Presserat: Reportage auf „profil.at“ diskriminiert FPÖ-Sympathisanten


Bezeichnung als „hässlichste Menschen Wiens“ ist diskriminierend

Am  7. September 2015  brachten  wir  den  Beitrag. „Erstaunliche Ansichten einer Profil-
Redakteurin“. In einem Artikel in dem Magazin, dass von sich behauptet Profil zu haben,
beschimpfte die Journalistin Christa Zöchling, Sympathisanten der FPÖ auf das Übelste.
Bereits  am folgenden Tag unseres o.a. Beitrages,  gab es eine politische Reaktion. Die
FPÖ  verlangte  eine  umgehende  Befassung  des  Presserats  mit  dieser Sache sowie
eine  Entschuldigung  des  Herausgebers des Profil.   Nun, eine Entschuldigung seitens
des Profils ist uns bis dato nicht bekannt, aber der Senat 1 des Presserats beschäftigte
sich heute mit dem besagten Artikel von Christa Zöchling.
Nach Meinung des Senats verstößt der Profil-Beitrag gegen  Punkt 7  des Ehrenkodex für
die österreichische Presse, der vor Pauschalverunglimpfung und Diskriminierung schützt.
In der – im obigen Screenshot – wiedergegebene  Passage,  werden  nach  Meinung  des
Senats  Menschen  (die  Teilnehmer  an  der  Veranstaltung  der  FPÖ)  pauschal  als  die
„hässlichsten  Menschen  Wiens“  bezeichnet  und  es werden  ihnen  weitere,  detailliert
beschriebene Eigenschaften zugeschrieben.
Eine derartig intensive,  pauschale Häufung negativer  Attribute  ist für sich betrachtet eine
eindeutige Diskriminierung dieser Menschen.  Dabei kommt es nach Ansicht des Senates
nicht  darauf  an – wie von der Medieninhaberin von „profil.at“  vorgebracht wurde – ob die
Verfasserin  des  Artikels damit nur einen  „subjektiven Eindruck“  schildern wollte,  was in
der Passage im Übrigen auch nicht zum Ausdruck kommt.
Der Senat fordert die betroffene Medieninhaberin nun auf, seine Entscheidung freiwillig
zu veröffentlichen.  Nun, da sind wir schon gespannt, ob das Profil dieser Aufforderung
nachkommen wird?
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2015-11-19