WTV-Präsidentin Petrovic: „Neue Vorschriften alleine bringen noch keine Verbesserung“
Prinzipiell sind die strengeren Regelungen der Stadt Wien, die seit einiger Zeit für die Fiaker in der Bundeshauptstadt gelten, zu begrüßen. Allein, Änderungen auf dem Papier machen noch keine Verbesserung der Situation. Denn wenn nicht flächendeckend und genau kontrolliert wird, verlaufen neue Vorschriften im Sand.
Etliche Fiaker selbst dürften von vorschriftsmäßigem Betrieb nicht viel halten: Wie der Verein gegen Tierfabriken (VGT) vermeldet, wurden alleine in den letzten Wochen, seit Beginn des Sommers, 285 Gesetzesverstöße zur Anzeige gebracht. Darunter finden sich Nichteinhaltungen der gesetzlich geltenden Fahrzeiten ebenso wie Verstöße gegen die mittlerweile limitierten Standplätze. So sind am Wiener Stephansplatz nur noch zwölf Gespanne erlaubt, nicht selten werden dort aber mehr als 20 Pferdekutschen angetroffen.
„So kann es nicht weitergehen. Es wird höchste Zeit, dass die Stadt Wien ihre Verantwortung wahrnimmt und die neuen Vorschriften auch flächendeckend und regelmäßig kontrolliert und Vergehen entsprechend sanktioniert. Auch die Bevölkerung ist mittlerweile alles andere als angetan von diesem tierquälerischen Relikt aus längst vergangenen Zeiten. Und um vom vielbesungenen imperialen Wien einen Eindruck zu bekommen, sind die Fiaker für Touristen nicht nötig. Es ist höchste Zeit, dass sich die Stadt Wien ihrer Verantwortung bewusst wird und endlich modernen Tierschutz praktiziert“, so heute die Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins (WTV), Madeleine Petrovic
Der Wiener Tierschutzverein will weiterhin für das Wohl der Fiakerpferde Wiens kämpfen und fordert wiederholt sinnvolle Maßnahmen zum Schutz der Tiere, wie beispielsweise ein Fahrverbot für Fiaker in der Innenstadt und schlägt als alternative Ausweichstrecken die Prater Hauptallee oder Heurigen-Gegenden vor.
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2018-07-23