Nicht nur Ottakrings Einkaufsstraße liegt im Sterben


Wirtschaftsstandort Wien:  Zahlreiche leerstehende

Geschäftslokale und massives Abwandern von Betrieben

Der  Umbau  der  Ottakringer Straße ist  völlig  missglückt.   Die Wünsche der Bewohner, trotz
Bürgerbeteiligungsverfahren  wurden  überhaupt  nicht  beachtet.  Jetzt,  ein Jahr später, liegt
die Straße im Sterben. Die letzte Bankfiliale hat vor kurzem geschlossen. Viele Unternehmer
mussten  mangels Kundschaft aufgeben,  ja sogar eine türkische Bäckerei musste schließen.
Die  mutwillige  Vernichtung  von  70 Parkplätzen,  Verlegung  von  Straßenbahnhaltestellen,
gefährliche Radfahrstreifen und dergleichen mehr fordern ihren Tribut.
Seit  Monaten versucht der Einkaufsstraßenverein Ottakringer Straße ein Gespräch mit dem
Bezirksvorsteher zu organisieren – bisher leider ohne Erfolg, denn Prokop fürchtet offenbar
die  Kritik  und  geht  auf  Tauchstation.   Vor einigen  Monaten ließ er sich noch von seinem
Koalitionspartner feiern.  Möglicherweise schämt er sich jetzt für rostige Pflanzentröge, zer-
fallene Sitzgelegenheiten sowie Radstreifen, die durch Haltestellen führen.
Von den neuen Querungsmöglichkeiten,  wo Fußgänger um ihr Leben laufen müssen, gar
nicht zu sprechen. Eine dringende Umgestaltungen, die Förderung einer einkaufsstraßen-
gerechten  Infrastruktur  und  die  Schaffung  von  Parkplätzen müssten folgen – und  zwar
rasch,  bevor die Ottakringer Straße komplett tot ist.
Zudem  droht die Abwanderung des Marmeladenherstellers und Ottakringer Traditionsbe-
triebs „Staud`s“.   Dies  ist ein weiteres  Symptom für eine offenbar nicht vorhandene Wirt-
schaftspolitik  nicht  nur  in  Ottakring, sondern  in ganz Wien.   SPÖ und Grüne sind nicht
mehr als Zaungäste, die augenscheinlich in völliger Untätigkeit dabei zusehen, wie Wien
ein  Unternehmen  und  einen  Arbeitsplatz  nach dem anderen verliert.   Die kompletten
negativen Auswirkungen des missglückten Umbaus der Mariahilfer Straße werden eben-
falls nicht ausbleiben und der Schaden wird enorm sein.
Wer mit offenen Augen durch Wien geht wird feststellen, dass es zahlreiche leerstehende
Geschäftslokale gibt.   Künstlich  geschaffene Probleme mit den Behörden,  hohe Kosten,
Parkraumnot,  etc.,  hatten  in  den  letzten  Jahren  bereits die Abwanderung zahlreicher
Unternehmen und damit auch den Verlust unzähliger Arbeitsplätze zur Folge.
Wenn in Wien seitens der Politik nicht bald Initiativen ergriffen werden, die den Nieder-
gang  des  Wirtschaftsstandortes  und  den  Verlust  weiterer  Arbeitsplätze  verhindern,
schaut es für die Bundeshauptstadt recht finster aus.
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2014-07-30