Was Angst bewirken kann
Wie viel Angst müssen die Regierenden und auch diverse Oppositionspolitiker(innen) wohl vor H.C Strache haben? Man versucht permanent fast jedes in Österreich gedrehte krumme Ding dem FPÖ-Chef in die Schuhe, beziehungsweise in dessen Verantwortungs- bereich zu schieben, um seine Person zu diskreditieren. Jüngster Fall ist die Causa Gorbach.
SPÖ-Bundesgeschäftsführer, Günther Kräuter, ortet im Zusammenhang mit den Ermitt- lungen gegen FPÖ- bzw. BZÖ-Minister Hubert Gorbach massiven Erklärungsbedarf bei FPÖ-Obmann H.C. Strache und BZÖ-Obmann Josef Bucher. Kräuter: „Mit Gorbach, der von 28.2.2003 bis 4.4.2005 FPÖ-Vizekanzler und dann bis 11.1. 2007 BZÖ-Regierungsmit- glied war, findet sich der zuständige Ressortverantwortliche für den Telekommunikations- bereich unter den Verdächtigen.“
Geschichtsunterricht für Kräuter
Dann wollen wir doch dem SPÖ-Bundesgeschäftsführer ein wenig Geschichtsunterricht erteilen. H.C. Strache (Jahrgang 1969) wurde 1991 im Alter von 21 Jahren jüngster Bezirksrat (FPÖ) Wiens. In diesem Amt verblieb er bis 1996. Im Jahr 2001 wurde Strache stellvertretender Klubobmann der FPÖ im Wiener Landtag.
Zu diesem Zeitpunkt bestand bereits die Bundesregierungs-Koalition zwischen der Schüssel-ÖVP und der Haider-FPÖ. Der politisch aufstrebende Strache bemerkte damals schon, dass in der ÖVP/FPÖ-Regierung sich einige Ungereimtheiten ereignet hatten. Das war auch einer der Gründe warum er mit Jörg Haider in einen Diskurs geriet. Um eine Kampfabstimmung am Parteitag zu vermeiden, zog Jörg Haider im Jahr 2005 die Reiß- leine und spaltete sich mit seiner kompletten Regierungsmannschaft von der FPÖ ab und gründete das BZÖ.
Dieses BZÖ war dann bis Jänner 2007 der laufende Koalitionspartner der Schüssel-ÖVP.
In dieser Zeit soll es auch zu jenen Ungereimtheiten gekommen sein, welche heute dem Hubert Gorbach vorgeworfen werden.
Bis 2005 hatte H.C. Strache mit den Geschäften und Gebarungen der Bundesregierung nichts zu tun, sondern war einfacher Wiener Kommunalpolitiker. Auch der Rest der ver- bliebenen FPÖ-Mannschaft hatte mit den Machenschaften des BZÖ nichts zu tun. H.C. Strache wurde am 23. April 2005 zum neuen Bundesparteiobmann der FPÖ gewählt und brachte die stark dezimierte Partei bis zum heutigen Tage wieder auf Vordermann.
SPÖ-Polemik noch verständlich, aber die von BZÖ-Bucher???
Aus dem einwandfrei nachvollziehbaren Ablauf der Geschehnisse geht ganz klar her- vor, dass weder Strache noch die heutige FPÖ in die Causa Gorbach involviert sind. Da stellt sich die berechtigte Frage, warum Kräuter einen massiven Erklärungsbedarf beim FPÖ-Chef ortet. Wir können dem SPÖ-Bundesgeschäftsführer, frei nach Bruno Kreisky, nur anraten: „Lernen Sie Geschichte“ auch wenn es jene aus jüngster Zeit ist.
Kräuters Polemik ist ja noch bedingt zu verstehen, läuft doch die FPÖ der SPÖ lang- sam aber sicher den Rang ab. Absurd hingegen sind die Rechtfertigungsversuche des BZÖ-Obmanns Josef Bucher in der Causa Gorbach, in denen er versucht, seine Altlast Gorbach bei der FPÖ abzuladen.
Die Telekom-Gelder an das BZÖ flossen zu einer Zeit, als Peter Westenthaler Bündnis- obmann war und Herbert Scheibner Klubobmann. Wenn Josef Bucher Auskünfte über die damalige Zeit braucht, sollte er sich an diese beiden ihm wohlbekannten Personen wenden, die nach wie vor im BZÖ aktiv sind und von denen einer sein Stellvertreter ist.
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2011-08-25