Villa Kokoschka wird auf willhaben angeboten

Ein Juwel österreichischer Kunstgeschichte steht zum Verkauf

In Wien wird derzeit eine außergewöhnliche Immobilie angeboten, die einige der bedeutendsten Namen der österreichischen Kunst- und Architekturgeschichte vereint. Die Villa wurde vom Maler Oskar Kokoschka erworben, vom Architekten Johannes Spalt umgebaut und der Innenraum vom Architekten Franz Kiener designt. Zum Preis von 3,35 Millionen Euro erhält der oder die neue Eigentümer(in) ein dreigeschossiges Objekt auf einem 1.240 m2 großen Grundstück und 350 m2 Wohnfläche.

Oskar Kokoschka gilt als einer der bedeutendsten Künstler aus Österreich und ist neben Gustav Klimt und Egon Schiele einer der bekanntesten Vertreter der Wiener Moderne. Im 16. Wiener Gemeindebezirk steht zum Preis von 3.350.000 Euro derzeit ein außergewöhnliches Stück Kunstgeschichte zum Verkauf: Die Villa Kokoschka, die in den 1920er-Jahren von Oskar Kokoschka selbst erworben wurde und sich bis heute im Besitz der Familie befindet.

Außergewöhnliche Jahrhundertwendevilla, die radikal neugestaltet wurde

Die Tatsache, dass Kokoschka das Objekt am Wilhelminenberg, an der Doppeladresse Liebhartstalstraße und Starchantgasse, erworben hat, war dabei kein Zufall: „Dort, wo die Luft in Wien am besten ist, wollte er die Familie vereint wissen, da sein Vater an einer Lungenerkrankung litt“, heißt es in der willhaben-Anzeige von Elisabeth Rohr Real Estate. Da Oskar Kokoschka in der NS-Zeit jedoch als „Entartetster unter den Entarteten“ galt, floh er 1938 ins Exil – zunächst nach Prag und dann nach England, ehe er 1975 wieder die österreichische Staatsbürgerschaft annahm.

Kurz darauf, Ende der 1970er-Jahre, wurde die Villa auf dem 1.240 Quadratmeter großen Grundstück komplett umgebaut – und zwar von keinem Geringeren als dem Wiener Architekten Johannes Spalt, einem der wichtigsten Vertreter der österreichischen Architekturszene nach 1945. Und so wurde „die eher bescheidene, einfache Jahrhundertwendevilla mit einem schmalen, nicht ausgebauten Dach zu einem Architekturdenkmal umgebaut, das in bester Tradition zum Bauhaus-Stil steht, mit deren Vertretern Kokoschka seit deren Gründung tief verbunden war“, ist dem Inserat zu entnehmen.

Interior-Traum: Carrara-Marmor, Hoffmann-Stühle, Otto-Wagner-Luster auf drei Stockwerken

Auch bei der Innenraumgestaltung der dreigeschossigen Villa Kokoschka wurde nichts dem Zufall überlassen – sondern den Plänen des Architekten Franz Kiener. Beschrieben ist sein Schaffen in der willhaben-Anzeige wie folgt: „Im Wohnraum wurden Bücherregale aus Blankstahlträgern mit weißen Fächern entworfen, mittig ein Steintisch aus Carrara-Marmor platziert. Zudem findet man eine Sitzgruppe aus mit weißem Leder bezogenen Hoffmann-Stühlen. Im Speisezimmer befindet sich ein Glastisch mit originalen Hoffmann-Stühlen. Über dem Tisch befindet sich ein Otto-Wagner-Luster aus Messing mit Glaskörpern. Für die Büste von Oskar Kokoschka, die im Foyer im ersten Obergeschoß thront, wurde ein Ständer aus Acrylglas entworfen.“

Rund 350 Quadratmeter reine Wohnfläche verteilen sich auf eine Erdgeschoßwohnung mit knapp 120 Quadratmetern sowie eine große Wohneinheit auf zwei Ebenen mit einer rundumlaufenden Terrasse im Dachgeschoß, die Weitblicke zur Wiener Skyline und zum Schloss Wilhelminenberg bietet. Zudem ist die Liegenschaft fast zur Gänze unterkellert und verfügt über eine eigene Garage, die direkt an die Straße anschließt.

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