Gefährdung des Versorgungsauftrages und der Infrastruktur
Postämterschließungen sind in der letzten Zeit zu einer Modeerscheinung geworden. Es gäbe in der Tat bessere Einsparungsmöglichkeiten als durch derartige Schließungen den gesetzlich verankerten Versorgungsauftrag der Post und damit auch die Infrastruktur zu gefährden. Man denke nur an die Summen, die in dubiosen Anlagegeschäften verspekuliert werden oder an die Zahlungen in diverse EU-Pleiteländer. Aber zurück zum Thema. Die vermehrten Schließungen von Postämtern und der damit ver- bundene Personalabbau bei der Post, machte sich in den letzten Tagen in einer Gemeinde in Niederösterreich bemerkbar. In Pachfurth erhielten zahlreiche Bewohner und ansässige Firmen über eine Woche lang keine Post. Dazu müssen wir ausführen, dass früher für die Briefzustellung der Gemeinde Pachfurth, das etwa 5 Kilometer entfernte Hauptpostamt in Bruck an der Leitha zuständig war. Im vorigen Jahr beschlossen dann irgendwelche politisch motivierte Schreibtischtäter, die Zu- stellabteilung ins burgenländische Parndorf zu verlegen um Personal einzusparen. Zurück zur nichterfolgten Postzustellung. Anfangs hegte man den Verdacht, dass eventuell ein neuer Briefträger eingestellt wurde, der sich der Post anderweitig entledigte, statt diese in die Briefkästen einzuwerfen. Dem war aber nicht so. Wir gingen der Sache nach und setzten uns vorerst mit einem uns bekannten Briefträger in der Region in Verbindung. Dieser wusste Erstaunliches zu berichten. In der zuständigen Zustellabteilung des Postamtes Parndorf soll in letzter Zeit ein rigoroser Personalabbau betrieben worden sein. Zusätzlich kam es noch zu einigen Krankenständen, sodass sage und schreibe nur mehr 3 Zusteller in Amt und Würden waren. Aus diesem Grund wurde die Post für mehrere Ortschaften nicht mehr zugestellt, sondern einfach am Postamt liegen gelassen. Bedenkt man, dass Postsend- ungen unter anderem auch Rechnungen mit Zahlungsfristen, behördliche Schreiben mit Rechtsmittelfristen udgl. mehr enthalten, finden wir diese Vorgehensweise nicht nur für eine Frechheit sondern für einen Skandal.Ausländischen Arbeitkräfte zwecks Kosteneinsparung?
Das wollten wir nun aber genau wissen und kontaktierten die zuständigen Verantwort- lichen. Heute erhielten vom Kundenservice der Österreichischen Post AG ein Antwort-Mail. In diesem bedankte man sich vorerst für unsere Nachricht, die mit Interesse zu Kenntnis genommen wurde.Auszug (Originaltext) aus dem Mail der Post AG: „Nach Erhalt Ihres Schreibens haben wir uns mit der zuständigen Regionalleitung in Ver- bindung gesetzt, die uns mitgeteilt hat, dass es in der Zustellbasis 7111 zu unvorherge- sehen hohen Personalausfällen kam, die nicht gänzlich abgefedert werden konnten. Daher konnte die Post einiger Zustellbezirke nicht vollständig ausgeteilt werden.“
Wie kann es bei einem sorgfältig geführten Betrieb, welcher einen dementsprechenden Personalstand aufweisen sollte, zu unvorhergesehen hohen Personalausfällen kommen? Nun, möglicherweise durch eine Epidemie oder dann, wenn die Bediensteten in einem gemeinsam zur Fahrt benützten Autobus verunglückt wären. Beides ist aber nicht ge- schehen und somit sehen wir die Aussage des uns bekannten Briefträgers als bestätigt an.
Dieser erzählte uns aber zusätzlich eine noch erstaunlichere Geschichte . Zur Aufstockung des Zustellpersonals sollen slowakische und ungarische Arbeitskräfte aufgenommen wer- den, da diese billiger sind als österreichische Arbeitnehmer. Sollte sich das wirklich bewahrheiten, dann wäre dies ein Skandal erster Güte. Wir werden der Sache nachgehen und wieder berichten.
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2013-02-18