Drogenkonsum und Gewaltexzess im ORF ohne Konsequenzen
„Wir geben Sido nach intensiven Gesprächen und reiflicher Überlegung eine zweite Chance.
Es ist seine große, aber auch letzte.“ So kommentiert ORF-Fernsehdirektorin Mag. Kathrin
Zechner die gestrig getroffene Entscheidung, den deutschen Rapper als Juror in die Familien-
sendung „Die große Chance“ zurückzuholen.
Das ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Faustschlag ins Gesicht der Gebührenzahler, welche
die fürstliche Gage des kiffenden und prügelnden Rapper Sido finanzieren müssen. Gewalt und
offener Drogenkonsum haben in einer Familiensendung, die nicht nur Kinder sehen, sondern an
der auch Kinder mitwirken, nichts verloren. Aber offensichtlich sieht das die ORF-Fernsehdirek-
torin anders.
Fakt ist jedenfalls, dass der Staatsrundfunk mit peinlichen Skandalen, Regierungseinflussnahme
auf Berichterstattung und weiteren Ideen zur Eintreibung von ungerechtfertigten ORF-Gebühren,
unter welchem Titel auch immer, nicht mehr aus den Negativschlagzeilen kommt.
Jedenfalls ist mit der Rücknahme von Sido – nach dessen Gewaltausbruch – ein Tiefpunkt der
Peinlichkeiten im ORF erreicht. Das wiederholte Vorbeiarbeiten am öffentlich-rechtlichen Auf-
trag müsste langsam aber sicher Konsequenzen haben. Die Abwahl des ORF-Generaldirektors,
Alexander Wrabetz, wäre ein erster vernünftiger und logischer Schritt.
Nebenbei stellt sich die berechtigte Frage, warum die Bevölkerung mit Zwangsgebühren eine
derartige Sendung finanzieren muss? Sollte man beim ORF der Meinung sein, dass die
Familiensendung „Die große Chance“ mit der deutschen Sendung „Das Supertalent“ eben-
bürtig ist, so befindet man sich dort auf dem Holzweg.
Allerdings liegt das nicht an den Kandidat(innen), die sich redlich abmühen, sondern an der
Jury. Solange in dieser Personen wie der Rapper Sido sitzen, ist die „Die große Chance“
nicht einmal ein billiger Abklatsch von „Das Supertalent“.
***** 2012-11-01