Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner über Saudi-Arabien
In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins „profil“ zieht Claudia Bandion-Ortner, die ehemalige Justizministerin und derzeitige Generalsekretärin des saudi-arabischen „König-Abdullah-Dialog-Zentrums“ eine positive Bilanz der ersten beiden Jahre: „Saudi-Arabien mischt sich in unsere Arbeit überhaupt nicht ein.“ (Quelle: Profil – APA/OTS) Liest man sich die Antworten von Bandion-Ortner im Interview durch und schließt damit auf ihre Geisteshaltung, haben die Saudis auch nicht den geringsten Grund sich in ihre Arbeit einzumischen. Augenscheinlich setzt sie alles daran ihren Job nicht zu gefährden und findet keine kritischen Worte zum menschenrechtsfeindlichen Regime in Saudi-Arabien. Aber ich bin sehr gut und nett behandelt worden. “ Bandion-Ortner musste sich – wie alle Frauen in Saudi-Arabien – mit einer schwarzen Abaya verhüllen. „Aber ich muss sagen: Die ist praktisch. Ein angenehmes Kleidungsstück. Sie hat mich ein bisschen an den Talar erinnert.“ (Quelle: Profil – APA/OTS) Bandion-Ortner findet also die schwarze Abaya (eine Art Burka) praktisch und als ange- nehmes Kleidungsstück?! Warum trägt sie diese dann in Österreich nicht? Ihre Anmerkung, dass sie dieses Kleidungsstück an den Talar erinnere, müsste jeder Richterin den kalten Schauer über den Rücken herablaufen lassen. Bei einem Ladies-Abend sei sie „von gebildeten hochintelligenten Frauen, Managerinnen, Universitätsprofessorinnen“ umgeben gewesen. Sie sei sich vorgekommen „wie in Öster- reich bei einer Damenrunde. Da war eigentlich kein Unterschied.“ (Quelle: Profil – APA/OTS) Da stellt sich für uns natürlich die Frage, ob Bandion-Ortner in Österreich je bei einer Damenrunde eingeladen war und wenn ja bei welcher? Denn bei welcher Damenrunde in der Alpenrepublik sind die anwesenden Frauen mit einer Abaya verhüllt? Auf den Vorhalt, dass im Jahr 2014 in Saudi-Arabien bereits 60 Menschen hingerichtet worden sind, dass an Freitagen nach dem Gebet öffentlich geköpft und ausgepeitscht werde, sagt Bandion-Ortner im „profil“-Interview: „Das ist nicht jeden Freitag“ und sie sei natürlich gegen die Todesstrafe. (Quelle: Profil – APA/OTS) Ja wenn das nicht human ist, dass in Saudi-Arabien nicht jeden Freitag öffentlich ge- köpft wird?! Tja, mit dieser Aussage hat Bandion-Ortner bestätigt, dass die Stelle der Generalsekretärin des saudi-arabischen „König-Abdullah-Dialog-Zentrums, mit ihrer Person richtig besetzt wurde.Herr und Frau Österreicher dürfen sich jedenfalls glücklich schätzen, dass diese Frau in der österreichischen Politik nichts mehr zu sagen hat und sollten aber zugleich hoffen, dass sie nie wieder ein Richteramt bekleiden wird.
***** 2014-10-18