Glücksspielmonopol vor dem Aus!


GASTAUTOREN-BEITRAG

 
Abgehobene Finanzpolizei vergeudet Steuergelder
 
Seit der Glücksspielnovelle 2010 rumort es in der Szene gewaltig.  Österreich ist eine der
letzten Bastionen,  wo dieses Monopol noch bis auf die Zähne verteidigt wird.   Dazu hat
das  Finanzministerium  die  früheren  Kontrolleure für die Schwarzarbeit in eine Finanz-
polizei umgewandelt und feiern die ausländischen Schwarzarbeiter nun fröhliche Urständ.
 
Diese  Beamten   – die  sich  plötzlich  Polizei  schimpfen und ganz martialisch auftreten –
wissen  oft  nicht  einmal,  was sie bei ihren Kontrollen vor sich haben.   In wilder Manier
beschlagnahmen sie aber Glücksspielgeräte und dürfen ihre Beweismittel, die sie mittels
Formblätter (GSp 26)  anfertigen,  über  Weisung  des Leiters der Finanzpolizei in Beruf-
ungsverfahren nicht einmal herzeigen. Zu groß ist die Angst, dass man damit Schiffbruch
erleiden könnte (was regelmäßig der Fall ist!).
 
Doch  die  Hierarchie  verdrängt hier jede Vernunft.   Der Leiter der Finanzpolizei, Wilfried
Lehner, agiert wie ferngesteuert. Es landen so gut wie alle Verfahren vor den Unabhäng-
igen Verwaltungssenaten.   Man ist sich offensichtlich gar nicht bewusst, welch volkswirt-
schaftlicher  Schaden hier eintritt,  weil sämtliche Rechtsmittelinstanzen blockiert werden
und  andere  Fälle  liegen  bleiben.   Die Sache wäre daher auch durchaus ein Fall für den
Rechnungshof.
 
Wie ein aktueller Fall zeigt, kommen bedeutende Fälle nicht einmal zu Gericht.   So z.B.
die jüngste  Entscheidung  der Staatsanwaltschaft St. Pölten,  wo ein Verfahren mit ca. 300
Anzeigen  gegen den Platzhirschen Novomatic eingestellt wurde,  lt. Medienberichten er-
folgte dies aufgrund eines Gutachtens aus der Kanzlei, die dem Unternehmen nahe steht.
(http://noe.orf.at).
 
Auch dabei wurden unheimlich viele Ressourcen der Ermittlungsbehörden regelrecht ver-
geudet. Gleichzeitig werden wir in Österreich von Ostblockbanden nahezu überrollt und
fehlen an allen Ecken und Enden Polizisten zum Schutz der Bevölkerung.
 
Nach  nunmeh  zwei Jahren Kesseltreiben der Behörden gegen mittelständische Glücks-
spielbetreiber zeichnet sich nun endlich ein Lichtblick ab.  Das Glücksspielmonopol hängt
wegen  Widerspruchs  zum Recht der Europäischen Union nur noch an einem seidenen
Faden.
 
Es ist absehbar,  dass es in Kürze für das Glücksspielmonopol heißen wird  „Rien ne va
plus!“  und der Rechtsfrieden unter den Markteilnehmern wieder einkehren wird.
 
DDr. Gerhard Grone

2012-05-07