Plant Robert Lugar schon voraus?


Geheimtreffen zwischen FPÖ und Team Stronach?

Als  äußerst  produktiv  und  kollegial  bezeichnete  heute  der freiheitliche Klubobmann LAbg.
Gottfried Waldhäusl das gestrige Treffen mit Frank Stronach und dessen Klubobmann Robert
Lugar.   Ein  geheimes  Treffen  auf  Wunsch des Kanadiers,  dessen Zweck bis zum Schluss
offen war.
 
Der  Inhalt des Gesprächs war jedenfalls politisch höchst interessant,  so beteuerte Stronach,
bei der nächsten Landtagswahl in Niederösterreich nicht antreten zu wollen. „Sein Hauptargu-
ment  war  die  zu  kurze Vorbereitungszeit“,  so Waldhäusl.   Des Weiteren stünde auch das
Team  um  Prokop-Tochter Karin noch nicht fest.   Freude herrscht beim freiheitlichen Klubob-
mann  über  die  Zusage  des Kollegen Lugar,  eine Wahlempfehlung für die NÖ Freiheitlichen
abgeben zu wollen. (Quelle: APA/OTS)
 
Die obigen zwei Absätze stammen aus einer heutigen Presseaussendung der FPÖ Niederöster-
reich. Es ist  an und für sich nicht außergewöhnlich, wenn zwei politische Parteien miteinander
sprechen und eventuell Abmachungen treffen.
 
Allerdings mutet es erstaunlich an,  wenn eine der beiden Parteien  – in diesem Fall das Team
Stronach –  eine Stunde später die FPÖ-Presseaussendung dementiert (auch wenn es sich nur
um  einen Faschingsscherz gehandelt hat) und festhält,  dass es kein  Treffen  gegeben  habe
und sämtliche Aussagen frei erfunden sind.  Auch ist eine Wahlempfehlung für die FPÖ Nieder-
österreich nicht denkbar, hält man beim Team Stronach fest.
 

Sucht Lugar schon eine neue politische Heimat?

Da stellt sich für uns die berechtigte Frage, warum  sollte Gottfried Waldhäusl das Ganze er-
funden  haben?   Könnte  es  nicht  durchaus  Realität  sein,  dass Robert Lugar das Treffen
arrangiert  hat,  ohne  seinen  Boss  Frank  Stronach  gefragt  zu  haben,  bzw.  warum ein
solches Szenario nicht eintreten könnte?
 
Vielleicht  hat R. Lugar schon in weiser Voraussicht gehandelt weil ihm mittlerweile bewusst
wurde,  dass  die  Zeit  seiner   (wie auch die der anderen derzeitigen Abgeordneten)  polit-
ischen Karriere im Team Stronach vermutlich sehr begrenzt sein wird.   Möglicherweise will
sich Lugar schon eine neue politische Heimat sichern, denn Erfahrung darin hat er ja bereits.
 
Wir gehen nämlich von der Annahme aus, dass sich der Selfmade-Millionär, sollte er tatsäch-
lich  politisch  erfolgreich  sein  und bei der Nationalratswahl 2013 gut abschneiden,  Spezial-
isten an Bord  holen wird und sich von den Gründungsmitgliedern trennen wird.   Denn diese
waren eigentlich nur Mittel zum Zweck der Gründung eines Parlamentsklubs.
 
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2012-11-11