GASTKOMMENTAR
zum Beitrag „Will die FPÖ …“Eigentlich muss man dem mutmaßlichen Privatgeheimdienstleiter Uwe Sailer jetzt ja dankbar sein. Es ist spätestens seit Vranitzkys Ausgrenzungs-Doktrin SPÖ-Folklore – willig übernom- men von den Grünen – kollektiv allen FPÖ Wählern sowie der Partei FPÖ vorzuwerfen, ein viertes Reich errichten und Hitlers Vernichtungslager wieder eröffnen zu wollen. Diese „Meinung“ wird meist blumig umschrieben und dient zur Entmenschlichung des politischen Gegners. Nicht zuletzt deshalb verweigern viele „Linke“ jeglichen Diskurs mit Andersdenk- enden, weil diese von ihnen als blutrünstige, mörderische Bestien beschrieben und wahr- genommen werden. Diese dumme und unpassende Ausgrenzung sorgt für eine Entzweiung der Gesellschaft überall dort wo ein Miteinander notwendig wäre. Insbesondere die gebetsmühlenartig wiederholte Selbstsicht von „Weltoffenheit“ und „Toleranz“ der Linken führt sich vollständig ad absurdum. Dass diese Unterstellungen mit der Realität nichts zu tun haben, ist eine Sache. Dass man sich da im Strafrecht bewegen könnte, so einen abscheulichen Verdacht auszusprechen, eine andere Sache. Kreditschädigung ist die harmloseste Vermutung, ich würde hier – als juristischer Laie – möglicherweise aber auch den Tatbestand der Volksverhetzung als erfüllt vermuten. Normalerweise wagt es – vermutlich deshalb – kein „Linker“ offen auszusprechen, was man der FPÖ und deren Wählern unterstellt. Aber jetzt outet sich der vielfach verhaltensoriginelle Polizeibedienstete Uwe Sailer. Ein Mann, der sich – so lassen seine sonstigen Äußerungen vermuten – auf Schritt und Tritt von „Nazis“ verfolgt und bedroht fühlt und der vielleicht tat- sächlich an diese Theorien von vermeintlichen FPÖ-Endzielen glaubt. Es bleibt zu hoffen, dass Sailer nach dieser erneuten Entgleisung nun endlich von ausreichend vielen Personen sowohl am Disziplinarweg als auch zivil- und strafrechtlich angezeigt bzw. ver- klagt wird. Ich erachte es als Pflicht moderater Angehöriger der Zivilgesellschaft aufzuzeigen, wo die Grenzen der Zumutbarkeit liegen. Dass Sailer die FPÖ „nicht mag“ ist eine Sache und völlig legitim. Deshalb schriftlich und öffentlich einem großen Teil der Bevölkerung und einer demokratischen Partei eine Affinität zu Massenmord zu unterstellen, überschreitet allerdings alle Grenzen. Florian Machl 2015-01-27