Ja nur keine selbst geschaffenen Feindbilder abschaffen


Kopten in aller Welt  distanzieren sich von antiislamischem Video

Obwohl die koptischen Christen – speziell in den islamischen Ländern keinen leichten Stand
haben  und  immer wieder Ziel von Gewalttaten werden,  distanzieren sich auch diese vom
Mohammed-Video “Innocence of Muslims“.
 
Beispielsweise hat die koptische Kirche in Ägypten dazu aufgerufen, sich an den Protesten
gegen  das Video zu beteiligen.   Dies ist einerseits ein Zeichen dafür, dass diese mit dem
Mohammed-Video  nichts  am Hut haben und andererseits eine Selbstschutzaktion.  Denn
viele  Christen  haben Angst,  dass sich die Wut der Muslime am Ende gegen sie und ihre
schlecht geschützten Kirchen richten könnte. Betrachtet man die gewalttätigen Ausschreit-
ungen  in etlichen islamischen Ländern,  sind diese Bedenken auch nicht von der Hand zu
weisen.
 
Aber  es  kann der Frömmste nicht in Frieden leben,  wenn es dem bösen Nachbarn nicht
gefällt. So sagt es zumindest ein altes Sprichwort. Den Wahrheitsgehalt von diesem stellt
nun  augenscheinlich „Die Türkische KULTURgemeinde in Österreich“ unter Beweis.
 
Für  morgen  wird  in  Wien  zu  einer  friedlichen Demonstration gegen das antiislamische
Video  aufgerufen.   Anstatt  sich  an  dieser zu beteiligen und zur Teilnahme zu animieren,
boykottiert „Die Türkische KULTURgemeinde in Österreich“ diese Veranstaltung und verlaut-
barte heute folgendes:

Wir distanzieren uns. Achtung Falle!

Die  Türkische KULTURgemeinde  in  Österreich  hat  sich  von den morgigen Demo mit den
folgenden  Worten  der Generalsekretärin Melissa Günes distanziert:  „Wir distanzieren uns.
Achtung  Falle!  Türkische KULTURgemeinde  distanziert  sich  von  der  morgen  geplanten
(Samstag, der 22.09.2012) Demonstration in Wien gegen den rassistischen und Islam feind-
lichen  Film  aus  den  USA,  welcher  von  einem Ägyptisch-Koptischen Christen organisiert
wurde und mit fragwürdigen Sponsoren auf die Beine gestellt wurde.
 
Wir  rufen  alle  Moslems  und insbesondere aus Türkei stammende Mitbürger auf,  hier bei
diesem schmutzigen Spiel nicht mitzumachen. Das ist nämlich eine Falle. Hier ist es das Ziel
das Miteinanderleben in Österreich von beiden radikalen Gruppierungen zu sabotieren.  Wir
rufen zur Aufklärung und nicht zur Hetze.
 

An keinem Dialog mit Andersgläubigen interessiert?

Dieser Aufruf ist in der Tat erstaunlich. Hier wird ohne jeglichen Beweis unterstellt, dass das
Video von einem Ägyptisch-Koptischen Christen organisiert wurde.  Jedenfalls ist diese Unter-
stellung  mit  Sicherheit  kein Beitrag zur Aufklärung,  sondern ist einer Hetze gleichzusetzen.
Nebenbei sei erwähnt, dass noch vor einigen Tagen das Gerücht im Internet kursierte,  dass
angeblich  Juden  für  die  Herstellung  des Filmes verantwortlich sind.   Islamistische Hetzer
sollten  sich  langsam  aber  sicher  entscheiden,  wem sie den Schwarzen Peter zuschieben
wollen.
 
Interessant ist auch der Aufruf: „Wir rufen alle Moslems und insbesondere aus Türkei stam-
mende Mitbürger auf, hier bei diesem schmutzigen Spiel nicht mitzumachen.“   Es ist mehr
als erstaunlich, eine friedliche Demonstration als schmutziges Spiel zu bezeichnen.
 
Offenbar  ist  den Herrschaften bei der  „Türkischen KULTURgemeinde in Österreich“  nicht
sehr  daran  gelegen,  dass  sich Moslems mit Andersgläubigen an einer Demonstration be-
teiligen, die den Islam in Schutz nimmt.  Da könnten ja die selbst geschaffenen Feindbilder
abhandenkommen.   Wo  Melissa Günes  bei einer friedlichen Demonstration für den Islam
eine Falle ortet, wird wohl für immer ihr gut gehütetes Geheimnis bleiben.
 
*****

2012-09-21