Milchknappheit gilt nur für den österreichischen –
jedoch nicht für den chinesischen Markt
Am 06.08.2013 erschien in der KLEINEN ZEITUNG nachfolgender Beitrag:
Screen: kleinezeitung.at
Die Molkereien kündigen Preiserhöhungen bei der Milch an. Grund dafür sei ein Futtermangel
wegen der zur Zeit herrschenden Trockenheit. Dadurch geben die Kühe angeblich weniger
Milch. Um dem Beitrag die notwendige Dramatik zu geben, wird dieser noch durch ein Bild
untermalt welches dem Betrachter glauben lassen soll, dass der Weltuntergang knapp bevor-
stehe. Aber auch ein solcher lässt sich offenbar damit verhindern, wenn der Liter Milch um
10 Cent verteuert wird. Die Bauern sollen davon 3,5 Cent erhalten, der Differenzbetrag dürfte
wahrscheinlich in den diversen Genossenschaften versickern.
Wir glauben die ganze Geschichte von der Milchknappheit nicht. Jahrelang wurde über einen
Milchüberschuss gejammert. Den Bauern erwuchs ein finanzieller Schaden, wenn sie zu viel
Milch ablieferten. Daher wurden große Mengen an Milch „entsorgt“ und kamen nicht in den
Verkauf. Und jetzt auf einmal haben wir zu wenig Milch? Wie unglaubwürdig das ist beweist
ein Beitrag auf „orf.at“, der am nächsten Tag erschien.
Screen: orf.at
Zitat: „Die Molkereigenossenschaft Salzburg Milch exportiert seit wenigen Monaten ihre Halt-
bar-Milch in großen Mengen auch nach Ostasien, sagt Manager Christian Leeb.“ Um etwas in
großen Mengen exportieren zu können setzt voraus, dass diese Ware auch in großen Mengen
vorhanden sein muss. Daraus ist der logische Schluss zu ziehen, dass es beim betroffenen
Artikel (in diesem Fall Milch) keine Knappheit geben kann.
Also scheint die Milchknappheit nur für den österreichischen – jedoch nicht für den chines-
ischen Markt zu gelten. Leider kann man am Bild nicht erkennen, welche Maßeinheit die
Verpackung der Salzburger H-Milch für China hat. Aber wir gehen davon aus, dass es sich
um eine 1 Liter-Packung handelt. Für dieses Packerl H-Milch bezahlen die Chinesen umge-
rechnet vier Euro.
Und damit dürfte das Rätsel um die österreichische Milchknappheit gelöst sein. In der Alpen-
republik kostet 1 Liter Haltbar-Milch (je nach Anbieter) zwischen 50 Cent und einem Euro.
Die Chinesen zahlen also bis zum achtfachen des Preises, welcher der Kunde in Österreich
bezahlt. Da ist es doch ökonomisch klüger, die Milch nach China zu verkaufen.
Da aber bei Grundnahrungsmitteln ein Versorgungsauftrag besteht, kann man natürlich nicht
die ganze Milchproduktion nach China verkaufen. Aber einen kleinen Reibach will man sich
offenbar doch herausschlagen und rechtfertigt eine Preiserhöhung mit einer Milchknappheit.
Und das obwohl Milch in großen Mengen exportiert wird.
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2013-08-11
Kutschen sollten nur in Schönbrunn oder im Prater fahren dürfen
Wien gehört leider weiterhin zu jenen Städten, wo den Besucher(innen) die fragwürdige
Attraktion einer Kutschenfahrt zwischen Autos, Straßenbahnen und Busse angeboten wird.
Auf der Straße kollabieren derzeit fast täglich Pferde vor Stress, Ermüdung, aber vor allem
wegen der Hitze. Immer mehr empörte Touristen kontaktieren den Wiener Tierschutzverein
und bitten im Namen der Tiere um Hilfe. Die tierfreundliche Gäste Wiens verlassen die Haupt-
stadt mit einer schlechten Erinnerung und planen ihre nächsten Reisen in andere Länder.
Der Wiener Tierschutzverein fordert daher ein Fiakerverbot bei der Hitze. Als erster Schritt
sollten im Sommer nur Standorte im Schatten erlaubt und die „Arbeitszeit“ der Pferde an
Sommertagen von ganztägig auf vier bis fünf Stunden am Tag reduziert werden.
Grundsätzlich plädiert der Verein für ein generelles Verbot für Fiaker in der Innenstadt, da die
Tiere durch den Autoverkehr permanent Stress ausgesetzt sind. Kutschen sollten deshalb nur
in Grünlagen wie Schönbrunn oder Prater fahren dürfen.
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2013-08-08