu verlosen. Das Interesse war riesig: Binnen kurzer Zeit waren alle 9.999
Lose je 99 Euro verkauft. Wir haben im Dezember 2008 darüber berichtet (Archiv Dez.08 / Verlosen statt verkaufen) und schon damals die Vermutung gehabt, daß sich sicher jemand findet, der derartige Verlosungen über das Internet abwickeln wird.
Das Internet schlägt zu
Und tatsächlich hat sich schon ein findiger Geschäftsmann gefunden, sein Name istBernd Aspeck, Betreiber der Website www.auxionit.at – eines Internet-Portals für
Verlosungen und er legt Wert darauf, daß es sich um eine rein private Lotterien der
Eigentümer handle. „Wir selbst verlosen nichts, bieten nur das Online-Umfeld.“ Sollte
die Verlosung erfolgreich sein, bekommt Aspeck rund drei Prozent vom Los-Erlös.
Auszüge aus seiner Website
Immobilien Verlosung – Häuser zu verlosen:Informationen über mögliche, in Zukunft startende Verlosungen
Viele weitere Villen, Häuser, Grundstücke und Wohnungen liegen
uns bereits zur Bearbeitung vor und werden in Kürze eingestellt. Über uns
Wir sind der erste und größte österreichische Betreiber eines Verlosungsportals.
Verlosungen können über unser Portal geschaltet und damit publiziert werden.
Da sich die Zugriffshäufigkeit auf unsere Page in den letzten Wochen vervielfacht hat,
ist von einem rasch wachsenden Bekanntheitsgrad auszugehen. Die Chancen Ihr Objekt zu
verlosen stehen somit bestens. Wir weisen jedoch ausdrücklich darauf hin, dass die Verlosung selbst aber immer vom
Eigentümer der Immobilie veranstaltet werden muß. Auxionit.com bietet dafür nur die
technische Grundlage. Auxionit.com ist somit keine veranstaltende, organisierende oder
mitwirkende Unternehmung. Wohl aber können Sie auf unsere Erfahrung mit Verlosungen zurückgreifen. Wir stehen
samt unseren Partnern gerne und jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Anfragen werden von uns rasch und kompetent beantwortet. Für Seriosität stehen wir mit unserem Namen.
Häuser, Autos, Yachten, alles zu verlosen
Das Kärntner Beispiel hat jetzt etliche Nachahmer gefunden. Auch Besitzer von Autos,sowie ein Yachtbesitzer sind auf den Geschmack gekommen.
So befinden sich auf dem noch jungen Internetportal bereits eine Yacht um 50.000,- Euro,
drei Autos vom Mini um 25.500,- Euro bis zum Ferrari um 110.000,- Euro zur Verlosung.
Ferner werden mittels Verlosung auch noch zwölf Immobilien angeboten und zwar vom Eck-
reihenhaus in Wien-Leopoldau um 350.000,- Euro bis zur Herrschaftsvilla in Klosterneuburg
um 1.950.000,- Euro. Rechtlich gibt es (noch) kein Problem mit den Verlosungen. „Eine private Haus-Lotterie
verstößt nicht gegen das Glücksspielmonopol“, bestätigt Harald Waiglein vom Finanzminis
-terium.
Wer einmal die eigene Immobilie verlose, müsse nicht mit Problemen rechnen. Auch die
Loskäufer tun nichts Verbotenes. Anders sei es, wenn jemand Verlosungen gewerbsmäßig
betreibe. „Dann ist es illegal.“
Konsumentenschutz prüft
Im Konsumentenschutzministerium gibt es trotzdem Bedenken. „Wir prüfen die Sachlagederzeit“, heißt es. Skepsis herrscht etwa in Bezug auf fehlende Grundbuchauszüge und
Schätzgutachten der Objekte. Aspeck freilich will bei den über sein Portal verlosten
Häusern auf Gutachten und Abwicklung über einen Notar bestehen.
Diese Vorgangsweise ist von Herrn Aspeck sehr löblich, spielgelt aber unserer Meinung
nach, eine gewisse Gewerbsmäßigkeit wieder.
Wirtschaftskammer hüllt sich in schweigen
Interessant ist auch, warum man in dieser Causa keinen massiven Protest der Wirtschafts-kammer hört, den wenn diese Verlosungen tatsächlich rechtlichen Bestand haben oder
diesen Bestand erlangen, hat sich das Gewerbe für den Gebrauchtwagenhandel und für die Immobilienmakler erledigt.
Dann kann nämlich jeder ohne jegliches Risiko, ohne aufwendiges Büro oder kosten-
intensiven Autoplatz, gemütlich von zu Hause diese Geschäfte durchführen. Er benötigt
dazu nicht einmal einen Gewerbeschein oder Konzession sonden lediglich einen PC und eine Website, deren monatliche Kosten sich bei etwa 20,- Euro belaufen.
Stauni