Umweltfreundlichkeit wird in Bruck/Leitha bestraft
So ein Elektroauto ist eine feine Sache. Umweltfreundlich, geräuscharm und in der Erhaltung
(Treibstoff) kostengünstig. Einziger Wermutstropfen ist die lange Tankdauer. Ein Elektroauto
kann eben nicht wie ein Benzin- oder Dieselfahrzeug innerhalb von 10 Minuten betankt wer-
den.
Unter Umständen kann ein Tankvorgang sogar mehrere Stunden in Anspruch nehmen.
Wem jedoch der „Saft“ ausgeht, hat bei sogenannten „Stromzapfsäulen“ die Möglichkeit
eine Schnellaufladung vorzunehmen, die allerdings auch eine etwas längere Zeitdauer in
Anspruch nimmt.
An und für sich sollten Besitzer von Elektroautos einen Bonus erhalten, da sie mit ihren
Fahrzeugen die Umwelt schonen. Nicht so in Bruck an der Leitha (Niederösterreich). Dort
werden die umweltfreundlichen Zeitgenoss(innen) sogar extra zur Kassa gebeten.
Wieso werden Sie sich fragen. Der niederösterreichische Energieversorger EVN, stellte am
Brucker Hauptplatz eine Elektro-Tankstelle – bestehend aus einer Zapfsäule – auf. Dort
haben die Besitzer von Elektroautos die Möglichkeit ihre Fahrzeuge mit Strom aufzutanken.
Foto: © erstaunlich.at
Elektro-Tankstelle am Hauptplatz in Bruck/Leitha
So weit, so nicht gut. Warum? Weil der gesamte Hauptplatz in Bruck/Leitha eine gebühren-
pflichtige Parkzone ist. Jedermann(frau) der an der besagten Örtlichkeit die Batterien seines
Elektroautos mit Strom auflädt, muss ein kostenpflichtiges Parkticket lösen. Denn auch eine
kurze Aufladung – wenn diese etwas bringen soll – dauert länger als die 15 Freiminuten, die
jedem Autofahrer in der kostenpflichtigen Parkzone gewährleistet werden. Eine Ausnahme-
regelung für Elektroauto-Tanker gibt es bis dato nicht.
Foto: © erstaunlich.at
Wer elektrisch tankt muss eine Strafmaut zahlen
Für die Brucker Stadtväter(mütter) scheint die Förderung von umweltfreundlichen Maß-
nahmen offenbar nur ein Lippenbekenntnis zu sein. Denn anders können wir uns es nicht
erklären, dass der/die Besitzer(in) eines Elektroautos beim Tanken auf dem Brucker Haupt-
platz ein Parkticket lösen muss und damit extra zur Kassa gebeten wird.
Hoffentlich haben wir mit unserem Beitrag nicht die Wiener Vizebürgermeisterin Maria
Vassilakou (Grüne) auf eine Idee gebracht. Es könnte ja durchaus möglich sein, dass diese
nach dem Brucker Beispiel agieren will und von allen Autofahrer(innen) verlangt einen Park-
schein auszufüllen, wenn diese bei einer Tankstelle tanken, die in einem parkraumbewirt-
schafteten Bezirk liegt.
***** 2012-05-14