WIENER WOHNEN: Mietzinserhöhungen trotz massiver Rücklagen


SPÖ für Einnahmenmaximierung statt Mieterdenken

Die Kundendienstzentren gleichen auch nach der gefühlten  42ten „Umstrukturierung“  von
Wiener Wohnen  in den letzten  acht Jahren  eher Kundenverunsicherungszentren,  weil je
nach Standort, Betreuer und Wetter völlig andere Auskünfte zu den gleichen Fragen erteilt
werden.
Auch die inflationäre Vermehrung von sogenannten Informationsstellen (z.B. Betriebskosten,
Schimmel, Wohnpartner, Gebietsbetreuung, Wohnservice, etc.) und Organen (Ordnungsbe-
rater, Hausbesorger, etc.)  tragen ebenso zur Verwirrung und Verärgerung bei wie undurch-
sichtige  Betriebskostenabrechnungen,  unsoziale  Delogierungen  sowie  schleppende  und
überteuerte Sanierungsmaßnahmen.
Ohne  die unverzichtbare Arbeit des Kontrollamtes,  das anhand einzelner Problemfälle Miss-
stände  in großer Stückzahl bei  Wiener Wohnen ans Tageslicht bringt,  stünde es um den
sozialen Wohnbau in Wien vermutlich noch um einiges schlechter.
Anstatt  weiterer  Einnahmenmaximierung  wäre  seitens der SPÖ mehr Mieterdenken und
eine Rückbesinnung auf die ursprünglichen Ideen des sozialen Wohnbaus in Wien dringend
vonnöten. Davon scheint man aber weit entfernt zu sein, wie beispielsweise ein Fall im 21.
Wiener Gemeindebezirk unter Beweis stellt.
Wie die Kronen Zeitung gestern berichtete, nimmt Wiener Wohnen in einem Gemeindebau
in der Nordrandsiedlung (Floridsdorf)  Mietzinserhöhungen von rund 90 Prozent (!) vor.  Die
lapidare  Begründung  für  diese  massive Mietzinserhöhungen  von Wiener Wohnen lautet
schlicht „Sanierungsmaßnahmen.“

Mietzinserhöhung trotz 370.000 Euro Rücklage

Mieter des Gemeindebaus Herzmanovsky-Orlando-Gasse 1-13 (39 Stiegen) erhielten jedoch
Anfang  Februar  ein  Schreiben von Wiener Wohnen,   in dem mitgeteilt wurde, dass auf-
grund  von  EDV-Umstellungen Berechnungsfehler passierten.   Für diesen Bau stehen nun
jedenfalls rund 370.000 Euro als Rücklage eben für Sanierungsmaßnahmen zur Verfügung.
Da erscheint es doch erstaunlich, dass diese immensen Rücklagen keinerlei Auswirkung auf-
merksam  den  Mietzins  haben,  es  seit  denn,  man  würde  eine  Erhöhung  als  solche
betrachten.  Der  FPÖ-Gemeinderat  Wolfgang  Irschik  zeigt  sich  verärgert  und  meint:
„Einerseits  werden  neunzig prozentige  Mietzinserhöhungen  mit  der  Begründung  von
Sanierungsmaßnahmen vorgenommen,  andererseits gibt es Rücklagen von 370.000 Euro,
die  keinerlei Senkung der Miete bewirken.   Wiener Wohnen dreht es offenbar immer so,
wie es gerade gebraucht wird um abzukassieren.“
Interessant ist auch die Tatsache,  dass die Sozialisten für die EU und die Pleitestaaten so-
fort Milliarden parat haben.  Dass aber die großzügigen Geldgeschenke – wie in diesem Fall
deutlich zu sehen ist –  auf Kosten sozial schwacher in Österreich lebenden Personen geht,
wird von der SPÖ vornehm verschwiegen.
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2012-03-02