Tee mit Pflanzenschutzmitteln verunreinigt


SPAR ruft Tee zurück

Bei  einer  routinemäßigen  Qualitätskontrolle  wurde  bei den Produkten SPAR Ceylon Tee
(40  Beutel,  Mindesthaltbarkeitsdatum  04.03.2015)  und  S-BUDGET  Schwarzer  Tee  (40
Beutel, Mindesthaltbarkeitsdatum 20.03.2016) eine Verunreinigung durch Pflanzenschutz-
mittel festgestellt.
SPAR  hat die betroffenen Chargen sofort aus dem Sortiment genommen und für den Ver-
kauf  gesperrt.   Andere  bei  SPAR  verkaufte  Tees  sind vom Rückruf nicht betroffen.  Die
Kunden   werden   aufgefordert,   die   beiden  betroffenen  Teebeutel-Produkte   nicht   zu
verwenden. Alle Kunden, die die Produkte bereits gekauft haben, können diese selbstver-
ständlich  im  nächstgelegenen  SPAR-,  SPAR-Gourmet-,  EUROSPAR- oder INTERSPAR-
Markt zurückgeben.  Den Kaufpreis bekommen Kundinnen und Kunden auch ohne Kauf-
beleg rückerstattet. (Quelle: APA/OTS vom 06.05.2014)

Belasteter Tee ein Indiz mehr für ungenügende Kontrollen

Auf  die  gestrig  angekündigte  Rückholaktion von SPAR,  gab es heute eine politische
Reaktion von der freiheitliche Gesundheitssprecherin NAbg. Dr. Dagmar Belakowitsch-
Jenewein.
„Wieder  einmal  gibt  es eine  Rückholaktion  einer Supermarktkette, die breite Aufmerk-
samkeit  erregen  sollte.   Diesmal  sind  diverse  Teesorten  betroffen.   Der  Grund für die
Rückholung  sind  aber  nicht,  wie  schon  gewohnt,  Bakterien  oder  andere biologische
Verunreinigungen,  sondern  Pflanzenschutzmittel“,  so Belakowitsch-Jenewein,  die eine
entsprechende  Anfrage  an  den  SPÖ-Gesundheitsminister  Alois Stöger  ankündigte, in
der  sie  eine genaue Aufschlüsselung der Zahl und Art der chemischen Stoffe einfordert,
die ausschlaggebend für die Beanstandungen waren.
„Es  wird  zu beachten sein“,  so  Belakowitsch-Jenewein,  „ob auch Rückstände von in der
EU  nicht  zugelassenen  Pflanzenschutzmitteln  vorhanden sind und wie massiv geltende
Grenzwerte  bei  etwaig  zugelassenen  Agrospritzmitteln  überschritten  wurden.   Danach
wird  zu  bewerten  sein,  wie dringlich Verbote toxischer Agrochemikalien zu fordern sind
und  wie umfangreich Kontrollen zu erweitern sind,  um die viel propagierte Lebensmittel-
sicherheit auch in der Realität ankommen zu lassen.“
Während  die  Interessensverbände  der  Industrie  immer  wieder beteuern wie ungefährlich
ihre Produkte seien, zeigen einschlägige Untersuchungen allzu oft, dass gegenüber solchen
rhetorischen  Beruhigungspillen  größte Skepsis geboten ist.   Bislang habe sich die EU aber
lediglich zu einem vorübergehenden Verbot bestimmter bienengefährlicher Neonikotinoide
durchringen können.
Das  wird  langfristig  zu  wenig sein,  um  den Erwartungen der Europäer gerecht zu werden.
Brüssel  wäre  gut  beraten,  wenn  man,  statt  ein  unsere  Standards  weiter  aufweichendes
Freihandelsabkommen mit  den USA zum Primärziel zu erklären, endlich dafür Sorge trägt,
die  vorhandenen und offenbar ungenügenden Kontrollmechanismen den Notwendigkeiten
anzupassen.
Denn auch im Bereich verunreinigter bis gesundheitsgefährdender Nahrungsmittel deutet
vieles  auf eine hohe Dunkelziffer hin.   Gesundheitsminister Stöger muss sich auf europä-
ischer  Ebene  entsprechend einbringen,  bevor man uns – wieder einmal – vor vollendete
Tatsachen stellt.
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2014-05-07