Zu schön, zu intelligent, zu…..
Mangelnde Kooperationsbereitschaft
Interessant war auch die Aussage von Grassers Anwalt, Manfred Ainedter, der die Haus-durchsuchungen als reine Retorsionsmaßnahmen der Justiz bezeichnete, weil Grasser
bei seiner Einvernahme am Finanzamt Anfang Mai zum Vorwurf der Steuerhinterziehung die Aussage verweigert hatte. Der Grund für diese mangelnde Kooperationsbereitschaft war es zu verhindern, dass angeblich sofort alles der Öffentlichkeit bekannt wird.Nun sollte aber gerade KHG als ehemaliger Finanzminister wissen, wie die Finanzbehörde
mit mutmaßlichen Steuersündern umspringt. Daher hätte ihm bewusst sein müssen, dass
eine Hausdurchsuchung bei Kooperationsverweigerung eine logische Konsequenz ist.
Erstaunlich ist auch die Aussage von Ainedter, dass die Hausdurchsuchungen keine neuen Erkenntnisse bringen werden, da nichts zu finden ist, was Grasser nicht ohnehin schon den Behörden vorgelegt hat.Als Anwalt sollte Ainedter eigentlich wissen, dass Hausdurchsuchungen aus dem Grund stattfinden weil die Behörden eben nicht glauben, dass ihnen alles vorgelegt wurde. Wenn aber Grasser ohnehin alles vorgelegt hat stellt sich die Frage, warum Grassers Anwalt gegen die Hausdurchsuchungen Rechtsmittel ergreifen will.
Angeblich politisch motivierte Verfolgung
Erstaunlich ist auch die Auffassung von Grasser, dass die „Treibjagd“ auf ihn nur stattfinde um ihm politisch zu schaden. Er spricht in diesem Zusammenhang von „politisch motivier- ten Verfolgungshandlungen“ gegen ihn. Irgendwie scheint es KHG verdrängt zu haben,dass er schon längere Zeit politisch nicht mehr tätig ist und dies daher kein Grund sein
kann.Möglicherweise ist einer der Gründe, dass er als amtierender Finanzminister vergaß
Steuern aus Kapitalerträgen zu bezahlen und glaubte dieses Versäumnis mit einer Selbst-
anzeige und einer läppischen Nachzahlung vom Tisch fegen zu können. Denn angeblich
nicht abgeführte Steuern bilden nämlich den Mittelpunkt der Erhebungen gegen Grasser.Auch die Optik ist nicht gerade optimal. Wer sein Vermögen in Stiftungen rund um den
halben Erdball parkt, Geldbote für seine Schwiegermutter spielt (in dem er eine nicht un- erhebliche Summe im Koffer über die Staatsgrenze bringt) und Geschäftspartner und Freunde wie den „Supernackerten“ hat darf sich nicht wundern, wenn er ins Visier von Steuerfahndern gerät.
Der „supernackerte“ Freund
Mit einem stimmen wir mit Ainedter überein, nämlich dass die Hausdurchsuchung keineneuen Erkenntnisse bringen wird. Denn sollte Grasser tatsächlich Steuern hinterzogen
haben, hätte er belastendes Beweismaterial längst vernichtet, denn Zeit war genügend
vorhanden.Grasser hat einen einzigen wirklichen Schwachpunkt, nämlich seinen Freund und Ge- schäftspartner aus der „Buberlpartie“ den „Supernackerten“. Sollte dieser wirklich linke Geschäfte abgezogen und Grasser dabei als Partner gehabt haben, wird es für den Ex-
Finanzminister tatsächlich eng. Der „Supernackerte“ würde Grasser sofort auf den Markt
werfen um seinen eigenen Hals zu retten. Bei diesem Worst Case würde auch KHG supernackert dastehen.***** 2011-05-28