„Bodenrecht“ bei Staatsbürgerschaft


Meinen es die Grünen ehrlich oder haben sie Hintergedanken?

Dass wir der grünen  Menschenrechts- und Integrationssprecherin, Alev Korun, einmal bei-
pflichten müssen,  hätten wir uns in unseren  kühnsten Träumen nicht gedacht.   Die Grün-
politikerin lässt heute mit folgender Aussage aufhorchen: „Kinder, deren Eltern rechtmäßig
und längerfristig in Österreich niedergelassen sind und die in Österreich geboren werden,
sollte die Staatsbürgerschaft per Geburt verliehen werden.“
 
Diese  Aussage hat für  uns Hand und Fuß,  denn warum werden in  Österreich Geborene
künstlich  zu  Ausländer(innen)  gemacht,  obwohl  sich  ihre Eltern legal und langfristig in
Österreich  aufhalten und  hier  den  Mittelpunkt ihrer  Lebensbeziehungen haben?   Es ist
nämlich  völlig  unlogisch,  dass jene hier geborenen Kinder in einem teuren und bürokrat-
ischen Verfahren, erst zu einem späteren Zeitpunkt die österreichische Staatsbürgerschaft
erlangen können.
 
Allerdings beäugen wir die Aussage von Alev Korun sehr misstrauisch und vermuten hinter
dieser  einen Pferdefuß.  Den Grünen,  die diesbezüglich einen entsprechenden Antrag zur
Novellierung  des Staatsbürgerschaftsrechts im Parlament eingebracht haben,  muss aller-
dings folgendes klar sein.
 
Für in Österreich  geborene Kinder von Wirtschaftsflüchtlingen und Asylwerber(innen)  wäre
das „Bodenrecht“ bei der Staatsbürgerschaft nicht anzuwenden, denn ihre Eltern halten sich
durch  ihre illegale Einreise nach Österreich,  nicht  legal im Bundesgebiet auf.  Hier darf es
zu keinerlei Ausnahmen kommen. 
 
Der  Begriff  „langfristig“  im Bezug auf den Aufenthalt  darf bei einer illgalen Einreise keine
Gültigkeit haben,  auch wenn sich beispielsweise ein Abschiebeverfahren schon über einen
längeren Zeitraum hinzieht.
 
Den Grünen muss auch klar sein, dass aus der österreichischen Staatsbürgerschaft der Kin-
der,  kein Rechtsanspruch  für eine  Staatsbürgerschafts-Verleihung für ihre ausländischen
Eltern  erwachsen  darf.  Wenn dies  die Grünen akzeptieren, halten wir den Vorschlag von
Alev Korun für vernünftig.
 
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2012-02-14