Umweltskandal als Spiegel der Politik-Krise in Kärnten


Rot-grün-schwarze Regierung reagiert im

Görtschitztal nur, wenn sie getrieben wird

„Der Umweltskandal im Görtschitztal wirkt wie ein Vergrößerungsspiegel für die Führungs-
und Politikkrise Kärntens. Die rot-grün-schwarze Koalition reagiert nur, wenn sie durch ein
immer  neues Schockergebnis getrieben wird,  wie die gestern bekannt gegebenen Privat-
proben durch Greenpeace. Da haben wir alle Abstufungen erlebt von beschwichtigen und
verharmlosen  aufwärts.   Es fehlt nach wie vor ein umfassendes Konzept,  wie man diese
Krise  nachhaltig  bewältigen will.   Es ist bezeichnend,  wenn LH Dr. Peter Kaiser gestern
noch  von  Verstärkung  der  Anstrengungen sprach“,  kritisiert der Obmann der Kärntner
Freiheitlichen LR Mag. Christian Ragger.
Man müsse vom „worst case“ ausgehen, dass in den vergangenen zwei Jahren viele Ton-
nen  an  dem  Umweltgilft  Hexachlorbenzol  in  die  Umwelt  gelangt  sind.   „Die heutige
Gesundheitsreferentin  Beate Prettner hat es ja die  Verbrennung von HCB-verseuchtem
Blaukalk erlaubt, ohne dass die Abgase regelmäßig unabhängig vom Betreiber auf HCB
geprüft werden.  Daher kann man den Belastungsgrad nur mühsam rekonstruieren. Volle
Gewissheit wird man wohl nie erlangen,  dementsprechend weit klaffen die Vemutungen
auseinander von 25.000 bis bloß 25 Kilo HCB“, so Ragger.   Er fordert umfassende HCB-
Tests  der  betroffenen Bevölkerung,  wobei man vor allem Kinder im Auge haben sollte.
Weiters  verlangt Ragger eine umfassende Untersuchung von Tieren,  zumal ein Tierarzt
eine auffällige  Krebshäufung unter Hunden und Katzen der Region beklagt.  Außerdem
sollten  nicht  nur das geerntete Gemüse,  sondern auch die Böden der Schrebergärtner
kontrolliert werden.
Das  Görtschitztal  sei  eine  geplagte  Region:  Zuerst erlitt es den  Asbest-Skandal, dann
belastete  man  es mit einer Giftmüll-Verbrennung,  die so unkontrolliert ablief, dass jetzt
die gefährliche Substanz HCB das Tal heimsuche.  „Die Langsamkeit der Überprüfungen
ist  ein  Armutszeichen.   Unverständlich  ist  auch die bisherige Untätigkeit das Umwelt-
ministerium,  obwohl es die unsachgemäße  Verbrennung von Blaukalk mit 11 Millionen
Euro subventioniert hat.   Jetzt erst reagiert es auf Zuruf von LH Kaiser.  Das ist alles nur
mehr  peinlich“,  meint Ragger.  Er fragt abschließend, welche Beweise der Unfähigkeit
noch  nötig  seien,  dass die Gesundheitsreferentin  Beate Prettner und Umweltreferent
LR Holub nötig seien, damit sie zurücktreten. (Quelle: APA/OTS)
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2014-12-06