Benachteiligung der KMU gegenüber
Ölkonzernen und Lebensmittel-Multis
Abgesehen davon, dass sich die Tourismus-Weltstadt Wien mit der zwangsverordneten Sonntagssperre der Geschäfte international lächerlich macht, stellt diese auch einen eklatanten Wettbewerbsnachteil für Klein- und Mittelbetriebe dar. Ölkonzerne mit ihren Tankstellen, samt integrierter Supermärkte der Lebensmittel-Multis, dürfen jedoch sehr wohl sonntags offen haben und zu weit überhöhten Preisen ihre Produkte anbieten.Foto: erstaunlich.at
Dazu der freiheitliche Bundesrat und Präsident von Pro Mittelstand Mag. Reinhard Pisec, der vor einer Wettbewerbsverzerrung zu Lasten des Mittelstandes warnt: „Man könne daher getrost sagen, dass die Stadt Wien Ölkonzerne und Lebensmittel-Multis auf Kosten der Klein- und Mittelbetriebe hofiere.“ Im digitalen Zeitalter und einer europäischen Wirtschaft ohne Grenzen, sind streng reg- lementierten Öffnungszeiten in Tourismuszonen längst überholt. Zudem bringen 24 Stunden Onlinehandel, hohe Immobilienpreise und permanent steigende Steuern und Abgaben den stationären Einzelhandel stark in Bedrängnis. Das Ergebnis dieser völlig falschen Politik wird an ehemals blühende Einkaufsstraßen in Wien sichtbar, die nun zu Geisterstraßen verkommen sind. Dafür können sich die Öl- konzerne mit ihrem Geschäft abseits des Treibstoffverkaufs über enorme Zuwächse freuen. Dies zeigt deutlich, dass entgegen der Vorstellungen von SPÖ und Gewerk- schaft sehr wohl ein Bedarf an Sonntagseinkaufmöglichkeiten vorhanden ist. „Während also dem stationären Einzelhandel das Sonntagsgeschäft verboten werde, verpachte die Stadt Wien den öffentlichen Raum für Sonntag-Verkaufsstände und sichere sich damit Einnahmen, die sie dem regulären Einzelhandel verwehre“, so Pisec, der den bigotten Zugang der Rathaus-Roten kritisiert. Klein- und mittelbetriebliche Einzelhändler hingegen müssen die hohen Mietpreise sonntags auch ohne Umsätze bezahlen. Eine Wettbewerbsungleichheit, die keines- wegs dem europäischen Geist des freien Handels entspricht und dem rot/grünen Stadtmonopol eine viel zu große Macht und Entscheidungsgewalt überlässt. Es gibt in Wien viele kleine Nahversorger, die auch gerne sonntags den Touristen eine Einkaufsmöglichkeit bieten wollen. Zudem hätte der Konsument den Vorteil zu normalen Wochenpreisen Einkaufsmöglichkeiten nach eigenem Ermessen nützen zu können. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Was Häupl und Co augenscheinlich nicht verstehen wollen ist, dass Touristen, die sich Wien für einen Wochenend-Ausflug ausgesucht haben, die Waren die sie gerne am Sonntag gekauft hätten, am Montag nicht mehr kaufen können, weil sie da bereits wieder abgereist sind. Dadurch entgeht den Betrieben Umsatz und dem Staat Steuern. In Zeiten der Wirtschaftskrise nicht das schlaueste Modell. ***** 2014-09-05