Für eine Stellungnahme war niemand erreichbar
Ein ehemaliger Berufssoldat des Österreichischen Bundesheeres wandte sich mit einer Geschichte an uns, die wir anfänglich gar nicht glauben wollten. Auf Grund seiner beruflichen Vergangenheit, schlug ihm sein AMS-Betreuer einen Kurs zur Ausbildung für militärische Auslandseinsätze vor. Als Veranstalter des Kurses wurde die in Irdning (Steiermark) etablierte Firma European Police Training Union (EPTU) genannt. Dem arbeitssuchenden Ex-Soldaten wurde auch zugesichert, dass die Kosten für den vorgeschlagenen Kurs vom AMS getragen werden.
Wir sind der Sache nachgegangen und auch tatsächlich fündig geworden. Die besagte Firma hält tatsächlich eingangs erwähnte Kurse ab. Dies ist aus deren Webseite einwandfrei nachvollziehbar.
Nach unserer Einschätzung ist eine Trennung zwischen einer regulären staatlichen Armee und privatwirtschaftlichen Kampfeinheiten (auch Söldnertruppen genannt) notwendig. Aus dem Text im obig gezeigten Screenshot – sowie aus Bildmaterial auf der Webseite von EPTU – kann man davon ausgehen, dass es sich bei dem Kurs um eine militärische Ausbildung für privatwirtschaftliche Kampfeinheiten handelt. Viele Staaten bedienen sich sogenannter Söldnertruppen, da sie (aus welchen Gründen auch immer) ihre reguläre Armee nicht einsetzen wollen. Bezahlt das AMS tatsächlich einen derartigen Kurs? Wenn man den Angaben auf der Webseite der Firma European Police Training Union Glauben schenken darf – und wir gehen davon aus, dass es sich um eine seriöse Firma handelt – heißt die Antwort: „Ja“.
Für eine Stellungnahme seitens des AMS war telefonisch niemand erreichbar. Möglicherweise wollte man sich auch zu diesem heiklen Thema nicht äußern. Denn – wahrscheinlich nicht nur – unserer Meinung nach, hat ein Österreicher in einem fremden Konflikt keine militärischen Aufgaben zu erfüllen, es sei denn, es handelt sich um eine Friedens-Mission, die offiziell vom Österreichischen Bundesheer geführt wird.
*****
2016-11-25