Champagner für die Polizei


LESERBRIEF

Sehr geehrtes Redaktionsteam

 

Vielen Dank für Ihren Bericht über die beiden Polizisten, die ihr Dienstfahrzeug in zweiter

Spur geparkt hatten, um Cremeschnitten zu verzehren.  Dessen Lektüre in der Gratiszeit-
ung „heute“ hat mich allerdings weniger erstaunt als vielmehr in meinen Wahrnehmungen
bestätigt.  Dieser Vor- war sicherlich kein Einzelfall.

 

Mein neuestes diesbezügliches Erlebnis:  Gestern parkte ich mein Fahrzeug kurz vor Mittag

vor der Wein&Co-Filiale bei der SCS in Vösendorf ein.  Neben anderen Autos war dort auch

ein Polizeiwagen abgestellt.   Ich war daher besorgt, Augenzeuge einer Amtshandlung auf-
grund  eines Überfalles oder  einer ähnlich gefährlichen  Situation in der Weinhandlung zu
werden.

 

Trotzdem betrat ich mutig das Geschäft. Nach einem kurzen Rundum-Blick fiel mir ein Stein

vom Herzen, denn meine Angst war unbegründet gewesen. Ein Polizist in Uniform,  wie ich

später bemerkte, der Fahrer des geparkten Polizeiautos,  stand vor dem Champagnerregal.

 

Er war tief in Gedanken versunken,  offensichtlich unentschlossen,  für welchen der edlen
Schaumweine  er sich entscheiden sollte.   Schließlich griff er zum  „Veuve Clicquot Brut

Yellow Label“ zum Preis von EUR 44,99 und überlegte sodann, noch ein weiteres Flascherl

zu erstehen.

 

Foto: (c) Peter M.
 

Bei dieser Amtshandlung erwischte ihn meine Handykamera.   Der Schuss blieb unbemerkt.

Der Beamte gab sich schließlich mit der einen Flasche zufrieden.   Ich wagte es nicht,  ihn
danach zu fragen, ob sie als Getränk für den Mittagssnack in der Wachstube gedacht war.  

 

Freundliche Grüße

 

Peter M.

2011-12-08