Wien Energie macht sich Sorgen um Kunden,
allerdings nicht im eigenen Tätigkeitsbereich
Mit nachfolgendem Schreiben reagiert Wien Energie auf unseren Beitrag „Horror-
Rechnung bei Wien-Energie“.
Sehr geehrtes Redaktionsteam,
wir danken für die Möglichkeit einer Stellungnahme. Gerne legen wir Ihnen unsere Sicht- weise zu diesem Fall dar. Vorab eine wichtige Anmerkung zur Aufbereitung dieses Falls in Ihrem Forum. Wir finden es bedenklich, dass Sie die Daten unseres Kunden für jeden frei ersichtlich platzierten. Im Sinne unseres Kunden bitten wir Sie, die Daten einzuschwärzen. Wir haben dazu auch be- reits mit unserem Kunden gesprochen. Wir möchten festhalten, dass es sich nicht um Strom sondern um Gas handelt. Wien Ener- gie ist gesetzlich verpflichtet die verbrauchten Energiemengen von Kubikmeter (m³) in Kilo- wattstunden (kWh) umzurechnen. Das Vertragsverhältnis mit dem Kunden besteht seit dem 03.06.2011. Am 27.09.2011 fand der Zählertausch bei Gas statt. Bis dahin wurde ein Verbrauch von 39 m³ (413 kWh) gemes- sen. Bis zur (Kunden) Ablesung am 06.07.2012 verzeichnete Wien Energie einen Verbrauch von 1.367 m³ (14.490 kWh). In diesem Zeitraum ist der komplette Winterverbrauch enthalten. Aus den bisherigen Informationen entnehmen wir, dass sich die Wohnung in einem Altbau befindet. Unsere Erfahrungen zeigten, dass die Beheizung von Altbauwohnungen (hohe Räume, kein Dämmschutz, eventuell alte Fenster, etc.) mit einem hohen Energieaufwand verbunden ist. Die Witterung in der Winter- und Übergangszeit beeinflusst das Verbrauchsverhalten der Kun- den. Für Wien Energie ist das Nutzungsverhalten des Kunden (Temperatureinstellung, wie lange ist Heizung in Betrieb) nicht nachvollziehbar. Zwischenzeitlich gab es Kontaktaufnahmen mit unserem Kunden. Einen Ablesefehler am 06.07.2012 schließt er aus. Er vermutet, dass der Zählerstand bei Tausch falsch sein könnte. Beim Zählertausch gab es keinen Ablesefehler. Das Messgerät wurde bei der Voradresse mit einem Zählerstand von -17.520- abmontiert. Der Zählerstand bei der Montage betrug -17.523-. Vor der Montage wurde das Messgerät überprüft. Daher die Differenz von 3 m³. Wir boten unserem Kunden eine Überprüfung vor Ort durch den Gasnetzbetreiber an. Die Forderung aus der Jahresabrechnung wird nicht abgebucht. Unser Kunde vereinbarte die Bezahlung der Forderung in mehreren Monatsraten. Für den Eindruck einer unzureichenden Betreuung entschuldigen wir uns bei unserem Kunden.
Beste Grüße, Ilona M. Wien Energie GmbH Unternehmenskommunikation Thomas-Klestil-Platz 14
A-1030 Wien
Stellungnahme der Redaktion
Sehr geehrte Frau Ilona M.
Sehr geehrte Damen und Herren!
Vorerst bedanken wir uns für die rasche Stellungnahme seitens von Wien Energie. Allerdings
möchten wir zu Ihrem 1. Absatz wie folgt ausführen. Ihr Kunde und unser Leser erteilte uns
eine schriftliche Genehmigung zur Veröffentlichung seiner Daten. Daher ist unsere Vorgangs-
weise in keiner Weise bedenklich. Wenn Sie sich derart viele Sorgen um Ihre Kunden
machen würden, was Ihre Abrechnungen und Ihr Service betrifft, würde es nicht so viele Be-
schwerden über Wien Energie geben.
Bedenklich finden wir etwas anderes. Und zwar, dass es immer wieder zwischen Kund(innen)
und Ihrem Unternehmen massive Probleme mit Wien Energie- Abrechnungen gibt. Wir sind ja
nicht die Ersten die darüber berichten, sondern dies ist auch in den „großen“ Medien nachzu-
lesen.
Wir finden bedenklich, dass Ihre Abrechnungen von schwer bis gar nicht nachvollziehbar sind.
Und schlussendlich finden wir es bedenklich, dass in Ihrem Callcenter Mitarbeiter(innen) be-
schäftigt werden, deren einzige Aufgabe es offenbar ist Kund(innen) mit Beschwerden abzu-
wimmeln. Diesbezüglich haben auch schon wir Erfahrungen mit Ihrem Unternehmen gesam-
melt.
Aber sei wie es sei, wir können nur hoffen, dass wir mit unserem Beitrag dem Herrn Dragan
Kracanovic behilflich sein konnten. In diesem Sinne zeichnen wir
mit freundlichen Grüßen
Die Redaktion von
www.erstaunlich.at
2012-07-25