Lobhudelei zur Mercer-Studie
Wien ist laut der gestrig veröffentlichten internationalen Mercer-Studie 2011 zur städtischen Lebensqualität erneut die Nummer 1, so lautet die Jubelmeldung der Wiener SPÖ. „Zum dritten Mal in Folge ist unsere Stadt die Metropole mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Ich freue mich über diese Bestätigung des Wiener Weges“, so der Wiener Bürgermeister Michael Häupl.
Angesichts der Belastungswelle und der besorgniserregenden Entwicklung des Budgets ist die Lobhudelei der Wiener Stadtregierung bezüglich des Ergebnisses der aktuellen Mercer- Studie, ein Schlag ins Gesicht der Wiener(innen).
Das Bejubeln der Mercer-Studie seitens der SPÖ, ist mittlerweile an Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten. Es sei ihr zum wiederholten Male ins Gedächtnis gerufen, dass bei dieser Studie lediglich ausländische Manager befragt werden, die aber von den signifikant vorherr- schenden Problemen der Wiener Bevölkerung nichts mitbekommen.
Schwerverdiener fühlen sich wohl, Armut steigt
Es ist ja durchaus erfreulich, dass Wien laut Mercer-Studie bei den Top-Managern den höchsten Beliebtheitsgrad einnimmt. Ein Blick hinter die Kulissen, nämlich zu jenen, die nur einen Bruchteil eines Manager-Gehaltes zur Verfügung haben und an oder gar unter- halb der Armutsgrenze leben müssen, würde aber insbesondere Bürgermeister Häupl nicht schaden.
Dann nämlich würde ihm die Lobhudelei für eigene „Arbeit“ schnell vergehen. Immerhin ist jeder sechste Wiener von Armut betroffen. 130.000 Menschen sind auf Sozialhilfe angewiesen. Doch anstelle dieser traurigen Tatsache entgegen zu wirken, erhöhte Rot- Grün sämtliche Tarife und Gebühren in Wien.
Fakt ist jedoch, dass die rot-grüne Wiener Stadtregierung, die Bundeshauptstadt mit einer Gebührenlawine überzogen hat, die Wirtschaftsförderung in einer Zeit der Krise um 41 Pro- zent gekürzt wurde und das Arbeitsmarktbudget weiterhin stagniert, obwohl Wien im Oktober wieder einmal die höchste Arbeitslosenquote vorzuweisen hatte.
Tja, diese traurigen Umstände scheinen Rot-Grün bewusst zu ignorieren. Hauptsache ist, dass sich die Top-Manager in Wien wohlfühlen, während 130.000 Personen auf Sozialhilfe angewiesen sind und nicht wissen ob sie morgen noch ihre Wohnung beheizen oder aus- reichend Lebensmittel einkaufen können.
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2011-11-30