Will Landeshauptmann Pröll seine Wähler(innen) täuschen?
„Wer Dr. Erwin Pröll weiter als Landeshauptmann will, kann ihn auch direkt wählen. Das
moderne Persönlichkeitswahlrecht – Name vor Partei – ermöglicht bereits jetzt die Direkt-
wahl des Landeshauptmannes“, stellt VP-Landesgeschäftsführer LAbg. Mag. Gerhard Karner
deutlich klar.
Obige Zeilen (Originaltext) stammen aus einer Presseaussendung der ÖVP-Niederösterreich.
Die Tatsache, dass Otto Normalverbraucher normalerweise solche Aussendung nicht liest,
dürfte auch Mag. Karner bekannt sein und deshalb dürften nachfolgende Wahlwerbeplakate
aufgestellt worden sein.Dass zur Zeit mit der von Korruptionsskandalen geschüttelten ÖVP keine absolute Mehrheit bei der anstehenden NÖ-Wahl gewinnen zu ist, dürfte den Wahlmanagern bekannt sein. Also ver- sucht man augenscheinlich suggerieren zu wollen, man könne den Landeshauptmann auch ohne Partei wählen. Denn was soll sich ein(e) Wähler(in) denken, wenn er/sie obiges Plakat sieht auf dem folgen- des zu lesen ist: „Sie wollen keine Partei wählen? Müssen Sie auch gar nicht:“ Zusätzlich ist unterhalb des Textes ein Kreuzchen beim Namen des Landeshauptmanns abgebildet. Der einzig logische Schluss ist der, dass man Pröll wählen kann ohne gleichzeitig der ÖVP die Stimme zu geben. Und das ist schlichtweg falsch. Wer Pröll seine Stimme gibt, wählt auch automatisch die ÖVP. Diese Tatsache verschweigt Mag. Karner in seiner Aussendung und diese wird auch auf dem Wahlwerbeplakat nicht an- geführt. Der Umstand, dass die ÖVP-Niederösterreich mit einem derart billigen Trick die Wähler(innen) offenbar zu täuschen versucht, bringt uns zu folgender Frage: Welche (Ent)täuschungen werden die Niederösterreicher(innen) nach der Wahl erfahren, wenn Dr. Erwin Pröll mit der ÖVP weiterhin allein herrschen kann? *****
2013-02-23