50-plus: Die echten Arbeitslosen


Steigende Arbeitslosigkeit vs. Schönfärberei der Regierung

Die  aktuell um  4,4 Prozent gestiegene Arbeitslosigkeit steht in krassem Widerspruch zur
Regierungsschönfärberei.   Besonders alarmierend ist die Entwicklung bei der Gruppe der
arbeitslosen Über-50-Jährigen. Hier ist nämlich im Zuge des Belastungspakets eine ganze
Reihe  von Maßnahmen gesetzt worden,  die Anreize zur Beschäftigung älterer Personen
reduzieren würden.
Es ist daher zu erwarten,  dass sich die Lage weiter verschlechtern wird,  zumal die Regier-
ung nach dem Platzen von kalkulierten Milliardeneinnahmen weitere Kürzungsmaßnahmen
setzen wird und die EU zugleich in allen ihren Empfehlungen an die Mitgliedsstaaten eine
Erhöhung des gesetzlichen Pensionsalters anstrebt.
Aus vernünftiger Sicht hätte man den umgekehrten Weg einschlagen und die Anreize zur
Beschäftigung  älterer Personen für Unternehmen erhöhen müssen,  um Menschen nicht
aus der Arbeitslosigkeit in die Pension zu schicken.
Für  Nachdenklichkeit in der Regierung sollte einmal mehr auch die steigende Arbeitslosig-
keit bei Ausländern sorgen.   Es kann nicht angehen, dass die Regierung den Zuzug von
Ausländern  mit dem Argument der in Österreich nicht vorhandenen Arbeitskräfte weiter
vorantreibt, aber dann ein gemessen an der Gesamtarbeitslosigkeit überdurchschnittlich
hoher Anteil von arbeitslosen Ausländern unterm Strich herauskommt.
 
Die Regierung wäre daher verpflichtet,  in erster Linie für Beschäftigungsmaßnahmen für
Österreicher Sorge zu tragen.   Dafür braucht es vor allem ein solides schulisches Funda-
ment und eine starke  betrieblich organisierte Facharbeiterausbildung.   Österreich droht
sonst der unwiederbringliche Verlust seiner Qualität als Produktionsstandort.
Im Erklärungsmuster der Regierung,  sinkende Arbeitslosenzahlen als Erfolg der eigenen
Arbeitsmarktpolitik zu sehen,  aber die Ursache steigender Arbeitslosigkeit im schlechten
Wetter erkennen zu wollen,  ist keine zukunftsfähige Arbeitsmarktpolitik zu erkennen.
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2012-04-02