Wer hat das bezahlt, wer hat so viel Geld?


Noch im Nachhinein Fragen über Fragen

Am  vergangenen Samstag haben wir über die gemeingefährliche  (zahlreiche Passanten
kamen  auf  den  rutschigen  Plakaten  zu Sturz). Kleister-Aktion auf der Mariahilfer Straße
berichtet.
Abgesehen vom moralisch verwerflichen Aspekt, denn unzählige Personen trampelten auf
den 2.000 .– auf der Straße aufgepickten –. Porträtfotos von Flüchtlingen herum, stellen sich
für uns einige Fragen.
Porträtfotos  kann  man  nicht  einfach machen und dann verwenden,  denn der Fotografierte
hat nämlich Rechte,  zumal dann, wenn er Hauptsujet ist. Ausgenommen sind nur Personen,
die  als  Individuum  von  öffentlichem Interesse sind.   Man kann also beispielsweise Werner
Faymann  bei  einer  Pressekonferenz  fotografieren und das Bild ohne Rücksprache mit ihm
verwenden.   Man kann aber nicht z.B.  eine  Kassakraft im Supermarkt fotografieren und das
Foto  dann  ungeschwärzt .– für  welchen  Zweck  auch  immer –. benützen,  ohne  gefragt  zu
haben.
Daher  fragen  wir  uns,  ob  die  Organisatoren sich die Erlaubnis der Flüchtlinge eingeholt
haben?   Wenn nein,  stellt es unserer  Meinung nach einen Rechtsbruch dar.   Wurden die
Fotorechte  finanziell  abgegolten?   Wenn ja,  mit welchem Geld?   Wer ist für die Material-
kosten aufgekommen?
Ist  den  Flüchtlingen,  deren  Fotos  verwendet  wurden,  zuvor mitgeteilt worden,  dass Ihre
Bilder auf die Straße gelegt werden und dass eine Menschenmasse mit den Füßen darüber
hinweg trampelt?  Haben die Flüchtlinge dem expressis verbis zugestimmt?
Wir  meinen,  dass  es  kein  normal  denkender Mensch für akzeptabel finden würde, dass
sein Porträtfoto als  „Fußabstreifer“  benützt wird.  Tja, wie man sieht, entstehen durch diese
geistig sinnbefreite Aktion,  noch im Nachhinein Fragen über Fragen.
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2015-10-06