Langsames Erwachen des Wurstelpraters


GASTAUTOREN – BEITRAG

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Fotos: © Erich Weber
Die  meisten  Betriebe  schlummern  noch im Winterschlaf, andern Orts wird fleißig gebaut und
an weiterer Stelle klaffen große Baulücken, sodass der Volksprater, wie er eigentlich heißt eher
einer großen Baustelle gleicht als einem Vergnügungspark für jung & alt.
Drei  Schandflecke  fallen  besonders ins Auge,  die ehemalige Kidswelt am Wurstelplatz,  die
Baulücke des ehemaligen Traditionsrestaurants Walfisch sowie die leere Fläche des vor mehr
als  einem  Jahr  abgebrannten XXL Restaurants (vormals Holländerschiff) mitten im Wurstel-
prater!
Aber  auch  andere  Stellen  im  Wurstelprater  sind kaum wieder zu erkennen,  weil traditions-
reiche  Betriebe  einfach  weggerissen wurden und nun leere Grundstücke einen traurigen Ein-
druck hinterlassen.
Doch  auch Neues  tut sich,  denn  wo  früher „der Zombi“ war entsteht eine neue Geisterbahn,
gegenüber  entsteht  seit einem Jahr auch ein neues Gebilde während das Sturmboot an fast
selber Stelle in der Straße des ersten Mai ebenfalls weggerissen wurde ohne je dort in Betrieb
gegangen zu sein!?
Nun  fristet  es  in  Einzelteile  zerlegt ein trauriges Dasein am Gelände der Liliput – Bahn.  Dafür
entsteht  etwas  weiter  hinten viel neues,  da wird an Europas größter Sky Diving Anlage gebaut
und gleich daneben an der Diskovery Schaukel. Geht man jedoch weiter Richtung Ausstellungs-
straße  klafft  wieder  eine  große  Baulücke,  doch  wenigstens wird der Platz zur Zeit vernünftig
genutzt.
Ein  Zirkus steht am Gelände des traditionsreichen Restaurants „Wilder Mann“ und setzt so die
Pratertradition  fort.   Streift man weiter durch den Wurstelprater entdeckt man weiter neues, so
zum Beispiel in einer Seitengasse, wo an einer neuen Kinderattraktion gebaut wird.
Andere  Schandflecke  verschwinden  jedoch  auch,  so vor allem Spiellokale die in den letzten
Jahren über Hand nahmen und unsere Jugend ins Verderben trieben.  Bleibt jedoch zu hoffen,
dass dann die Lokale nicht wieder ewig leer stehen und verfallend dahinsiechen!
Aus unserer Sicht besonderer Schandfleck sollte jedoch zumindest zum Teil abgetragen werden.
Die  nahe  dem  Riesenrad befindliche so genannte „Republik Kugelmugel“  welche mit Stachel-
draht  und wirren Sprüchen umgeben ist!   Der Bau selbst ist eine architektonische Besonderheit,
handelt  es  sich doch um ein „kugeliges“ Wohnhaus,  in dem es sich sicher schön wohnen ließe,
wenn man wenig Ansprüche an seine Einrichtung stellt.
Ein Kunstprojekt aus den 80ern des vorigen Jahrhundert, jedoch mit fragwürdigem Hintergrund.
Kugelhaus ja, Stacheldraht und wirre Sprüche nein – das passt nicht zu einer touristischen Perle
der Stadt, die der Wurstelprater nun mal ist.
Umbauten, Neubauten und leider auch Baulücken zieren diese Perle Wiens, bleibt abzuwarten
was  sich  noch  bis  Mitte  März  entwickelt,  wenn  große Teile  des  Wurstelprater anlässlich der
Saisoneröffnung des Schweizerhauses wieder aus dem Winterschlaf erwachen.
Erich Weber
2014-02-24