Nächster Skandal um günstige Personalwohnung aufgedeckt


Erst kommt das Fressen,  dann kommt die Moral

Ein roter  Wohnungsskandal jagt den nächsten in Wien.   Diesmal  steht der technische
Direktor  des  AKHs Siegfried Gierlinger im Brennpunkt.   Auch er soll eine Wohnung im
Schwesternwohnturm  in  Ottakring  bezogen  haben – als Nebenwohnsitz!   „Anschein-
end ist es gerade schwer in Mode,  dass  Top-Manager  aus  dem medizinischen Bereich
mit einem entsprechenden  Gehalt Wohnungen bekommen,  die eigentlich Schwestern,
Pflegern  und  Therapeuten  zur  Verfügung  stehen sollten,  die nur einen Bruchteil der
Managergagen  verdienen.   Das  ist  eine  skandalöse Praxis,  die umgehend aufhören
muss“,  fordert  FPÖ- Bundes-und Landesparteiobmann Heinz-Christian Strache. „Dass
sich  Gierlinger nicht geniert,  bei seinem kolportierten Salär von 200.000 Euro pro Jahr
eine  Garconnière  um gerade einmal  96 Euro pro Monat zu nutzen,  schlägt dem Fass
endgültig den Boden aus“, so Strache.
Sowohl  AKH-Chef Wetzlinger,  Gierlingers  direkter  Vorgesetzter,  als auch Gierlinger
selbst sehen keinen Grund,  warum dieser die Wohnung aufgeben sollte.  Schließlich,
so  der  Tenor  der  feinen  Herrschaften,  hätte  der  Rechnungshof  die  Nutzung der
Wohnung  durch  den  technischen Direktor des AKHs nicht beanstandet.   „Hier wird
frei  nach  Bertolt Brechts  Motto  ‚Erst kommt das Fressen,  dann  kommt  die  Moral‘
gehandelt.   Dass  die  zuständige  SPÖ-Gesundheitsstadträtin  Wehsely dabei auch
noch  kommentarlos  zusieht,  ist  leider  bezeichnend  für  die  Zustände  in  Wien“,
kritisiert Strache die Freunderlwirtschaft unter den Genossen.
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2015-03-18