Erstaunliche Auslegung von Anführungszeichen
Am 4.Juni stellte die politisch links orientierte Jungjournalistin, Olja Alvir, nachfolgenden
Tweet auf ihrem Twitter-Account ein. Diesen haben wir 1:1 übernommen und auch keinen
Satz aus dem Kontext gerissen. Auch die Tweets rundherum ließen keinen Sarkasmus
oder Satire erkennen.Screen: twitter.com (Account: Olja Alvir) Wir haben vorgestern darüber diesen Beitrag verfasst. Gestern erhielten wir von Frau Alvir nachfolgendes Mail: Screen: erstaunlich.at Möglicherweise war es der jungen Dame unangenehm, dass wir sie dabei ertappt haben, dass sie gewaltfreie Demos langweilig findet. Erstaunlich ist jedoch ihre Rechtfertigung bzgl. ihres Tweets. Sie meint doch tatsächlich, dass dieser ein Zitat sei und dies insbesondere durch die Anführungszeichen klar wird. Da staunen wir aber, dass einer Journalistin die verschiedenen Bedeutungen von Anführungs- zeichen nicht klar sein dürften. Diese allein gesetzt machen nämlich noch kein Zitat sondern unterstreichen und bekräftigen eine getätigte Aussage. Als Anschauungsunterricht wollen wir Frau Alvir dies an Hand von zwei Beispielen demonstrieren: Beispiel 1: Wir schreiben – „Herr XY ist ein Trottel“. Dies stellt eine glatte Beleidigung dar. Mit den gesetzten Anführungszeichen haben wir zusätzlich noch bekräftigt, dass wir der Meinung sind, dass Herr XY ein Trottel ist. Eine Klage gegen uns würde der Mann mit Sicherheit gewinnen. Eine Rechtfertigung unsererseits, dass dies ein Zitat sei weil wir ja Anführungszeichen gesetzt haben, würde beim Richter nur ein gequältes Schmunzeln auslösen und beim Kläger für Heiterkeit sorgen. Beispiel 2: Wir schreiben – Herr ABC sagte: „Herr XY ist ein Trottel“. Oder „Herr XY ist ein Trottel“ (Zitat: ABC). In diesem Fall ist die getätigte Aussage ein Zitat und als solches auch einwandfrei erkennbar. Dies ist nämlich der Sinn, wenn man zitiert. Man gibt nicht seine sondern die Meinung bzw. Aussage einer anderen Person wieder. Interessant finden wir auch folgenden Satz in ihrem Mail: „Der Inhalt dieses Mails ist ver- traulich und bleibt zwischen Senderin und Empfängerin.“ Da wir mit Frau Alvir kein Ver- trauensverhältnis haben und wir die Dame auch nicht gebeten oder gar gezwungen haben uns ein Mail zu senden, lassen wir unsere Leserschaft an ihren geistigen Ergüssen teilhaben. Wir haben Olja Alvir auch angeboten eine Stellungnahme zu ihrer Aussage „Gewaltfreie Demos sind langweilig“ zu verfassen, die wir selbstverständlich hier auf ERSTAUNLICH veröffentlichen werden. Ob sie davon Gebrauch machen wird entzieht sich unserer Kennt- nis. ***** 2014-06-09