Kriminelle haben Angst vor Kriminalisierung
Seit zwei Wochen wird ein Haus in Wien Neubau unter dem Namen „Epizentrum“ besetzt.
„Es geht uns um alternative Lebensformen“, meint einer der Aktivisten im Gespräch mit
einigen Journalist(innen). Seinen Namen will er genauso wie die anderen Hausbesetzer-
(innen) in der Lindengasse 60 lieber nicht sagen. Auch zeigt man sich kamerascheu und
lässt sich lieber nicht fotografieren. Zu groß ist die Angst, durch Polizei und Verfassungs-
schutz kriminalisiert zu werden.
Erstaunlich ist die Tatsache, dass gerade Personen, die sich am fremden Eigentum ver- greifen Angst davor haben kriminalisiert zu werden. Auch das Beziehen von Energie ohne dafür zu bezahlen scheint für diese Leute eine Selbstverständlichkeit zu sein. Denn sie be- dauern, dass sie das Abschalten des Stromanschluss für Nr. 60 nicht verhindern konnten.
Screen: epizentrum
Wohnen wollen ohne dafür zu bezahlen
Einfach ein Haus zu besetzen und zu behaupten, man tue damit etwas für die Kultur und für
die Schaffung billigen Wohnraums mag zwar in linksanarchischen Randgruppen Mode sein,
ist aber nichts anderes als eine durch Scheinheiligkeit getarnte Verletzung von Eigentums-
rechten und schlichtweg kriminell.
Hier wollen sich nur einige wenige Personen unter einem ideologischen Deckmantel frem- des Eigentum aneignen und sich Lebenshaltungskosten sparen, die sich andere durch tagtäglichen Arbeitseinsatz verdienen müssen. Es gibt von der öffentlichen Hand genügend Angebote alternativer Wohnformen, für Menschen, die auf dem normalen Wohnungsmarkt für sich keine Chance sehen. Diese können bei tatsächlicher Bedürftigkeit in Anspruch ge- nommen werden.
Zurück zu den Hausbesetzer(innen) in der Lindengasse. Wäre doch interessant zu wissen wie sich diese verhalten, wenn sich jemand unter einem ideologischen Deckmantel an ihrem Eigentum vergreifen würde. Wir sind uns absolut sicher, dass der erste Weg in ein Polizeiwachzimmer – zwecks Anzeigeerstattung – führen würde.
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2011-10-28