Rost-LKW im Lagerhaus-Fuhrpark


Der tägliche Unfall-Wahnsinn

Dass Lastkraftwagen tagtäglich in Verkehrsunfällen verwickelt sind ist leider traurige Realität.
Meist  liegt es an  der Übermüdung  der Fahrer oder  den oft desaströsen  Zuständen ihrer
Fahrzeuge.  So geschah es gestern in Pachfurth (NÖ) – nächst der A4 -,  dass ein Brummi-
fahrer wieder in einem Verkehrsunfall involviert war.   Gott sei Dank ging die Angelegenheit
glimpflich aus und es entstand nur geringer Sachschaden.

Allerdings war der LKW in einem Zustand der jeder Beschreibung spottete und auch für den
Laien erkennbar,  dass dieser nicht der Verkehrssicherheit entsprach.   Nachfolgende Bilder
stellen dies eindeutig unter Beweis.

Foto: © erstaunlich.at

Abgesehen davon, dass das Frontblech schwere Verrostungen aufwies, fehlte die Kühlerab-
deckung.   Eine potentielle Verbrennungsgefahr  vor allem für Kinder,  die mit  dem unge-
schützten Kühler dieses LKWs in Berührung kommen.

Ein Karosserieteil  (mittiger Rammschutzbügel)  wurde mit einem Draht am LKW befestigt.
Möglicherweise befinden sich auch Rostschäden unter der Frontblechabdeckung, sodass
eine ordnungsgemäße Verschraubung nicht möglich war.   Mit diesen Mängeln entsprach
das Fahrzeug nicht mehr der Verkehrssicherheit und hätte so nicht in Betrieb genommen
werden dürfen.

Foto: © erstaunlich.at

Rostschäden auf tragenden Teilen des Fahrwerks und der Metallkupplung für den Hydraulik-
schlauch.  Der übergelaufene Dieseltank garantierte Sturzgefahr für jeden einspurigen Ver-
kehrsteilnehmer,  der den Weg dieses LKWs kreuzte.

Pickerl in hauseigener Werkstatt

Nun ist man diese Zustände von LKWs aus den ehemaligen Ostblockländern gewohnt. Diese
werden auch reihenweise von der Exekutive aus dem Verkehr gezogen.

Bei  österreichischen Fahrzeugen findet man normalerweise keine derartig desolaten Zustände
auf. Umso erstaunlicher ist es daher, dass der abgebildete LKW einer renommierten österreich-
ischen Firma gehört.  Der Besitzer dieses Lastkraftwagens ist nämlich das Raiffeisen Lagerhaus
NÖ-Süd.

Wir  kontaktierten den zuständigen  Fuhrparkleiter beim Lagerhaus.   Dieser gab an, von den
Mängeln am LKW nichts gewußt zu haben und versicherte, dass dieser erst im Oktober 2011
eine Überprüfungsplakette in der hauseigenen Werkstatt erhalten habe.
Foto: © erstaunlich.at
 
Irgendwie praktisch!  Das Lagerhaus überprüft seine Fahrzeuge selbst
Allerdings sicherte er zu, die von uns aufgedeckten Mängel, welche der Verkehrssicherheit
abträglich sind,  umgehend beheben zu lassen.   Das Fahrzeug ist laut Fuhrparkleiter erst
sieben Jahre alt. Betrachtet man die nicht unerheblichen Rostschäden an den Karosserie-
teilen stellt sich jedoch die Frage,  ob beim Raiffeisen Lagerhaus die Fahrzeuge nicht sorg-
fältig gewartet werden.

Was  uns zusätzlich verwundert ist die Tatsache,  dass es sich beim Lagerhaus um keine
„Pimperl-Spedition“ sondern um ein großes und renommiertes Unternehmen handelt.
Das wirft wiederum die Frage auf,  warum ein Angestellter dieser Firma einen Lastwagen
in  Betrieb nimmt und mit diesem  Frachtgeschäfte erledigt,  obwohl das Fahrzeug ganz
augenscheinlich nicht den Erfordernissen der Verkehrssicherheit entspricht.

Man kann nur hoffen,  dass es sich um einen bedauerlichen  Einzelfall gehandelt hat und
dies nicht der Regelfall beim Raiffeisen Lagerhaus ist.  Jedenfalls werden wir die LKWs
dieser Firma zukünftig etwas genauer im Auge behalten.

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2011-11-08