Managergehälter in Krisenzeiten
Seit Obamas Idee, die Managergehälter in den USA zu limitieren, sind auch bei uns heftige Diskussionen zu diesem Thema entbrannt. Es taucht immer wieder die Frage auf, ob man in Zeiten wie diesen, Führungskräften auch unbegrenzt hohe Gehälter zahlen darf oder soll.
Regierung befürchtet Managerabwanderung
Die Regierung argumentiert, daß man in die Gehaltsstruktur von privatwirtschaftlich geführten Betrieben nicht eingreifen könne, da sonst die Gefahr bestünde Mitarbeiter in Führungspositionen an das Ausland zu verlieren.
Einerseits hat diese Argumentation etwas für sich, jedoch wenn diese „privatwirtschaftlich geführten Betriebe“ auf Grund von unfähigen Manager Verluste schreiben und dann noch um staatliche Hilfe betteln, ist es wahrlich nicht schade wenn diese „Manager“ ins Ausland abwandern. Es wird ihnen niemand eine Träne nachweinen.
Unterschiedliche Vorschläge der Opposition
Die FPÖ fordert, daß Manager, die Staatshilfe beanspruchen, nicht mehr als der Bundeskanzler verdienen dürfen.
Die Grünen fordern eine grundsätzliche Deckelung von Managergehältern. Manager staatsnaher Betriebe sollen nicht mehr als 500.000,- Euro jährlich verdienen. Manager von Banken, die Staatshilfe beanspruchen oder Kurzarbeit anordnen, deren Salär darf 285.000 Euro jährlich inklusive Prämien nicht übersteigen.
Auch wurden Stimmen laut die forderten, daß kein Manager mehr als der Bundespräsident verdienen darf.
Spitzengehälter
Wir haben uns die Jahresgehälter vom Bundespräsidenten und Kanzler, sowie von einigen Topmanager staatlicher Betriebe und von Betrieben die Hilfe vom Staat erwarten herausgesucht.
Bundespräsident Heinz Fischer ………………… 319.872,- Euro Bundeskanzler Werner Faymann ……………….285.600,- Euro OMV Wolfgang Ruttensdorfer ………………….2.195.000,- Euro ÖIAG Peter Michaelis …………………………………700.000,- Euro Erste Bank Andreas Treichl …………………….4.420.000,- Euro Telekom Austria Boris Nemsic ………………..1.422.000,- Euro AUA Alfred Ötsch ……………………………………….523.200,- Euro ORF Alexander Wrabetz ……………………………349.000,- Euro
Gegen den Gehalt von Erste-Chef Treichl, sieht der des Bundespräsidenten fast lachhaft aus. Solche nicht nachvollziehbare Gehälter erzürnen die Volksseele.
Wenn dann noch Millionenpleiten gebaut werden und sich Manager einen Bonus genehmigen oder ein untragbarer Manager wegen Unfähigkeit, mit einer Millionen- abfertigung in Pension geschickt wird, ist das Desaster perfekt.
Parteipolitische Interessen
Klar ist , daß dahinter auch parteipolitische Interessen stecken. Alle Parteien und zwar ohne Ausnahme haben ein starkes Interesse daran, vorallem in Staatsbetrieben ihre Interessen zu wahren. So werden immer öfters brave Parteisoldaten, die wenig bis gar keine Ahnung von der Materie haben, in Positionen gesteckt mit denen sie hoffnungslos überfordert sind. Das Ergebnis sind dann die Megapleiten mit Millionen- verluste.
Es ist längst an der Zeit sich ernsthaft zu überlegen, geeignete Kanditaten für solche Positionen zu suchen.
Auch die Bezahlung dieser Topmanager sollte leistungsorentiert sein. Es ist nicht verwerflich, wenn eine Führungskraft gutes Geld verdient, allerdings sollte es mit dem Gewinn des Betriebes im Einklang stehen.
Eine prozentuale Beteiligung wäre hier sicherlich eine gute Lösung. Auch sollten diese Manager für Verluste, die sie grob fahrlässig oder gar vorsätzlich verursachen, haften. Stauni 2009-02-22