Entmündigt
Früher gab es den Ausdruck „Entmündigter“, für Personen die nicht ganz im
Besitz ihrer geistigen Kräfte waren. Heutzutage drückt man sich vornehm aus und
verwendet das Wort „Besachwalterte“ für diese Leute.
Beim Thema „Sachwalterschaft“ wiehert der Amtsschimmel besonders. Ein Beispiel: Wenn ein Nicht-Besachwalterter einen Zigarettenautomaten absichtlich zer- kratzt, kann sein, dass er zwei Monate bedingt vom Strafrichter erhält.
Keine Anzeige
Wenn ein Besachwalterter das gleich tut, wird er nicht einmal angezeigt. Besachwalterte
genießen die Freiheit der Narren. Sie arbeiten nichts, leben vom Staat, dürfen im Internet
unbehelligt jeden Schwachsinn schreiben und können mehr oder weniger auch ungeschoren
kriminell werden.
Ein solcher Mann narrte jahrelang die Wiener Polizei im Nobelviertel Döbling. Ein 49-jähriger Ingenieur war als Querulant und Einbrecher bekannt. Doch das Gericht verweigerte einen Hausdurchsuchungsbefehl, weil bei einem Besach- walterten dieser nur bei Gefahr für Leib und Leben ausgestellt wird. Der Ingenieur konnte unbehelligt einbrechen
Somit konnte der Mann weiterhin seinen kriminellen Neigungen nachgehen. Er beging Einbrüche am laufenden Band.
Es wurde lebensgefährlich
Jetzt geschah dieses: Er knackte einen Audi und fuhr rund 600 Kilometer durch Wien.
Erst als er wieder losfahren wollte, wurde er festgenommen. Jetzt lag eine Gefahr für Leib
und Leben vor und es gab auch eine Hausdurchsuchung.
Dort fand man allerlei, wie Navigationssysteme , Ausweise, Handys, Geld und anderes Diebsgut. Es soll aus 60 (!) Autoeinbrüchen stammen.
Nicht geschäftsfähig
Es ist interessant zu beobachten, dass kriminelle Besachwalterte weiterhin mit Glacehand-
schuhen angefasst werden.
Sie sind eine Gefahr für ihre Mitmenschen und das Geschäftsleben.
Wenn sie schon strafrechtlich nicht zur Verantwortung gezogen
werden können, sollten sie wenigsten hier untergebracht werden !Nimmt sich ein Mensch einen Kredit oder Anwalt und wird er dann besachwaltert, kann er Jahre danach die Rechnung zurückfordern, weil er argumentieren kann, er war damals schon nicht mehr Herr seiner Sinne. Es gibt Banken und Anwälte in Wien, die bereits diese Erfahrungen gemacht haben.
Bedenkliche Entwicklung
Der kriminelle Ingenieur, der im Verdacht steht, 60 Autos aufgebrochen zu haben sitzt nun
in Haft. Lange hat es gedauert.
Das Sachwalterschaftsgesetz schafft eine Zweiklassengesellschaft vor dem Recht, über die
man nachdenklich werden muss.
Aus einem gesunden Rechtsempfinden heraus, fühlt sich fast jeder Mensch durch den Staat, gegen kriminelle Subjekte beschützt. Wenn nun dieses Rechtsempfinden dadurch gestört wird, dass jemand sein Recht auf Schutz verliert, weil es sich beim Täter um einen Besachwalterten handelt, kann dies bedenkliche Entwicklungen zur Folge haben.
Selbstschutz
Nehmen wir ein Beispiel an, ein Besachwalterter bricht Herrn Müller mehrmals
seinen Autospiegel ab. Die Polizei kann nicht einschreiten, da ein abgebrochener
Autospiegel keine Gefahr für Leib und Leben darstellt.
Irgendwann wird es Herrn Müller wahrscheinlich zu bunt und er wird sich, bzw. sein Eigentum „selbst schützen“. Das eine derartige Aktion eines Selbstschutzes auch aus dem Ruder laufen kann, sollten sich die Verantwortlichen einmal vor Augen führen. Stauni 2009-03-12