ERSTAUNLICH-Beiträge lösten Lawine aus
Mit unseren Beiträgen „Und es brummt doch / TEIL1 und TEIL2“ haben wir nun eine
Lawine ausgelöst. Auf Grund einiger Hilferufe von Wiener Taxiuntermehmer(innen), die an uns gerichtet wurden, haben wir in der Wiener Taxibranche und rund um die beiden Funkfahrtenvermittler ausgiebige Recherchen angestellt und dementsprechende Artikeln verfasst.
Dazu kam noch eine erstaunliche Stellungnahme der Taxiinnung, welche sich offenbar auf
die Seite der Funkfahrtenvermittler schlägt und die Taxiunternehmer(innen) im Regen stehen lässt. Dieses Mail ist im Beitrag TEIL2 nachzulesen.
Die beiden Wiener Funktaxizentralen wollen sich die herannahende Konkurrenz der Firma
„mytaxi“ unbedingt vom Leibe halten. Diese neue Art der Fahrtenvermittlung via Handy
bedeutet nämlich für die Taxiunternehmer(innen) und auch für deren Kunden ein Kosten-
ersparnis. Nun haben sich diesem Thema, welches wir ausgelöst haben, auch die großen
Medien wie Kronen Zeitung oder ORF.at angenommen und auch die Behörde auf den Plan
gerufen.
Der Anwalt eines Taxiunternehmens wirft in der „Kronen Zeitung“ den zwei großen Funk- zentralen vor, ihre Machtposition gegen jene Lenker „auszuspielen“, welche die App be- nutzen. Handlanger würden verdeckte Fahrten bestellen, hieß es im Bericht. Ins Auto ein- gestiegen, würden Repressalien und Funkentzug angedroht werden. Zudem informierte der Jurist: „Die Behörden bereiten Wettbewerbsklagen vor.“
Auf welcher Seite steht die Taxiinnung eigentlich?
Anstatt sich schützend vor die von ihm zu vertretenden Taxiunternehmer(innen) zu stellen,
meinte der Fachgruppenobmann für das Taxigewerbe, Christian Gerzabek: „ Die Konkurrenz-
klausel in den Verträgen sehe vor, dass man nicht zeitgleich auch mit einer anderen Vermitt-
lungsfirma zusammenarbeiten dürfe.“ Interessant ist, dass sich Gerzabek offenbar mehr Sor- gen um die Funkzentralen macht, als um die Taxler. Aber dies geht bereits aus dem E-Mail hervor, welches uns die Taxiinnung als Stellungnahme zu unserem Beitrag TEIL1 zugesandt hatte.
Zum Einschreiten der Wettbewerbsbehörde erklärte Gerzabek lediglich, dass die Funkzen- tralen von der Behörde aufgefordert worden seien, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Der Fachgruppenobmann stellte abschließend klar: „Ich freue mich über freien Wettbewerb unter Fahrtenvermittlern. Aber er müsse mit fairen Mitteln ablaufen.“
Da staunen wir aber, dass Gerzabek den Einsatz von verdeckten Handlangern und Androh- ungen von Repressalien seitens der Funkfahrtenvermittler, als faire Mittel wertet. Offenbar hat dieser Mann völlig den Bezug zur Basis verloren. Klar, als Fachgruppenobmann braucht er auch nicht mehr Taxi zu fahren und hat vielleicht vergessen, wie schwer sich die Taxler ihr Geld auf der Straße verdienen. Wir können Gerzabek nur dringend empfehlen, als Fach- gruppenobmann zurückzutreten und sich wieder in ein Taxi zu setzen. Möglicherweise wäre dieser Schritt hilfreich, die Realität und die Härte des Fahrgeschäftes wieder zu er- kennen.
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2011-10-27