Außer Spesen nichts gewesen


ARBÖ betreibt rote Schönfärberei

„Spritpreisdatenbank ein Meilenstein für Autofahrerinnen und Autofahrer“ so titelt der

SPÖ-nahe ARBÖ in einer heutigen Presseaussendung. Da staunen wir aber, denn die

Verantwortlichen dieses Projekts schafften es bis dato nicht, mit der Datenbank online

zu gehen.

 

Für dieses Versagen hat der ARBÖ eine erstaunliche Rechtfertigung und meint, dass
von Startschwierigkeiten abgesehen, die neue Spritpreisdatenbank der E-Control ein
„Meilenstein“ für Autofahrer(innen) werden wird. Wir meinen, dass dies für ein Total-
versagen eine recht optimistische Aussage ist.

 

Baustelle statt Spritpreisauskunft 

Am Dienstag,  dem 16.08.11 hätte angekündigte  Spritpreis-Datenbank der Energie-

Regulierungsbehörde  E-Control und des  Wirtschaftsministeriums in  Betrieb gehen
sollen. Wer heute Donnerstag, den 18.08.11 die Webseite www.spritpreisrechner.at
aufruft, erhält folgendes Bild.

 

Grafik anzeigen und vergrößern mit rechter Maustaste

 

Unter „Erfahren Sie hier Näheres“ wimmelt es nur so von Ausreden, offenbar um das

eigene Versagen herunterzuspielen. Interessant ist folgende Textpassage:


Die Analysen der Experten haben gezeigt, dass die Verzögerung der Inbetriebnahme
auf die enormen Zugriffszahlen zurückzuführen ist, für welche die Kapazitäten nicht
ausgerichtet waren. Das System wurde in sehr kurzer Zeit entwickelt und in Betrieb
genommen.
 

Dass das Interesse der Autofahrer so groß sein wird, war nicht erwartet worden. Bei der
Umsetzung der Datenbank wurden die Zugriffszahlen des  ÖAMTC zur Orientierung
genutzt, wobei bereits von deutlich mehr Zugriffen ausgegangen worden war. Dieser
Rahmen wurde dennoch gesprengt, die Zugriffe auf die Spritpreis-Datenbank waren
um ein Vielfaches höher als angenommen.

 

Diese als  Rechtfertigung gebrauchte  Ausrede ist deswegen  so interessant,  da die
Server Kapazitäten für 1.000 Zugriffe pro Sekunde haben. Diese Aussage stammt von
Johannes Mayer von der E-Control zur APA. Mayer meinte weiter, ob die Überschreit-
ung  dieser  Kapazität an der hohen  Nachfrage oder an einem  Hackerangriff liege,
werde momentan intern von Experten analysiert.

 

1.000 Zugriffe pro Sekunde

Selbst der naivste Mensch wird wohl kaum glauben,  dass diese Zugriffszahlen nur
annähernd erreicht wurden. Also bliebe nur mehr ein Hackerangriff. Auch dieser ist
auszuschließen, denn wer sollte Interesse daran haben diese Datenbank zu hacken.
Die Mineralölkonzerne etwa? Wohl kaum, denn diesen geht die Spritpreisdatenbank
der E-Control an einem gewissen Körperteil vorbei, da sie ohnehin machen was sie
wollen.

 

Anstatt eine Preisobergrenze für Treibstoff einzuführen, bastelte (denn anders kann
man nicht  dazu sagen)  man lieber eine  Spritpreisdatenbank und  versagte dabei
jämmerlich. Die hohen Treibstoffkosten richten mittlerweile bereits einen volkswirt-
schaftlichen Schaden an.   Dies dürfte der Regierung aber egal sein,  da die Finanz-
ministerin an jedem Liter die Hälfte mitverdient.

 

Die Steuerzahler(innen) dürfen bezahlen

Das Versagen bei der Spritpreisdatenbank wirft wieder einmal ein bezeichnendes
Licht auf diese Regierung. Die dafür verantwortlichen Halb- oder Vollbeamten
waren nicht einmal in der Lage, mit einem sündteuren Projekt online zu gehen.
 
Jeder  Programmierer in der Privatwirtschaft  wäre sofort seinen Job los.   Jedes
private Unternehmen das so wirtschaftet, wäre längs in Konkurs, jede Familie im
Schuldturm. Aber in diesem Fall ist es egal, denn die Kosten für das vorerst miss-
lungene Projekt zahlen die Steuerzahler(innen).

 

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2011-08-18