Schulschwänzbeauftragter ist teuer und unnötig


Beauftragter Nummer 4711

„Wer  in  die  Schule  geht,  muss  auch  in  die  Schule  kommen.   Schulschwänzen ist kein
Kavaliersdelikt,  sondern  oft  der Beginn einer  Entwicklung, die in negativen Schulkarrieren
von  Jugendlichen  mündet.   Umso  wichtiger  ist  es,  frühzeitig Maßnahmen zu setzen und
eine Kultur des Nicht-Wegschauens bei Schulschwänzen an unseren Schulen zu etablieren.
Ein  wichtiger  Schritt  hierbei  ist  die Einsetzung eines eigenen Schulschwänzbeauftragten
für Wien.   Dieser soll bestehende Maßnahmen koordinieren und die Schulen unterstützen.“
Mit  diesen  Worten  rechtfertigte  die   amtsführende  Stadtschulratspräsidentin,  Susanne
Brandsteidl, voriges Jahr den ins Leben gerufene Posten eines Schulschwänzbeauftragten.
Den erstaunlichen Job erhielt der ehemalige Lehrer, Horst Tschaikner, der laut eigenen An-
gaben  selbst nie die Schule geschwänzt hatte.  Nun sind beim Schulschwänzbeauftragten
der  Stadt Wien  innerhalb eines Jahres lächerliche 607 Anrufe eingegangen.   Das sind im
Schnitt  knapp  über 1,6 Telefonate pro Tag.   Selbst der größte Optimist wird nicht glauben,
dass es in Wien keine zwei Schulschwänzer täglich gibt.
Selbst  wenn man Schulferien,  Feiertage und Wochenenden abzieht,  kann definitiv nicht
von einem Frondienst gesprochen werden. Da stellt sich die berechtigte Frage, was macht
eigentlich Herr Tschaikner den ganzen lieben Tag?
Angesichts  des  überschaubaren  Arbeitspensums  ist  es auch nicht weiter verwunderlich,
dass  die  Bilanz  des  Beauftragten  doch  relativ dürr ausgefallen ist und zum Großteil aus
Allgemeinplätzen  besteht.   Erstaunlich ist jedoch die Tatsache,  dass rund 90 Prozent der
Schulschwänzer Migrationshintergrund haben und dies beispielsweise nicht angesprochen
wurde.
Aber dieses Faktum ist keineswegs erstaunlich wenn man bedenkt, dass diese Gruppe von
der  SPÖ und den Grünen verhätschelt wird.   Da fällt es natürlich unter den Tisch,  dass die
Schulabbrecher  von  heute  die  Arbeitslosen  und  Hilfsarbeiter  von morgen sind.  Anstatt
das  herauszustreichen,  hüllt  man  sich lieber in vornehmes Schweigen und damit werden
die Probleme nicht geringer.
Nach einem Jahr „Schulschwänzbeauftragter“ stellt sich nun allerdings heraus, dass dieser
Posten  offensichtlich  unnötig  ist.   Es  wäre  wesentlich  angebrachter mehr Mut zur Wahr-
heit aufzubringen, als einen Beauftragten nach dem anderen zu erfinden.
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2013-04-19