Anstatt weiterzugehen ließ man sich lieber auf eine sinnlose Diskussion ein
Ein wirklich besonders armes Rassismus-Opfer scheint die Islam-Aktivistin Asma Aiad zu sein. Permanent ist sie Opfer rassistischer Vorfälle oder wird mit diesen konfrontiert. Im Sommer 2018 wurde sie aus einem Lift gestoßen. Im Herbst des letzten Jahres dann der Eklat am Flughafen. Auch im Dezember hat sie einen „rassistischen“ Vorfall in der U-Bahn erlebt.
Und jetzt wurde eine Freundin von ihr, ebenfalls eine Muslimin, von einer Frau wüst beschimpft und angespuckt. Nun ist das Verhalten der schimpfenden Frau keinesfalls gut zu heißen. Wer sich jedoch das betreffende Video ansieht wird feststellen, dass es sich bei dieser um eine augenscheinlich etwas geistig verwirrte Person handelt. Auch der Beginn des Videos wäre interessant gewesen, wie es überhaupt zu dem Dialog kam.
Uns stellt sich die Frage, wie kann man sich mit einer solchen Person überhaupt auf eine Diskussion einlassen? Im besagten Fall wäre es angebracht gewesen, einfach weiterzugehen. Auch wäre es keinesfalls falsch gewesen, den psychosozialen Dienst oder die Rettung zu verständigen.
Der falsche Weg jedenfalls war es, mit einer scheinbar geistig verwirrten Person zu diskutieren, um ein Video produzieren zu können. Was sollte mit diesem Video – welches in den sozialen Medien zigfach geteilt wurde – eigentlich bezweckt werden? Warum stellt man damit eine augenscheinlich psychisch kranke Frau öffentlich zur Schau? Da nützt es auch nichts, wenn das Gesicht geschwärzt wurde, denn die Stimme dieser Frau, wird in ihrem Verwandten – und Bekanntenkreis ganz sicher wieder erkannt werden.
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2019-04-01