Stadt Wien verhindert mobilen Sozialmarkt


Privat initiiertes Sozial-Projekt „MOBILER FOODPOINT“ zur Aufgabe gezwungen

 

Der 2014 gegründete Verein START UP ist ein privater, gemeinnütziger Verein, dessen Ziel es ist hilfsbedürftige Menschen dabei zu unterstützen (wieder) in ein geregeltes Leben durchzustarten und (wieder) ein produktiver Teil der Gesellschaft zu werden. Zur Zeit werden mehr als 12.000 Mitglieder verzeichnet, die jährlich Ihre Bedürftigkeit nachweisen können.

 

In den FOODPOINT Sozialmärkten, können sich die Vereinsmitglieder einerseits mit leistbaren Lebensmitteln versorgen und andererseits in vielen verschiedenen Bereichen betätigen und wertvolle Erfahrungen sammeln.

 

Zudem wird den Mitgliedern die Möglichkeit geboten, (wieder) in einen geregelten Tagesablauf zu finden, Aufgaben alleine und im Team zu bewältigen, ihr Selbstbewusstsein zu stärken und in weiterer Folge leichter in ein neues Leben zu starten.

 

Im Jahr 2016, wurde dem Verein vom Sozialministerium, der VIKTUALIA AWARDS 2016 – in der Kategorie: soziale Initiativen und Projekte – verliehen.

 

Als weiteren Meilenstein in der Geschichte des Vereins START UP, plante man vor drei Jahren, die Eröffnung eines mobilen FOODPOINTS, die erste mobile Lebensmittelsammel- und Ausgabestelle bzw. des ersten mobilen „Sozialmarktes“ in Wien.  Dieser sollte künftig auch, an der Armutsgrenze lebenden, Menschen mit eingeschränkter Mobilität, eine gesunde, abwechslungsreiche und vor allem leistbare Ernährung ermöglichen.

 


 

„Seit 3 Jahren habe ich darum gekämpft, einen mobilen Sozialmarkt, für alte und kranke Menschen, direkt in Gemeindebauten anbieten zu dürfen. Ich lebe selbst in einem kleinen Wiener Gemeindebau und allein in meiner kleinen Stiege leben drei Pensionistinnen die es nicht allein zum nächsten Supermarkt schaffen. Die Damen sind immer zu Tränen gerührt, wenn ich ihnen Lebensmittel bringe. Mein Team und ich haben alles gegeben um dieses Projekt zu verwirklichen aber leider macht uns die Gemeinde einen Strich durch die Rechnung. Menschen aus der Politik und selbsternannte Medienexperten haben vollste Unterstützung zugesagt. Wie so oft folgten auf große Töne keine Taten. Nach dem letzten Kronenzeitungsbericht über unser Vorhaben, wurde uns von der zuständigen Magistratsabteilung nochmals, provokant der negative Bescheid zugesandt. Das sagte mir es macht keinen Sinn, auch wenn ich mich auf den Kopf stelle, wenn die Stadt ihre Armut verstecken möchte kommt man ohne „höhere Mächte“ nicht dagegen an! Gestern wurde das Fahrzeug verkauft und damit das Projekt endgültig ad acta gelegt“, so gestern Alexander Mühlhauser, Vereinsgründer des Sozialvereins „Start up“ in Wien, via Facebook.

 

Wir haben uns mit Mühlhauser in Verbindung gesetzt, da wir die Gründe der negativen und ablehnenden Haltung der Stadt Wien wissen wollten. Die Begründungen in den abschlägigen MA-Bescheiden, die uns zur Verfügung gestellt wurden, sind mehr als hanebüchen.

 

Da heißt es beispielsweise für Standort am Praterstern (angesucht wurde um 2 Aufstellungstage zu jeweils 6 Stunden) , dass der beantragte Food-Truck „nicht stadtbildverträglich“ sei.

 

Und weiter im Text:

 


 

Und so (nachfolgendes Bild) sieht der Ort in der Realität aus, auf dem sich ein „schöner, räumlich gesehen äußerst wertvoller Altbaumbestand“ befinden soll und bei dem die Erholung suchende Bevölkerung den freie Blick schweifen lassen kann und deren Augen sich optisch erholen sollen.

 


 

So und so ähnlich geht es auch in den übrigen abschlägigen Bescheiden der Stadt Wien – für die anderen angesuchten Standorte – zu.  All diese hier zu bringen, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen.  Aber am Beispiel „Praterstern“ allein dürfte erkennbar sein, dass die Stadt Wien alles daran setzte, das privat initiierte Sozial-Projekt „MOBILER FOODPOINT“ nicht aufkommen zu lassen.

 

Zwar wurde besagtes Sozial-Projekt von „Startup“ durch die Stadt Wien aus (wahrscheinlich nicht nur für uns) nicht nachvollziehbaren Gründen verhindert, jedoch gibt sich Alexander Mühlhauser nicht ganz geschlagen.  Er und sein Verein wird sich nun darauf fokussieren, dass gehbehinderten Menschen die Lebensmittel über den Online Shop http://www.foodpoint.wien/Online-Sozialmarkt/ direkt nach Hause gebracht werden.  Bleibt nur zu hoffen, dass ihm die Stadt Wien nicht ihre Parksheriffs auf den Hals hetzt.

 

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2019-09-03