Koalition der Verlierer


Blaues Wunder für Grüne Truppe

33 Tage nach der Wien-Wahl,  steht die  Koalition der Verlierer fest.  Nach  17 Verhand-
lungstagen  einigte sich der  Noch-Wiener Bürgermeister Michael Häupl,  mit der Wiener
Grünen-Chefin  Maria Vassilakou.   Die nach Macht strebende Grün-Politikerin  wird  Vize-
Bürgermeisterin und die Bereiche Verkehr, Stadtplanung, Klimaschutz und Energie über-
nehmen.
Mit dieser Ressortzuteilung wird die Grüne Truppe ihr blaues Wunder erleben. Denn alle
anderen Ressorts und vor allem das  der Finanzen  bleibt in Roter Hand und damit wer-
den die Grünen, kaum eines ihrer Wahlversprechen einlösen können.  Häupl dürfte von
Schüssel einiges gelernt und bei den Koalitionsverhandlungen sehr gut taktiert haben.

Griechische Verkehrsverhältnisse in Wien?

Der Noch-Wiener Bürgermeister hat Maria Vassilakou nämlich genau jene Bereiche über-
lassen, die nicht von Erfolg und  Danksagungen gekrönt sind.  Beim Ressort Verkehr ist
nur zu hoffen, dass in Wien keine griechischen Verkehrsverhältnisse aufkommen.
Alles was in den Bereichen Verkehr,  Stadtplanung,  Klimaschutz und  Energie schief läuft,
dürfen die Grünen in Zukunft auf ihre Kappe nehmen und werden vermutlich am ausge-
streckten Arm der SPÖ verhungern. Machgelüste gepaart mit  politischer Unerfahrenheit
haben eben ihren Preis und diesen wird Vassilakou am eigenen Körper erfahren müssen.

Günther Kräuter über Koalitionsgespräche erfreut

Unter diesem Gesichtspunkt ist es auch nicht verwunderlich,  wenn sich  SPÖ-Bundesge-
schäftsführer Günther Kräuter über den erfolgreichen  Abschluss der Koalitionsgespräche
zwischen der SPÖ und den Grünen in der  Bundeshauptstadt Wien aus Sicht der Bundes-
SPÖ, höchst erfreut zeigt.
Kräuter erwarte sich auch Auswirkungen auf das Wählerverhalten bei den nächsten Natio-
nalratswahlen  im  Sinne  der  Sozialdemokratie,  weil die SPÖ zeigte,  dass nicht nur die
Volkspartei als Partner in Frage kommt. Meint er damit dass es einen Unterschied mache,
statt dem einen Verlierer den anderen Loser zum Koalitionspartner zu krönen?

Auswirkungen auf die kommende Nationalratswahl

In einem hat  Kräuter sicherlich recht,  nämlich über die  Auswirkungen auf  das Wähler-
verhalten.  Rund  30 Prozent der Wähler(innen)  bei der Wien-Wahl  haben sich  für die
FPÖ ausgesprochen.  Statt den Wähler(innen)-Wunsch  ernst zu  nehmen,  wurde eine
Koalition der Verlierer gebildet.
Den FPÖ-Wähler(innen) attestierte man Blödheit oder Rechtsextremismus. Wie dieses
Klientel  bei den kommenden  Nationalratswahlen wählen wird, kann sich Kräuter schon
jetzt auf einer Hand  ausrechnen.  Damit sind wir auch schon  bei seiner  Prophezeiung
des Wahlverhaltens. Dieses wird sich mit Sicherheit ändern, allerdings nicht zu Gunsten
der SPÖ.
*****

2010-11-12