Die Rache des Amtsschimmels


Haben die Bürokraten ihre Niederlage nicht verkraftet?

 

Welche seltsamen Blüten die Bürokratie treibt, musste im Jänner dieses Jahres, die Inhaberin eines Beauty- Salons in der Wiener Innenstadt erfahren.  Diese bekam nämlich Besuch vom Arbeitsinspektorat und es wurde beanstandet, dass die Räume, in denen Intim- Waxing durchgeführt werden (ein doch sehr intimer Akt), keine Sicht ins Freie für Mitarbeiter bieten.

Scheinbar will es das Gesetz, dass für den doch sehr intimen Akt, auch ein freier Einblick für Gaffer von außen gewährt wird.  Jedenfalls ließ die Inhaberin des Salons, Katia Wagner, die Sache nicht auf sich beruhen und machte sich auf ihrem Facebook-Account dementsprechend Luft.  Die skurrile Sache (denn anders ist die Forderung des Arbeitsinspektorates nicht zu titulieren) ging fast durch die gesamte österreichische Presse.  Sogar deutsche Medien griffen das Thema auf.  Fazit war, dass die Bürokraten dabei nicht gut wegkamen.

 

 

Was ist nun seitdem geschehen?  Frau Katia Wagner berichtet heute in einem Beitrag (auf ihrem Facebook-Account) darüber, welchen wir mit ihrer Genehmigung nachfolgend wörtlich wiedergeben:

 

Liebe Freunde,

viele von Euch haben mich gefragt, wie es in meinem Waxing-Fall weiterging.  Ich sehe nun die Herrschaften des Arbeitsinspektorats öfter als meine Eltern und ich glaube, dass ich bald sämtliche Arbeitsinspektoren, die Wien so zu bieten hat, in meinem Studio begrüßen durfte. Nein, leider nicht zum Waxing, sondern zu Kontrollbesuchen.  Leider hat sich das Thema auch nicht wider Erwarten lösen lassen.  Ganz im Gegenteil, wir freuen uns, verkünden zu können, dass sich die Anzahl an Auflagen, die an uns gestellt werden, nun mehr als verdoppelt hat.

 

Komischerweise wird allerdings keine „Sichtverbindung ins Freie“ mehr gefordert, aber sonst quer Beet, alles, was die Arbeitsstättenverordnung so zu bieten hat. Außerdem wurde Strafanzeige gegen mich erstattet.  Ohne mein Posting wäre die Sache womöglich – wie die Male davor – eingeschlafen. Der Slogan „Goschn‘, sonst wirst droschn'“ wäre doch ein viel treffenderer Slogan als „Beraten statt strafen“, liebes Arbeitsinspektorat.

 

Soviel zum Thema „Entbürokratisierung“ und „Joboffensive“. Liebe Freunde, lasst‘ Euch nicht verarschen: alles bleibt beim Alten.  Kein Plan A, kein Plan B, einfach nur same shit.

 

Liebes Arbeitsinspektorat, liebes Sozialministerium – mit Eurem Bürokratiewahn und Unternehmerbashing zerstört ihr konsequent Arbeitsplätze und beißt in die Hand, die Euch füttert.  Irgendwas läuft halt falsch, wenn man in Österreich nicht gegen Konkurrenten kämpfen muss, sondern gegen Bürokratie.  Euer Versagen und eure Verbohrtheit sind die Gründe für mangelndes Wachstum, fehlende Arbeitsplätze, Unternehmerverdrossenheit und hohe Staatsschulden. Geht und kümmert Euch darum, macht Euren Job, als über den Nutzen von Fenstern in Waxingkabinen zu philosophieren.

 

Und vergesst nicht, wer Arbeitsplätze schafft und zu einem Großteil euch zahlt – das sind wir hart arbeitenden Unternehmer und Unternehmerinnen – und nicht Ihr gscheiten Dampfplauderer!

 

In diesem Sinne: Schönen Wochenstart!

 

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2017-03-14